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Neue Therapien ?!

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  • Neue Therapien ?!

    Hallo,
    es gibt einige aktuelle Studien, die verzögernde Wirkungen bereits bekannten Medikamenten zuschreiben: Statine (normalerweise gegen Cholesterin), Glitazone (Diabetes), Lithium (Depressionen). Insbesondere Lithium wird nachgesagt, dass es (über sogenannte GSK-3-Hemmung) sogar plaquereduzierend wirkt (positiver Nachweis am Mausmodell) und die Industrie forscht bereits nach selektiven GSK-3-Hemmern (angeblich wegen der Nebenwirkungen und der nichtselektiven Wirkung von Lithium).
    Hat jemand bereits Erfahrung mit gezieltem Einsatz dieser Medikamente in der Alzheimer-Therapie? Ich fände es sehr fragwürdig, wenn man zwar Medikamente einsetzte, die mehrere 100 Euro kosten, aber nicht bereits für deutlich weniger Geld verfügbare Medikamente, die vielleicht ebenso einen guten Beitrag leisten können.


  • Re: Neue Therapien ?!


    Sehr geehrter Tokro,

    leider liegen keine ausreichend guten Daten, d.h. doppelblinde placebokontrollierte multizentrische Studien zu den genannten Therapien vor, so daß man bezüglich keinem der Medikamente eine allgemeine Therapieempfehlung aussprechen könnte. Wie Sie aber schon anmerken wird geforscht, so daß entsprechende Daten, zumindest zu einem Teil der Präparate in den kommenden Jahren vorliegen dürften.

    Mit freundlichen Grüssen,

    Spruth

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    • Re: Neue Therapien ?!


      Sehr geehrter Dr. Spruth,

      ich verstehe natürlich sehr gut, dass Sie ohne ausreichende Studien keine Therapieempfehlung aussprechen können.

      Was ich mir vorstellen könnte, wäre allerdings, dass heute Alzheimerpatienten aufgrund paraller Erkrankungen mit eben solchen Medikamenten behandelt werden und man während dieser Behandlung eine Verlangsamung oder Stabilisierung des Alzheimer-Krankheitsverlaufs beobachten oder zumindest vermuten könnte. Diese These müssten einige Ärzte heute schon entweder bestätigen oder aber auch widerlegen können.

      Im übrigen müsste man solche Erkenntnisse relativ leicht aus (anonymisierten) Daten von Ärzten, Krankenhäusern oder Krankenversicherungen gewinnen können.

      Wenn man je Patient eine Nutzen/Risiko-Abwägung machen würde (aufgrund des Alters, Nebenwirkungen, etc.) müsste man auf Basis der bisher vorliegenden Erkenntnisse bei positiver Abwägung doch zumindest eine Therapie versuchen und den Erfolg bewerten. Denn: welche Alternative haben denn die Patienten? Sollen Sie die Studienergebnisse abwarten, die dann nachträglich vielleicht bestätigen, dass die Medikamente wirksam sind??

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      • Re: Neue Therapien ?!


        Sehr geehrte/r tokro,

        womit wollen Sie dann anfangen zu behandeln? Es gibt zig Substanzen, die als möglicherweise präventiv oder sogar therapeutisch wirksam gehandelt werden und jeden Monat kommen neue dazu. Einige davon sind besser verträglich andere weniger gut. Welche soll ein Alzheimer-Patient einnehmen. Und wieviele nebeneinander her? Vielleicht bringt ja gerade die Kombination den Nutzen? Ich verstehe die Verzweiflung der Angehörigen und der Patienten, aber ich denke, bevor ein Medikament breit eingesetzt wird muß es in prospektiven Studien getestet sein oder zumindest aureichend gut hinsichtlich seiner Wirkung belegt sein, daß man dem Patienten eventuelle Nebenwirkungen zumuten kann und es gleichzeitig gesundheitsökonomisch verantworten kann, die Kosten der Allgemeinheit in Rechnung zu stellen. Wichtiger schiene mir, zumindest im Moment, daß erst einmal alle Patienten zu den bisher zugelassenen Medikamenten Zugang finden. Von diesem Zustand sind wir nämlich weiterhin weit enfernt.

        Mit freundlichen Grüssen,

        Spruth

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        • Re: Neue Therapien ?!


