Bei meiner Mutter (74) wurde etwa Mitte Dezember 07 im Krankenhaus Demenz festgestellt. Alle Symptome und auch eine Kopf-CT haben das bestätigt. Nun, wo meine Mutter (heute!) vom Krankenhaus aus in ein Pflegeheim verlegt wird, erscheint sie plötzlich wie ausgewechselt.
Wir, ihre Kinder, sind wegen all dem seelisch eh gerade durch die Hölle gegangen und jetzt haben wir das Gefühl, für sie das völlig Falsche getan zu haben. Die Ärzte haben uns in den letzten zwei Wochen auf wiederholtes Nachfragen immer wieder gesagt, dass eine Besserung für sie nicht besteht und sie vor allem nie mehr in der Lage sein wird, alleine wohnen zu können. Das einzige, was bis heute gleichgeblieben ist, sind verschiedene Halluzinationen.
Meine Frage ist nun:
Gibt es unter Demenzerkrankten so etwas, dass diese sich unter Umständen geistig und körperlich noch einmal so zusammenreißen können, dass man plötzlich das Gefühl hat, alles falsch gemacht zu haben? Oder steht eher zu erwarten, dass das nur eine vorübergehende Besserung ist? Hat da vielleicht jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich hoffe, ich werde nicht falsch verstanden: Nichts würde mich natürlich mehr freuen, als dass meine Mutter wieder ganz "normal" würde! Aber da ihre Erkrankung eh schon so unerwartet vor gerade mal knapp einem Monat auftrat und wir zwischendurch (kurz vor Weihnachten) sogar das Gefühl hatten, es ginge ihr geistig und körperlich so schlecht, dass sie vielleicht sogar bald sterben würde, weil sie da einfach völlig abgebaut hatte, jetzt wieder so eine ebenso unerwartete Verbesserung zu beobachten, macht uns gerade völlig fertig, weil wir nun völlig verunsichert sind und das Gefühl haben, in einem unerträglichen Alptraum zu stecken.
Und da die Demenzerkrankung für uns alle noch so neu ist und wir keinerlei Erfahrungen damit haben, wäre ich jedenfalls für eine Antwort von Menschen, die sich damit schon länger aus eigenen Erfahrungen oder vielleicht beruflich damit auskennen sehr, sehr dankbar!
Kommentar