mein Vater (74 Jahre) war bisher für sein Alter "Fit wie ein Turnschuh". Vor 3 Wochen hat er sich plötzlich "über Nacht" völlig verändert. Er redet kaum, hat sich total zurück gezogen,hat kein Spaß an den Dingen, die er früher gemacht hat (Radtouren, Wanderungen...) und schläft auffällig viel. Meine Mutter (67 Jahre) ist völlig verzweifelt. Das Komische ist, dass er aber auch ganz normale Tage hat, an denen man ihm nichts anmerkt. Als er dann auch noch leicht verwirrt wirkte, sind wir nach einer Woche mit ihm zum Hausarzt. Der hat erstmal einige Untersuchungen gemacht (Blutwerte, Langzeit-Zucker, Langzeit-Blutdruck...) alle ohne Befund. Am vergangenen Mittwoch hatte er dann auf unser Drängen einen Termin beim Neurologen/Psychologen. Aber Dienstag vor dem Termin war er so normal, dass meine Mutter gar nicht mehr mit ihm dort hin wollte. Wir haben den Termin aber trotzdem wahr genommen. Der Neurologe stellte fest, dass sein Kurzzeitgedächtnis nicht richtig arbeitet. Ursache dafür könnten sein Demenz, Deprssionen, Durchblutungsstörungen oder auch nur ein Mangel (Folsäure ?). Jetzt hat mein Vater für kommenden Montag einen Termin fürs CT. Seit der Neurologe meinem Vater die Diagnose genannt hat ist er völlig durch den Wind (auch keine Stimmungshochs mehr). Beim Neurologen konnte er nicht beantworten, was er früher gearbeitet hat oder wo er zuletzt im Urlaub war (der Urlaub war erst letzten Monat). Er ist völlig werwirrt. Gestern ist er plötzlich zum Friseur gegangen (wir haben uns schon gewundert). Wurde aber vom Friseur mit dem Auto nach Hause gebracht !? Wir vermuten, er hatte Angst den Weg nicht alleine zurück zu finden. Als ich ihn dann gestern fragte: "Oh warst Du heute beim Friseur ?", antwortet er: "Das war doch schon gestern." Ansonsten antwortet er fast nur noch mit Ja oder Nein. Ganze Sätze bekommt er kaum hin. Heute Morgen hat er sich 2 T-Shirts übereinander angezogen und suchte irgendwelche Tabletten.
Es kann doch nicht sein, dass er innerhalb von 3 Wochen so starke Demenz bekommen kann, oder ? Ich habe hier gelesen, dass es 3 Phasen gibt. Dann hätte er Phase 1 ja einfach übersprungen.
Oder kann es sein, dass er Demenz + Depression hat ? Kann man ihn da raus holen ?
Er scheint ja genau mit bekommen zu haben, was der Arzt ihm gesagt hat. Haben wir in dieser Phase die Chance, zu ihm durchzudringen ? Können wir ihm das Gefühl geben, dass er nicht alleine ist und wir uns um ihn kümmern ?
Welche Hilfe kann ich meiner Mutter zukommen lassen, die selbst schon völlig neben sich steht ? Ich habe im Moment nicht das Gefühl, dass Sie mit der Lage nicht fertig wird. Gibt es da Beratungsgruppen ?
Viele Fragen...
Würde mich über eine Antwort freuen.
Herzliche Grüße,
Michael
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