          Den gleichen Gedanken hatte ich auch ziemlich schnell, nach der Erkenntnis, dass mein Vater demenzkrank ist. Gekoppelt mit der Vorstellung, dass man doch auch versuchen könnte mögliche Ursachen bzw. Wegbereiter zu diesen Krankheiten medikamentös entgegenzuwirken, z.B. Statine nehmen welche sowohl stabilisierend wirken, aber auch gegen Cholesterin eingesetzt werden. Außer müdem Lächeln habe ich von keinem Arzt hier große Unterstützung bekommen, denn Ärzte gehen nur nach ihren Richtlinien, und werden sich hüten auf ihr Budget und in ihrer Verantwortung solche Versuche durchzuführen an ihren Patienten. Tja, und alle internistischen Probleme interessieren den Neurologen nicht, wie auch wiederum der Internist sich nicht berufen sieht der Demenz entgegen zu wirken. Ich habe auch noch nirgends lesen können, dass irgendjemanden die Vorerkrankungen interessiert hätten, bis auf Durchblutungsprobleme. Geschweige denn weitergehende Zusammenhänge großflächig erfaßt werden.
          Auch der Einsatz von Baldrian bei meinem Vater, und die positiven Auswirkungen interessieren niemanden, die schreibt sich doch nicht mal ein Arzt in seine Karteikarte. Dabei kann ich jetzt nach der Verabreichung über Monate und den beobachteten Auswirkungen durch Auf-/ oder Abdosieren fast mit Sicherheit sagen, dass das Baldrian einen Riesen-Effekt bei meinem Vater hat, er ist nicht mehr "schizo", um es mal auf einen Nenner zu bringen. Er ist nicht mehr unruhig, er hat viel stärkere Nerven, er freut sich wieder des Lebens, TROTZ Demenz! Kein Weglaufen mehr, keine Austicker, keine Aggression. Sicherlich darf man dabei nicht die anderen Medis vergessen, die er natürlich bekommt, vielleicht ist es ja auch ein Zusammenspiel, vielleicht hilft ihm das Risperdal, aber z.B. nur mit diesem hatten wir nicht diesen Effekt.
          Trotzallem muss man sehr vorsichtig sein, und sollte nicht ohne ärztliche Absprache etwas ausprobieren, wenn der Patient dann darunter etwas erleidet, kann man es sich wahrscheinlich selber schwer verzeihen.
          Aber Sie haben recht, z.B. mit den Erkenntnissen, dass z.B. Lithium anscheinend einen positiven Effekt entgegen der Entstehung von Demenzen hat, wie wird jetzt damit umgegangen. Auch die Studien mit verschiedenen Antibiotika, verlaufen die im Sand?

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          • Re: Neue Therapien ?!


            Wie sieht es denn grundsätzlich mit den Empfehlungen zu Kombinationstherapien aus?

            Ist damit z.B. zu rechnen, dass Memantine für das Frühstadium zugelassen wird, damit Kombinationstherapien mit AChE-Hemmern möglich sind?

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            • Re: Neue Therapien ?!


              Sehr geehrte/r tokro,

              ich denke, daß Memantine die Zulassung erhalten wird.
              Derzeit fehlt es noch an aussagkräftigen Untersuchungen zu Kombinationstherapien, auch diese wird es aber vermutlich in wenigen Jahren geben.

              Mit freundlichen Grüssen,

              Spruth

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              • Re: Neue Therapien ?!


                Liebe User,

                warum gibt es nicht die Möglichkeit an Studien teilzunehmen, um so früher an die benannten Medikamente zu kommen. Das ist doch fatal!

                Kennt niemand eine Möglichkeit, evt. in so eine Versuchsreihe einbezogen zu werden??
                Das mit dem Baldrian hat übrigens wirklich eine ausgezeichnete Wirkung!
                Aber natürlich wird jeder Schulmediziner darüber Lächeln. Schade, denn würden solche Erkenntnisse
                ersnster genommen, wäre schon jetzt vielen AH
                Kranken ein wenig geholfen....
                Na ja, unser Symstem ist halt wie es ist!
                Mit lieben Grüßen
                becki

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                • Re: Neue Therapien ?!


                  Hallo becki,

                  wurde das mit dem Baldrian ausprobiert? Würde mich nämlich immer noch freuen, von irgendjemanden eine zweite Schilderung zu hören, vor allem über eine regelmäßige Anwendung.

                  An Studien teilzunehmen ist sicherlich nur ganz wenigen geglückt (oder auch nicht Glück), weil es meistens örtlich sehr begrenzt ist und man in ein begrenztes Schema passen muss, und vor allem meistens bis dahin keine anderen Wirkstoffe zum Einsatz kommen durften etc. etc.

                  Würde mich über eine Nachricht freuen
                  Viele Grüße, Flieder

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