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Port-Punktion und Hygiene

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  • Port-Punktion und Hygiene

    Hallo Frau Reinsfelder,

    ca. 4x im Jahr bin ich wegen Urlaubs meines Hausarztes gezwungen, wg. des wöchentlichen Nadelwechsels zu einem Vertretungsarzt zu gehen. Der Doc ist sehr nett, interessiert und er nimmt sich für jeden Patienten viel Zeit.

    Aber mich stört entsetzlich, dass er sich vor dem Nadelwechsel nicht mal die Hände wäscht, natürlich auch keine sterile Handschuhe überzieht, während der Punktion quasselt er mit der Nase direkt über der Punktionsstelle unaufhörlich, und zum Schluss jagt er mir auch noch per 2-ml-Spritze den Heparin-Block rein.

    Ich habe wegen unterschiedlicher Komplikationen bereits den 4. Port innerhalb von knapp 1,5 Jahren. Ich brauche ihn auf unbestimmte Dauer täglich und bin natürlich sehr daran interessiert, dass mit dem Kasterl gut umgegangen wird. Ich selbst tu das ja auch.

    Bin ich unverschämt, wenn ich diesen Arzt um größtmögliche Sterilität beim Nadelwechsel und um die Verwendung von 10-ml-Spritzen bitte? Und vor allem: Wie mach ich das, ohne diesen netten Mensch vor den Kopf zu stoßen? Ich bin normalerweise nicht auf den Mund gefallen, aber dieses Anliegen auszudrücken, fällt mir echt sauschwer.

    Danke für einen Rat und liebe Grüße von
    Angie


  • RE: Port-Punktion und Hygiene


    Hi!!!

    Bin zwar nicht angesprochen, aber ich traue mich trotzdem mal hier zu antworten.
    Ich würde es halt genauso ausdrücken, wie geschrieben.
    Dass sich viele Leute nicht gerne "reinreden" lassen ist klar. Aber immerhin hat jeder freie Bürger das Recht auf Selbstbestimmung und es steht ja jedem Patienten frei sich den behandelnden Arzt auszusuchen.
    Sollte dieser Arzt als auf die Hygienebitte hin etwas, ich nenne es mal "Verhaltensauffällig", werden, dann würde ich ihn dezent darauf hinweisen und die Praxis in Richtung eines anderen Arztes verlassen.
    Aber ich denke, wenn man es wie oben beschrieben und in nettem Ton sagt, dann kann da ja nicht viel schief gehen.
    Zumindest nicht, wenn es ein vernünftiger Arzt ist.
    Und als "Portabhängige", die ja nun schon ein "gebranntes Kind" ist, ... da ist es ja wohl völlig natürlich, dass man da vorsichtig wird.
    Wünsche ein erfolgreiches Gespräch und bis bald mal wieder!

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    • RE: Port-Punktion und Hygiene


      Hallo Mobitz,

      1000 Dank ... ja, irgendwie brauchte ich eine Bestätigung. Das nächste Mal werde ich sicherlich etwas sagen, auch wenn's mir schrecklich unangenehm ist *lächel*.

      Liebe Grüße von
      Monsti

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      • RE: Port-Punktion und Hygiene


        Hallo Angie,

        grundsätzlich ist es das oberste Gebot bei jeder Punktion bzw. eines Nadelwechsels am Port steril zu arbeiten. Dies bedeutet, dass die Hände vorher gewaschen werden, die Punktionsstelle mittels eines Desinfektionssprays desinfiziert wird und der Arzt mit sterilen Handschuhen die Punktion am Port durchführt.
        Weiterhin ist zu empfehlen dass beim Durch- oder Nachspülen des Portes mindestens die Größen von 10ml Spritzen verwendet werden. Bei kleineren Spritzen ist der Druck auf die Membran des Portes viel zu hoch, eine nachhaltige Beschädigung ist demnach nicht auszuschließen. Es gibt gerade für die Portversorgung Fertigspritzen mit einer Zusammensetzung aus NaCl (Kochsalz) und 100 I.E. Heparin á 10ml. Sie sind sehr zu empfehlen und einfach zu verwenden.
        Ebenso sollte bei der Portversorgung darauf geachtet werden, dass eine neue Punktionsstelle nach dem Uhrzeigersinn ausgesucht wird. So kann eine weitere Infektionsstelle ausgeschaltet werden.
        Nach der Punktion sollte ein Verband in Form eines sterilen Pflasters für mindestens 12 Stunden angelegt werden. Erst nach dieser Zeit ist es gewährleistet, dass sich Punktionsstelle nicht mehr entzünden kann.
        Sprechen Sie offen mit dem behandelnden Arzt über dieses Problem und erklären Sie ihm die Notwendigkeit bzw. das hohe Infektionsrisiko, welches bei jeder Punktion für Sie entsteht. Neben dem Infektionsrisiko würde ich auf die Beschädigungsgefahr der Membran hinweisen. All diese Dinge können ja nicht im Sinne seines ärztlichen Handelns liegen.

        Mit freundlichen Grüßen,

        Vera Reinsfelder

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        • RE: Port-Punktion und Hygiene


          Liebe Frau Reinsfelder,

          ICH weiß das ja alles, ich möchte das dem Doc nur so mitteilen, dass er sich nicht gänzlich in Frage gestellt und von mir Amateurin reglementiert fühlt.

          Übrigens würde mich interessieren, was das für Fertigspritzen für die Portversorgung sind. Von welcher Firma sind die? Ewig musste ich mit 10-ml-Durchstichflaschen Heparin 1000 i.E. herumwurschteln, und das je Flasche 3 Wochen lang, obwohl sie nach Anbruch nach 3 Tagen verworfen werden sollten (!!!). Damit allein hatte ich mir schon 2 Port-Infektionen geholt. Mit viel Trickserei seitens meines Hausarztes und des Apothekers habe ich vor wenigen Tagen eine Lieferung von 100 5-ml-Ampullen Heparin "Bichsel" 100 I.E./ml aus der Schweiz bekommen. Damit bin ich für ca. 1 Quartal ausgestattet.

          Für mich als Amateurin ist es wirklich schwer, an entsprechende Infos zu kommen, zumal die meisten aussagekräftigen Seiten im Web nur per Doc-Check erreichbar sind. Mein Hausarzt gibt ehrlicherweise zu, dass er sich zuwenig auskennt.

          Liebe Grüße und vielen Dank für Ihre Antwort!
          Monsti

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          • RE: Port-Punktion und Hygiene


            Hallo Angie,

            Auskunft über geeignete Präparate zur Portversorgung kann Ihnen entweder die Herstellungsfirma eines Ports oder auch Ihre Apotheke geben.

            Mit freundlichen Grüßen,

            Vera Reinsfelder

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            • RE: Heparin für Port-Block


              Hallo Frau Reinsfelder,

              eben kam ein Anruf vom ärztlichen Dienst der Tiroler Gebietskrankenkasse: Das Schweizer Präparat (s.o.) wurde mir - nach 3-monatigem Kampf (!!!) - seitens des Chefarztes auf Dauer bewilligt. Könnte jetzt vor Freude die ganze Welt umarmen ...

              Da wollte ich unbedingt loswerden und schicke liebe Grüße!
              Angie

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