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was sollen wir tun

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  • was sollen wir tun

    Hallo,

    ich weiss gar nicht wie ich anfangen soll.
    Mir fällt es schwer das ganze in sätze zu fassen, dewegen werde ich stichpunkte schreiben, es geht um meinen vater.
    -es geht bestimmt schon 2 jahre so und es wird immer schlimmer und keiner kann meiner mutti und mir helfen.
    -er steht unkonrolliert auf um sich was zu essen zu machen und hat kein sättigungsgefühl.
    -wenn wir tabletten nicht verstecken würden, nimmt es sie wie bonbons. er hatte welche vom neurologen bekommen und sollte nur eine am tag zu sich nehmen aber er nahm ca. 10 stück und das nicht nur einmal.
    -er wird agressiv und meinte wir erzählen nur mist
    -er wäscht sich nicht mehr
    -er cremt sich das gesicht mit haarcreme ein, weil er nicht zuordnen kann was was ist, egal ob es brennt
    -er liegt den ganzen tag im bett, d.h. er steht ca. 8.00 uhr auf und legt sich jetzt sogar nach einer stunde wieder hin-aufstehen dient nur dem essen und dem ständigen toilettengang
    -er nimmt sich sachen und dann war er es nicht
    -er steht vor einer geschlossenen tür und weiss nicht das er den schlüssel doch einstecken hat.
    -er verletzt sich bzw schneidet sich und sagt keinem was, wir merken es dann bloss, wenn überall bluttropfen sind
    Das sind jetzt ein paar sachen die mir auf die schnelle einfallen. Wir wissen nicht was wir tun sollen. Er geht nicht zum arzt bzw zum neurolgen. er war schon 2x beim neurologen aber ging dann nicht mehr hin. Die hausärztin war 1x da, was schon ein krampf mit disskusionen war das sie überhaupt zu uns kam. Was doch nicht wirklich sein kann. Ich wohne nicht mehr bei meinen Eltern aber meine Mutti ist seelich fertig und ich halte diese belastung auch nicht mehr aus. Es heisst immer es mus erst was passieren aber dann ist es zu spät. Gibt es keine möglichkeit das er ins krankenhaus eingeliefert wird zur beobachtung?


    ich hoffe mir kann jemand weiter helfenn aus erfahrungen oder so
    danke


  • Re: was sollen wir tun


    Ja so traurig es ist, das sind alles Symptome der Alzheimer Krankheit. Ein "normales" Krankenhaus ist nicht die Lösung. Versuchen Sie, dass der Neurologe, bei dem Ihr Vater schon einmal war, einen Hausbesuch macht und ihn dann in eine Gerontopsychiatrie einweist, wo er über einige Wochen medikamentös eingestellt werden kann. Dann sollten Sie sich Infomaterial von der Alzheimer Gesellschaft (finden Sie über google) besorgen. Das wird Ihnen und Ihrer Mutter helfen, mit der Krankheit umzugehen. Man macht am Anfang selbst so viel falsch, weil alles so unfassbar ist. Alles Gute und Grüsse Preston

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    • Re: was sollen wir tun


      danke für ihre antwort. geht das denn so einfach mit dem einweisen? die ärztin meinte das er nicht so einfach eingewiesen werden kann wen er es nicht selbst möchte. lg

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      • Re: was sollen wir tun


        Hallo Nettl1981,

        für eine Zwangseinweisung ist m.E. eine richterliche Verfügung erforderlich, die beim Amtsgericht erhältlich ist. Dazu muss aber ein ärztliches Gutachten vorliegen. Dieses wird m.E. der behandelnde Arzt immer erstellen, wenn der Kranke zur Gefahr für andere und sich selber wird. Daher ist der nächste Schritt immer die Einbeziehung eines Facharztes.

        Es handelt sich dabei ja um einen schweren Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Diese Rechte aber kann der in seiner Demenz entsprechend fortgeschrittene Kranke nicht mehr korrekt erkennen bzw. wahrnehmen, so dass die Aufsicht darüber von anderer Stelle - dem Staat (Kuratel) - übernommen werden muss. Dazu kann unter Umständen ein amtlicher Betreuer oder auch ein geeigenter Verwandter vom Gericht bestellt werden. Gute Ärzte - besonders solche, die mit derlei Krankheiten Befassung haben wie Neurologen oder Gerontopsychiater, dürften derlei Vorgehen kennen und können Sie beraten. Zudem gibt es auch den Dienste, die hier beraten und tätig werden können (sozialpsychiatrischer Dienst).

        Gruss
        Egon-Martin

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        • Re: was sollen wir tun


          Ich rede nicht von einer Zwangseinweisung (die ja meist in einer akuten gefahrvollen Situation notwendig wird), sondern einer Einweisung in die Gerontopsychiatrie zum Wohle des Patienten und gleichzeitig seiner Angehörigen. Dr. Spruth hat in vielen Fällen, Forumteilnehmern dazu geraten und wenn sie mal blättern, finden Sie auch Beispiele. Vielleicht sprechen Sie erst einmal ganz alleine mit dem Neurologen über die Möglichkeiten.Auf jeden Fall ist es sinnvoll, schon jetzt die gesetzliche Btreuung beim Amtsgericht zu beantragen. Da wird Ihnen auch kein Fremder vor die Nase gesetzt, wenn Ihre Mutter oder Sie zur Übernahme dieser Betreuung bereit sind. Viel Glück wünscht Preston

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          • Re: was sollen wir tun


            Danke für ihre antwort. ich werde die alles nochmal mit meiner mutter besprechen. was ich meint, muss er nicht trotzdem zu stimmen weil er will nirgendwo hin.

