mein Vater (75 J., lebt alleine) ist seit mehreren Jahren anscheinend zunehmend überfordert mit seinem Alltag. Speziell in den letzten 1-2 Jahren habe ich vermehrt folgende Dinge bei ihm beobachtet:
- kein Interesse mehr an früheren Hobbys
- Schwierigkeiten, einer Unterhaltung, Fernsehsendung o.ä. zu folgen
- ständige Tagesmüdigkeit
- Vergesslichkeit (z.B. hat er Probleme, frische von alten Lebensmitteln zu unterscheiden, weil er sich nicht mehr erinnern kann, wann er sie gekauft oder zubereitet hat)
- kaum noch Überblick über die Finanzen (er hat plötzlich mehr Ausgaben als Einnahmen)
- zunehmendes Misstrauen und Aggressionen (er will niemanden ins Haus lassen, aus Angst, beklaut zu werden)
- zunehmende Unfähigkeit, selbst einfachste Alltagsentscheidungen zu treffen ("gehst du am Samstag einkaufen oder soll ich das machen?")
- zunehmende Unfähigkeit, Probleme anzupacken und zu lösen (z. B. wird selbst bei gravierenden Defekten im Haushalt kein Handwerker geholt, sondern schlichtweg aufgegeben)
- hält sich nicht an Absprachen (sagt entweder, er hätte sie vergessen, oder häufiger, das habe man doch so gar nicht abgesprochen usw.)
- ständig schlechte Laune, mürrisch, reizbar usw.
- unsicherer Gang, Neigung zu Stürzen
Leider verweigert mein Vater kategorisch jeden Arztbesuch. Sogar zu seinem Hausarzt geht er nicht mehr. Jedes Zureden ist vergebens und bewirkt eher das Gegenteil.
Bevor ich nun womöglich mit Kanonen auf Spatzen schieße und (wie man es mir von Seiten einer Demenz-Beratungsstelle bereits nahe gelegt hat) beim Amtsgericht eine Betreuung für ihn beantrage, wüsste ich gerne, ob die beschriebenen Beobachtungen tatsächlich Anzeichen für eine Demenz oder eine andere ernste neurologische Erkrankung sein könnten oder ob er einfach "nur" altersstur, passiv-aggressiv oder sonst irgendetwas in der Art ist.
Vielen Dank schon im Voraus!!
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