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Sehr schwierige Demenz, bitte Rat!

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  • Sehr schwierige Demenz, bitte Rat!

    Hallo,

    unsere Oma ist 75 Jahre alt und Diabetes Mel.II Patientin. Sie bekommt seit 2 Jahren Insulin und Medikamente gegen Bluthochdruck, Schlafstörungen. Nebenbei hat Sie auch eine Insuffizienz und Ihre Nieren funktionieren auch nicht mehr gut.

    Seit Sommer dieses Jahres bekam Sie Demenz aber nur leicht ausgeprägt, im November hatte Sie mehrere Zuckeranfälle, nach einem 10 tägigen aufenthalt wurde der Zucker und Hochdruck mit Medikamenten normalisiert. Medikamente bezüglich des Demenz hat Sie auch bekommen.

    Leider hat Sie seitdem eine sehr starke Demenz, Medikamente helfen überhaupt nicht, Morgens eher ruhig nur ab Mittag bis in die Nacht fragt Sie nach Ihrer eigenen Wohnung wiederholt sich Minutenweise, will immer aufstehen und sich wo anders hinsetzten (Sie kann auch nicht mehr gehn). Sie hat eine agressive und schimpfende ausdrucksweise bekommen. Fragt nach verstorbenen Personen, hat Haluzinationen, Weinatakken. Sehr verwirrt und Panikatakken.

    Derzeit betreut Sie nur meine Schwiegermutter (Alter 55) die selbst mittlerweile nervlich und körperlich am Ende ist. Leider können uns die Ärzte dort nicht weiterhelfen, da Sie im Ausland ist. Daher meine Frage gibt es da nicht irgendein Medikament was die Oma Tags und Nachts ruhig stellt und was Sie auch vom Krankheitsbild her auch einnehmen darf.

    Bedanke mich herzlichst für die kommenden Anworten.

    Viele Grüße
    ilker


  • Re: Sehr schwierige Demenz, bitte Rat!


    Hallo Ilkerce,
    Ruhigstellen scheint mir nicht die Lösung zu sein. Leider schreiben Sie nicht, wo sich Ihre Großmutter aufhält - in welchem Land befindet sie sich? Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen nur sagen, dass Schlafmittel eher kontraproduktiv - also schlecht - bei Demenz sind. Sie verschlechtern den Zustand des Kranken. Wichtig ist sehr, sehr viel Flüssigkeit - sowohl für das Gehirn (Demenz), als auch für die Nieren.Ebenso spielt Bewegung und Sauerstoff eine große Rolle - aber sie schreiben, die Großmutter kann nicht mehr alleine gehen. Da wäre es wichtig, dass jemand mit ihr an die frische Luft geht - mit Rollstuhl vielleicht oder am Arm, falls das noch geht. Beruhigende Medikamente sollten Sie ohne ärztliche Verordnung und Kontrolle nicht geben. Das halte ich für zu gefährlich, die Sturzgefahr z.B. steigt an und die Demenz wird eher verschlimmert.
    Ich hoffe, sie finden doch noch Rat bei einem guten Arzt. Gruß, Leona

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    • Re: Sehr schwierige Demenz, bitte Rat!


      Hallo ilker,
      für eine Antwort von Dr. Spruth, ärztlicher Betreuer dieses Forums, müssen Sie sich evtl. noch ein paar Tage gedulden.

      Ihre Oma hat also die starke Verschlechterung der Demenz nach den Zucker-Einbrüchen bekommen? Sie sollten, wenn möglich, vielleicht aufführen, welche Art von Medikamenten damals im Sommer und jetzt verabreicht werden. Evtl. bringen auch die Medikamente den momentanen Zustand mit sich. Wer betreut Ihre Oma bzgl. der Medikation, welcher Facharzt?
      Wie auch Leona verstehe ich nicht, ist Ihre Oma mit der Schwiegermutter im Ausland, und dort können die Ärzte nicht helfen?
      Und grundlegende Frage, wollen Sie die Oma nur ruhig stellen, wie Sie schreiben? Ich vermute, SIe meinen "beruhigen" und ihr die Angst und Panik nehmen.
      Freundliche Grüße, Flieder

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      • Re: Sehr schwierige Demenz, bitte Rat!


        Hallo,

        erstmal vielen Dank für die Antworten. Unsere Oma lebt mit der Schwiegermutter zusammen im Ausland in der Türkei. Sie bekommt momentan Serequel und Aricept. So wie ich dass mit bekomme ist die Oma sehr unruhig vor allem Abends so ab 17:00 Uhr fängt es erst richtig an mit dem andauerden Fragen. Und die selben Fragen wiederholen sich Minutenweise.