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            • Re: was sollen wir tun


              Hallo nettl,
              das ist richtig, solange Sie oder andere nicht die ges. Betreuung haben und keine akute Notsituation wie z.B. ein Delir vorliegen, und Ihr Vater sich ggf. gegen einen Krankenhausaufenthalt wehren wird, ist es schwierig ihn in eine Geronto-Station zu bringen.
              D.h. die ersten Schritte müssten sein, dass ein Neurologe, bzw. wenn der nicht zu Ihnen nach Hause kommt, dann ein Hausarzt, wenn dieser sich auch weigert, dann der med. Notdienst ihn einweist. Das Problem ist ihn dorthin zu bekommen, d.h. ins Krankenhaus, denn meine Erfahrung war: Diese Geronto-Psychiatrien haben keinen eigenen Krankenwagen, der jemanden abholt, Sie müssten also die Polizei holen, damit diese anweist, dass Ihr Vater in eine Psychiatrie muss wegen Gefährdung. Und das ist ein harter Schritt, den auch ich nicht tun wollte, als mein Vater im Delir war (psychotisches Delir). Wir haben ihn gemeinsam dazu gebracht sich anzuziehen, und gesagt wir fahren alle zusammen jetzt Zigaretten holen. Als er dann am Krankenhaus nicht aussteigen wollte kam eine Schwester ans Auto, vor der hatte er den Respekt und ist mitgegangen. Damit er aber dann in einer geschlossenen Abteilung bleiben kann (Freiheitsentzug!), wird die Situation gleich den nächsten Tag von einem Richter überprüft. Wäre dann Ihr Vater aber einigermaßen ansprechbar und vernünftig und gibt an dass er raus will, und es hat noch niemand anderes die Betreuungsverfügung über ihn, müsste er wieder entlassen werden.
              Es ist also sehr wichtig die Betreuung zumindest zu beantragen im Eilverfahren mit Begründung; mit einem beantragten Betreuungsverfahren müsste eine "Unterbringung" funktionieren.
              Besser wäre es natürlich, wenn er ambulant so gut behandelt werden könnte, dass ein Aufenthalt auf einer geschlossenen Station nicht notwendig wäre.
              Meiner Meinung nach sind die Taten Ihres Vaters ggf. auf die Folgeerscheinungen einer Demenz zurückzuführen, d.h. nicht unbedingt direkt auf die Demenz, also nicht unbedingt darauf, dass er dies alles tut weil er alles vergessen hat, sondern Reaktionen auf Nebeneffekte (s. Psychosen, Wahn, Nerven). So sehe ich dies bei meinem Vater, er hat diese ganzen Affekthandlungen nicht mehr getan, seit seine Nerven beruhigt sind
              Freundliche Grüße, Flieder

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              • Re: was sollen wir tun


                Hallo nettl,

                Sie schreiben, dass Ihr Vater schon 2x beim Neurologen war. Welche Diagnose hat er gestellt und welche Medikamente hat er verschrieben? Vielleicht sollten Sie doch zunächst nochmal alleine zu dem Facharzt hingehen und mit ihm über die Situation reden.

                Dann können Sie sich auch noch an caritative Einrichtungen wenden, die meist eine Beratungsstelle speziel für Demenz haben. Auch da kann man Ihnen eventuell weiterhelfen.

                Ferner gibt es bei den meisten Gemeinden/Stadt/Kreisverwaltungen den sogenannten psychosozialen Dienst. Auch hier ist man für solche Schwierigkeiten zuständig. Die Mitarbeiter machen auch Hausbesuche, schauen sich den Patienten an, sprechen mit ihm und machen sich ein Bild von der Situation. Rufen Sie doch zunächst einmal dort an und klären Sie, wer zuständig ist. Ob Sie dann gleich einen Termin machen, können Sie ja noch überlegen.

                Ich würde allerdings nicht mehr lange warten - je eher Sie handeln, desto schneller kann auch Ihrem Vater geholfen werden. Was genau mit ihm los ist, kann m.E. nur in einer neurologischen Klinik durch Fachärzte geklärt werden.

                Noch zwei hilfreiche Internet-Adressen:

                [www.deutsche-alzheimer.de]
                [www.alzheimerforum.de]

                Gruß und viel Kraft wünscht
                Leona

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                • Re: was sollen wir tun


                  Hallo nettl1981,
                  mein Vater hat mit 58 Jahren Alzheimer bekommen und meine Mutter hat ihn 3 Jahre lang gepflegt und ihm täglich 5-6 mal die Windeln gewechselt. Nach diesen 3 Jahren wurde die körperliche und seelische Verfassung meiner Mutter immer schlimmer, da sie nur noch für meinen Vater lebte und keine Minute mehr für sich hatte. Wir haben meinen Vater jetzt in ein Pflegeheim, wo er sich sehr wohl fühlt und dies auch als sein zuhause ansieht. Meiner Mutter geht es wieder sehr gut bis auf eine Deppresion die noch behandelt wird. Sie besucht meinen Vater jeden zweiten Tag und beiden geht es jetzt besser. Durch so eine Situation in der Pflege kann es schnell passieren, dass man den Menschen, den man ja sehr liebt, zu haßen beginnt, auch wenn man es nicht will. Jetzt sind beide glücklicher und vor allem ausgeglichener. Wieso soll ein gesunder Mensch wie meine Mutter sich kaputt machen, wenn mein Vater sogar darunter leidet, dass sie immer mehr gebrüllt und geweint hat, weil sie keine Kraft mehr hatte, wenn es doch sehr gute und nette Pflegeheime gibt, unseres sogar mit zwei süßen Katzen, die mein Vater über alles liebt.
                  Denken sie mal darüber nach, ob das nicht auch eine Möglichkeit wäre.
                  Viel Glück bei Ihrer Entscheidung.

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