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Ist es tatsächlich Alzheimer?

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  • Ist es tatsächlich Alzheimer?

    Bei meinem Mann (61) wurde Ende September Demenz vom Typ Alzheimer festgestellt, das Ergebnis einer Lumbalpunktion stand aber noch aus, alles andere war schon gemacht worden. Nun hat diese Lumbalpunktion ergeben, dass der erste Wert normal ist, der zweite Wert erniedrigt. Nunmehr spricht die behandelnde Ärztin nicht mehr unbedingt von Alzheimer, und auch der Arzt in der Klinik ist sich seiner Diagnose auch nicht mehr 100% sicher. Er wird mit Exelon 4,5 mg behandelt und das ganze will man kritisch beobachten. Was soll ich davon halten? Ich muss dazu sagen, dass mein Mann - wenn es denn Alzheimer ist - sich noch im Anfangsstadium befindet, d. h. er kann im Grunde genommen fast alles noch regeln, hat zwar Wortfindungsschwierigkeiten und verlegt auch die Schlüssel und hat jetzt sein Handy verloren, aber ansonsten ist er ganz fröhlich. Ich selbst bin 12 Jahre jünger, wir haben keine Kinder und ich bin voll beruflich engagiert. Wie geht man im Falle des Falles damit um, wo lasse ich meinen Mann, wenn er Betreuung braucht? Ich kann ja nicht von heute auf morgen meinen Job hinschmeißen. Hat jemand eine Idee?


  • Re: Ist es tatsächlich Alzheimer?


    Hallo charlott9,

    ich kann nur dazu sagen, dass mein Vater auch alles andere als eine sichere Alzheimer-Diagnose hat. Er bekam zwar keine Lumbalpunktion, aber aufgrund der Anamnese sprechen die Ärzte von Verdacht auf AZ, und finden es weiters nicht besonders wichtig rauszufinden, was er denn tatsächlich hat (sind schon im mittl. Stadium). Laut ihnen würden sie so und so nur ausprobieren, auf welche Medikamente er anspricht..
    Bzgl. einer möglichen späteren Betreuungsmöglichkeit haben Sie ja ggf. noch ein wenig Zeit sich etwas zu überlegen. Normalerweise geht das nicht so schnell, aber man sollte meiner Meinung nach auch einfach um seine eigenen Ängste etwas im Zaum zu halten, Möglichkeiten kennen. Z.B. durch die Lokalpresse jemanden finden, der Zeit mit dem Angehörigen verbringen kann (anfangs kann man ja noch nicht von Pflege sprechen), Verwandte und/oder Freunde finden, die sich mit dem Gedanken anfreunden können, sich kundig machen welche Tagesstätten es gibt etc.. Am besten auch Kontakt aufnehmen zu anderen Gleichgesinnten, damit man sich austauschen kann. Wünsche eine trotzdem gute Zeit
    Flieder

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    • Re: Ist es tatsächlich Alzheimer?


      Sehr geehrte charlott9,

      es ist schwer, den Befund der Liquordiagnostik zu kommentieren, ohne zu wissen, um welche Werte es geht. Letztlich würde ich, wenn es um sog. "Alzheimer-Marker" geht, die Diagnose nicht davon abhängig machen. Wird trotz umfangreicher Diagnostik keine andere Ursache für die Hirnleistungsstörungen Ihres Ehemannes gefunden und passen klinischer Verlauf und neuropsychologisches Profil zur Diagnose, kann ein Behandlungsversuch "ins Blaue" mangles therapeutischer Alternativen durchaus Sinn machen. Dabei sollte allerdings, konkret auf Exelon bezogen, die Maximaldosis von 2 x 6 mg angestrebt werden.
      Was die Vorbereitung der Zukunft angeht, so empfehle ich Ihnen zum einen, eine Vorsorgevollmacht, am besten durch einen Notar, aufsetzen zu lassen, in der festgelegt wird, wer ihn im Falle eines Falles rechtlich vertreten darf (so etwas sollte überhaupt jeder für sich geklärt haben). Zum anderen schließe ich mich der Empfehlung von Flieder an, Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe aufzunehmen, um von den Erfahrungen anderer Angehöriger zu profitieren.

      Mit freundlichen Grüssen,

      Spruth

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      • Re: Ist es tatsächlich Alzheimer?


        Hallo charlott,
        von Dr.Spruth wissen Sie bereits, dass die Exelongaben auf 6.0 mg erhöht werden müssen, dann können Sie in der Regel - falls es sich um eine Alzheimer Demenz handelt - mit einer Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten rechnen, die in unserem Fall etwa 2 Jahre angehalten hat.Information und Vorsorge ist für Sie und Ihren Mann jetzt das Wichtigste. Hier bieten sich Internet, Literatur und Selbsthilfegruppen an.Gerade das Zusammentreffen mit anderen Betroffenen hilft weiter - gibt Trost, Mut und oft hilfreiche Tipps.

        Positiv wirken sich gesunde Ernährung, sehr viel Flüssigkeit, Bewegung und nicht zuletzt geistige Aktivität und Zuwendung aus. Auch sollten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit Vit.C, Folsäure,B-Vitaminen und Vit.E achten.

        Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck müssen unbedingt korrigiert werden. Ebenso sollte bei dem Verdacht auf eine Mischdemenz (Alzh. und Vaskuläre Demenz)ev. auch ein blutverdünnendes Mittel (in unserem Fall ist es Aspirin 100) gegeben werden.

        Viele sprechen auch vom erfolgreichen Einsatz von Gingkopräparaten. Wenn Sie ein wenig in den Beiträgen hier stöbern, werden Sie noch den ein oder anderen hilfreichen Hinweis finden.

        Sollte Betreuung nötig werden (dann rechtzeitig an die Einstufung in eine Pflegestufe denken!), so können Sie dies einerseits privat organisieren (über Anzeigen u.ä.) oder auf niedergelassene ambulante Pflegedienste oder Tagespflegeplätze in Seniorenheimen zurück greifen.Hilfreich ist es natürlich, wenn auch Familienmitglieder und Freunde bereit sind einzuspringen, aber das ist - wie auch bei uns - nicht immer möglich.

        Bleiben Sie nah an den ärztlichen Betreuern dran und gehen Sie regelmäßig mit Ihrem Mann zur Kontrolle, um Veränderungen - gleich welcher Art - rechtzeitig zu entdecken und ggf. anzugehen.

        Viel Kraft und Glück wünscht Ihnen
        Leona

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        • Re: Ist es tatsächlich Alzheimer?


          Sehr geehrte Leona,

          herzlichen Dank für Ihre interessierten und interessanten Beiträge. Lassen Sie mich bitte lediglich eine Anmerkung zum Thema Ginkgo, jenseits der Wirksamkeitsdiskussion, machen:
          Ginkgo-Extrakte können - insbesondere in Kombination mit gerinnungshemmenden Medikamenten (ASS, Marcumar, Heparin,...) - zu einer erhöhten Blutungsneigung führen. Deswegen sollte die Einnahme von Ginkgo-Präparaten immer mit dem behandelnden Arzt besprochen und abgewogen werden.

          Ich wünsche Ihnen und uns allen ein gutes neues Jahr.

          E. J. Spruth

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