        Die Ärzte dort meinten man könne keine andere Medikamentation verabreichen denn die Nieren würden sonst nicht mitspielen. Aber leider ist uns damit nicht ausgeholfen. Wir möchten die Oma gerne weiterhin zuhause pflegen aber wie wir das beobachten hat die Tochter also meine Schwiegermutter keine Kraft mehr dazu. Deshalb hat Sie uns gebeten ob man in Deutschland nicht mehr Erfahrung über diese Krankheit hat und uns etwas anderes empfehlen kann. Mit ruhig stellen war eigentlich gemeint, dass die Oma keine Panik, Angstzustände, Halitinationen mehr hat. Sie selbst fragt die ganze Zeit, was denn mit Ihr los ist, sie sei nicht mehr ganz klar im Kopf aber Abends vergisst sie dass wieder und es geht von vorne los. Wir wissen nicht mehr weiter.

        Vielen Dank für zuhören.

        Wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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        • Re: Sehr schwierige Demenz, bitte Rat!


          Hallo,
          vielleicht wäre es noch möglich die Dosis in Erfahrung zu bringen, und wann welches der Medikamente über den Tag verteilt verabreicht wird? Genügende Flüssigkeitszufuhr, wie Leona schon beschrieben hat, sollte auf alle Fälle gewährleistet sein, wenn möglich auch Spaziergänge. Es ist gut, wenn Sie sich mit dem derzeitigen Zustand nicht zufrieden geben, und die Betreuerin sollte den Verlauf nach Medikamenten- oder Dosisänderung genau beobachten und beschreiben, über ein paar Wochen jeweils. Auch muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu Dosisschwankungen kommt. Es gibt andere Medikamente, aber die behandelnden Ärzte müssten wissen, was sie der Oma bzgl. der Neben- oder Haupterkrankungen geben dürfen. Sollte der behandelnde Arzt meinen, dass er in dem Fall nicht weiterhelfen kann, gibt es vielleicht einen Alternativ-Arzt in der Umgebung?
          Grüße, Flieder

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          • Re: Sehr schwierige Demenz, bitte Rat!


            Sehr geehrte/r Ilker,

            Mir ist nicht ganz klar, welche Erkrankung die Ursache der Demenz Ihrer Oma ist (es gibt eine Vielzahl möglicher Ursachen einer Demenz). Die Therapie mit Aricept lässt vermuten, daß man an eine Alzheimer-Erkrankung dachte. Andererseits ist zum Einen eine derart rasche Verschlechterung der Hirnleistung, wie Sie sie beschreiben, ungewöhnlich, zum Anderen treten Halluzinationen hier oft erst in späteren Stadien auf. Meines Erachtens müsste man das Krankheitsbild zunächst einmal richtig zuordnen. Wurde dies bereits in einer qualifizierten Einrichtung (Neurologie, Gerontopsychiatrie) gemacht? Es müßten internistische Ursachen ausgeschlossen werden (d.h. das die Beschwerden entweder von einer Erkrankung der inneren Organe herrühren oder durch eine solche deutlich verschlechtert werden), es sollte eine Bildgebung des Gehirns (CT/MRT) erfolgen, ein Zusammenhang der Symptome mit neu angesetzten Medikamenten überprüft werden (Flieder wies bereits darauf hin) und auch auf mögliche begleitende psychiatrische Erkrankungen wie z.B. eine Depression geachtet werden.
            Auch wenn ich Sie enttäusche: die Frage nach einer Therapie der aufgeführten Beschwerden darf über das Internet nicht im Sinne einer allgemeinen Therapieempfehlung beantwortet werden, da man hierzu die Patientin genauer kennen müsste. Der Fall Ihrer Oma führt vor Augen, warum dies auch richtig so ist. Gerade, wenn viele Nebenerkrankungen bestehen und verschiedene andere Medikamente gegeben werden, muß der vermutete Nutzen eines Präparats genau gegen die möglichen Risiken, Neben- und Wechselwirkungen mit anderen abgewogen werden.
            Ich kann Ihnen daher nur empfehlen, zu versuchen, eine Vorstellung bei einem Neurologen oder Gerontopsychiater zu ereichen.

            Mit freundlichen Grüssen und guten Wünschen für das neue Jahr,

            Spruth

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