Ich studiere Medizin und mache deshalb Pflegepraktikum auf einer Station für innere Medizin.
Nachdem dies mein erster Kontakt überhaupt mit Krankheit und Tod überhaupt ist, bin ich durch das, was ich täglich erlebe, wirklich durcheinander.
Ich möchte den Menschen helfen und Ihnen zeigen, daß ich auf sie eingehe, denn es hat mich anfangs schon entsetzt zu sehen, daß die Schwestern, die wirklich sehr liebe Menschen sind, eine riesige Distanz zu den Patienten haben. Mir ist natürlich klar, weshalb sie das tun, die Konsequenzen erlebe ich momentan selbst, ich kann nachts nicht schlafen, mache mir schrecklich Sorgen, bin teilweise richtig weinerlich. Kurz gesagt, es nimmt mich psychisch richtig mit.
Bleibt also die Konsequenz sich für die Zukunft auch diese "Barriere" zu bauen. Aber ist das das Richtige?
Als Patient möchte man doch nicht "der Magenkrebs auf 475" sein, sondern als Mensch mit Ängsten und Nöten und Sorgen akzeptiert und unterstützt werden! Aber dies scheint ja nicht möglich zu sein... Besonders schlimm finde ich es auch (neben den liebgewonnenen Patienten, die dann versterben) zu sehen, wie Männer nach ihrem Schlaganfall wie Kleinkinder apathisch daliegen, weder sprechen noch essen können. Können diese Menschen noch Glücklich sein? merken sie noch, wenn man sich um sie kümmert?
Das Schlimmste ist für mich einfach diese Hilflosigkeit.
Ich weiß nicht, wie ich später Ärztin sein soll, denn diese ständige Konfrontation mit dem Tod und diesen armen Menschen, denen man so gut wie gar nicht mehr helfen kann, macht mich total fertig.
Ich möchte aber auch nicht total abgestumpft sein...
Könnt Ihr mir irgendwie weiterhelfen?
Eure verzweifelte und sehr traurige
Jasina
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