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neues Hörgerät für demenzkranke Mutter

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  • neues Hörgerät für demenzkranke Mutter

    Hallo ihr Lieben,

    meine Mutter braucht ein Hörgerät. Sie ist in einem mittleren Stadium der Demenz, gut ansprechbar und sie ist bereit zur Mithilfe.
    Sie ist fähig, Überforderung und Verwirrung mitzuteilen, das gibt mir die Chance entsprechend zu reagieren und abzufedern.

    Soweit ich mich eingelesen habe, muss man das Hören neu lernen.
    Meine Überlegung ist, sie langsam an das neue Hören zu gewöhnen, eine Art Hörtraining zu machen, also erst mit weniger Leistung anzufangen, mit wenigen Stunden am Tag, Geräusch für Geräusch, Richtungshören üben, Geräusche erkennen und so.

    Hat jemand Erfahrung damit? Tipps und Tricks sind hochwillkommen.

    lg
    Jetti


  • Re: neues Hörgerät für demenzkranke Mutter


    Hallo Jetti,

    ich weiß ja nicht, wie gut oder wie schlecht Ihre Mutti schon hört - davon hängt natürlich auch die Eingewöhnungszeit ab. Bei meiner Mutti war es so: Auch sie hat mittlere Demenz, hörte teilweise auch schon sehr schlecht (Fernseher mußte deutlich über Zimmerlautstärke laufen(!)). Der Ohrenarzt hat zunächst festgestellt, daß sie immer wieder Ohrenschmalzpfropfen hat, die entfernt werden müssen. Die lasse ich jetzt halbjährlich entfernen. Damit wurde es schon etwas besser. Dann habe ich ein kleines, etwas teureres Hörgerät besorgt (trägt man im Ohr, nicht hinterm Ohr mit Schlauch usw.), welches computergesteuert ist und die Lautstärke automatisch anpassen kann (Hintergrundgeräusche ausfiltert usw.). Ist unauffällig und ein echtes Technikwunder. Hat ca. 1.100 Euro gekostet, die Kasse hat 800 Euro davon bezahlt (hängt natürlich von der Kasse ab). Ich setze es ihr morgens ein und nehme es abends raus, kümmere mich um die Wartung etc. Die Dinger sind natürlich sehr empfindlich, dürfen nicht nass werden. Etwa einmal pro Woche muß eine neue Batterie rein (geht ganz schön ins Geld). Anpassungsschwierigkeiten hatte sie überhaupt keine. Sie lief sofort damit los, empfand auch Straßengeräusche nicht als unangenehm (wird automatisch abgeregelt) und empfand das Ding im Ohr auch nicht als störend. Insofern ein Supererfolg. Bin echt zufrieden damit.

    Ich wünsche Ihnen ebenfalls viel Erfolg damit, es ist eine echte Verbesserung der Lebensqualität!

    Viele Grüße,
    Petra

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    • Re: neues Hörgerät für demenzkranke Mutter


      Hallo Jetti,

      als Ergänzung dazu (kam in meinem Beitrag vielleicht nicht so deutlich heraus): Ein solches hochwertigeres Hörgerät bedarf keiner manuellen Lautstärkeregelung oder eines Hörtrainings, wie mir der Hörgeräteakustiker versicherte. Das Gerät wird bei der ersten Einstellung mit einem Computer verbunden und der Patient bekommt verschiedene Töne zu hören und Worte von einem Tonband vorgespielt, die er nachsprechen muß. Kann er sie nachsprechen (das kann natürlich bei Demenz schwierig werden, hat bei Mutti aber erstaunlich gut funktioniert), ist die Lautstärke ok. Im Computer werden die Meßwerte entsprechend gespeichert und per Kabel auf das Hörgerät übertragen. Der Chip im Hörgerät speichert die Werte und steuert von da an den internen Verstärker automatisch. Somit ist später keine manuelle Anpassung mehr nötig. Der Hörgeräteakustiker versicherte mir, daß er bisher keinen Kunden gekannt hat, der Eingewöhnungsprobleme hatte. Ich kann's bestätigen. Denke mal, daß dies gerade bei Demenzkranken ungeheuer wichtig ist; denn die mühevolle Kleinarbeit der schrittweisen Anpassung ist ja bei gesunden älteren Menschen ziemlich kompliziert...

      Gruß
      Petra

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      • Re: neues Hörgerät für demenzkranke Mutter


        Hallo Petra, herzlichen Dank für Ihre Antwort.
        Das Problem hat sich erledigt, denn meine Mutti hat einen Rückzieher gemacht. (8p)
        Die Ohrstücke anfertigen - keine Probleme, 1.Test - sie hat alles ganz lieb mitgemacht. Nach einer halben Stunde sieht sie mich ganz groß an und sagt: "Tut mir leid, ich kann das nicht haben." Und dann mit voller Verve:"In meinem ganzen Leben hab ich noch niiiie solche Schmerzen gehabt!!" Ich musste wirklich lachen, denn sie kann das so überzeugend rüberbringen und sie möchte so gerne eine gute Begründung abliefern, wenn sie schon nicht sagen kann was wirklich stört. Der Techniker hatte auch keine Idee.

        Ich hab dann abgebrochen und die Sache vertagt, aber sie weiss was sie will, bzw nicht will. Auch Tage später war sie sich sicher, also vergess ich es halt. Dafür ist sie mir dankbar und es stärkt ihr Vertrauen, dass ich nicht etwas gegen ihren Willen durchsetze, das war es die ganze Angelegenheit wert.

        Aber, Sie haben Recht, das Hörgerät mit automatischer Anpassung und Richtmikrophon wäre schon klasse. Das wäre mir die Zusatzzahlung wert gewesen.
        Da kein Ohrschmalzpfropf zu entfernen war bleibt alles beim alten, ist auch ok. Vielleicht versuche ich in ein paar Monaten mal die Ohrstücke einzusetzen, wenn sie es denn will.

        Danke noch mal und liebe Grüße
        Jetti

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