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tiefe Trauer und Ortswechsel

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  • tiefe Trauer und Ortswechsel

    Lieber Dr. Spruth, liebe User,

    gibt es medizinisch etwas, das man unserer Mutter gegen die ständigen Gefühle der Einsamkeit und tiefen Trauer geben kann.
    Mir ist schon bewußt, dass Depressionen(Mirtazapin bekommt sie bereits)hjäufig die Alzheimer Demenz begleiten, nur ist das Ausmaß für mich zur Zeit fast nicht auszuhalten.-
    Meine Gefühle schwanken zwischen starken Schuldgefühlen, Verzweiflung(sie weint immer) und manchmal auch leider Wut.
    Wut, weil ich durch den seelischen Druck Magen und Gallenprobleme habe.Ich weiß doch, dass meine MUtter da gar nicht für kann. Sie ist nicht mehr in der Lage ihre Gefühle zu kontrollieren, sie gibt alles an mich und meine Schwester weiter und wir krebsen so dahin.
    Bisher habe ich meine Mutter alle 2 Monate für eine knappe Woche zu mir geholt. Dadurch ging es sowohl auf jeden Fall mir besser.
    Da aber die Wiedereingewönung ins Heim so schwiereg war, bat mich das Pflegepersonal sie nicht so häufig herauszuholen.
    Ich bin so ambivalent, was diese neue Regelung engeht.
    Einerseits sehe ich ein, dass der stete Ortswechsel für sie schlecht zu verkraften ist und sie nachher im Heim 2 Wochen lang Theater macht. Andererseits hat ihr die Zeit bei mirm und der Familie so gut getan.
    Ich weiß im Moment überhaupt nicht mehr, was ich für richtig halten soll????
    Soll sie jetzt bis an ihr Lebensende nur noch im Heim sein, abgesehen von stundenweisen Ausflügen?
    Ich bin jedem dankbar für die Erfahrungen, die gemacht wurden.
    Vielleicht ergibt sich eine neue Perspektive, an die ich noch gar nicht gedacht habe.

    Mit freundlichen Grüßen

    becki


  • Re: tiefe Trauer und Ortswechsel


    Hallo Becki,

    ich hab es grad in einer Antwort an Johanna geschrieben.
    Bei uns macht jetzt ein Tagespflegeheim für Demenzkranke auf.
    Wir haben unseren Opa jetzt für 2 Tage dort angemeldet. Wir bringen in morgens hin und holen ihn abends wieder ab. Man hat hier die Möglichkeit ihn sooft zu bringen wie mal will. Halt nur tagsüber.
    Vielleicht hörst du dich mal um, ob es sowas in deiner Nähe gibt.

    Liebe Grüße von Silverbird

    Kommentar


    • Re: tiefe Trauer und Ortswechsel


      Sehr geehrte/r Becki,

      die Schilderung der Probleme mit Ihrer Mutter beinhaltet zwei Aspekte:
      Erstens scheint Ihre Mutter unter einer Depression zu leiden, was ich annehme, da man sich entschieden hat, ihr das Antidepressivum Mirtazapin zu verordnen. Sollte dieses in einer ausreichenden Dosis keine zufriedenstellende Wirkung zeigen, muss es umgestellt werden. Eine Alternative könnte z.B. Citalopram sein.
      Zweitens fühlt sich Ihre Mutter bei Ihnen offentsichtlich wohl, hier müsste unabhängig von einer eventuell bestehenden Depression eine Grundsatzentscheidung gefällt werden. Wenn sie nicht bei Ihnen dauerhaft leben kann, und dafür kann es verschiedene nachvollziehbare Gründe geben, so müsste m.E. tatsächlich überlegt werden, ob man die Besuche verkürzt, um Ihre Mutter nicht zu sehr von ihren täglichen Routinen, die für einen Demenzpatienten wichtig sind, zu entwöhnen. Das sage ich aber, ohne Ihre Mutter zu kennen und werde damit vermutlich nicht ihren besonderen Bedürfnissen gerecht. Es ist aber auch nicht leicht, eine solch individuelle Situation allgemeingültig zu kommentieren. Vielleicht beginnen Sie einfach mit der Optimierung der antidepressiven Therapie und schauen, ob sich dadurch bereits eine Verbesserung der Befindlichkeit Ihrer Mutter bewirken lässt.

      Mit freundlichen Grüssen,

      Spruth

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