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Pflege - wie? Parkinson

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  • Pflege - wie? Parkinson

    Hallo zusammen,

    folgende Situation: Mein Vater ist Ende 50 und lebt seit über 30 Jahren mit einem atypischen Parkinson. Ich möchte hier nicht die gesamte Krankengeschichte aufschreiben, da das uferlos werden würde, deshalb bemühe ich mich, auf das wichtigste mich zu beschränken:
    Im Juni diesen Jahres wurde er aufgrund starker Knieschmerzen am Meniskus operiert (er hatte seit vielen Jahren eine Fußfehlstellen, die durch eine der Gehirnoperationen kam). Bei der Operation wurde der gesamte Meniskus entfernt, leider kam es zu einem Infekt im Knie, welcher über 6 Wochen therapiert wurde mit viel Antibiotikum und 8 Kniespülungen unter Vollnarkose. Anfang August kam er wieder nach Hause, war aber ab dem Zeitpunkt aufgrund starker Schmerzen auf einen Rollstuhl angewiesen. Er wurde mit Pflegestufe 1 eingestuft, ein mobiler Dienst schaute bisher 3 mal am Tag vorbei, brachte ihm Mittags essen. Ich kümmerte mich um Besorgungen, Organisation etc., was für mich aber aufgrund Vollzeitjobs mit täglich 2,5 Stunden Anfahrt sowie kleiner Tochter und Frau nicht wenig ist. Noch dazu lebt mein Vater alleine und mein Bruder wohnt weit weg.
    Es schien so einigermaßen zu funktionieren. Seine üblichen Dinge wie Halluzinationen (gerade bei Müdigkeit in Kombination mit Dunkelheit sah und hörte er alle möglichen Tiere, etc. Das ging soweit, dass er sich ein Luftgewehr noch vor ein paar Jahren kaufte, um die Viecher erschießen zu können) nahmen wir als gegeben hin, da er hiermit niemanden ernsthaft verletzte.
    Er selbst schwankte derweil ständig zwischen "ich lasse mcih am Knie operieren" oder eben nicht. So verging der Oktober, in dem ich eines Tages die Chefin der mobilen Pflegehilfe anrief, weil mein Vater nur noch wenig ansprechbar sei, nichts mehr esse und trinke, kaum ansprechbar sei, anscheinend seinen täglichen Medikamentencocktail nicht nahm, etc. Wenig darauf wurde in in die Klinik eingewiesen, die einen Infekt, Dehydration und ein Nierenversagen feststellte. Nach ein paar Tagen ging es ihm wieder etwas besser, er redete teils zwar wirres Zeug, was wir einfach auf die Situation geschoben haben, teils war es aber auch besser. Aufgrund seines anfänglichen Zustands beauftragte das Klinikum einen Psychiater, der seine Geschäftsfähigkeit bewertete. Meinem Vater ging es zu dem Zeitpunkt recht gut, er sprach verhältnismäßig normal, war zwar teilweise etwas langsam bei Aufgaben wie Kopfrechnen, aber der Psychiater meinte, das wäre noch in Ordnung. Er fragte mich, ob mein Vater in der Lage sei, alleine zu leben, was ich halt mit Hinblick auf die vorherigen Monate mit ja beantwortete. So kam er wieder nach Hause.
    Jetzt, ca. 3 Wochen später, ist es so, dass mich die Mobile Pflege wieder anrief und meinte, dass er dringend mehr Betreuung bräuchte: Sie würden ihn häufig auf dem Boden liegend finden, er würde wieder wenig Essen, wenig trinken. Mobile Pflege ist wohl einfach nicht mehr ausreichend. Die Chefin der Pflegeeinrichtung meinte, dass er eigentlich fast Pflegestufe 3 sein müsste. Ich habe jetzt letzten Donnerstag eine Heraufstufung beantragt, aber das dauert natürlich auch wieder.
    Fakt ist, dass mein Vater immer weniger Körperspannung besitzt und somit nichtmal mehr im Rollstuhl wirklich sitzen kann. Schon vorher hatte er Probleme, sich im Rollstuhl zu bewegen (weil seine Arme aufgrund des Parkinsons auch schwierig zu bewegen sind), mit seinen Beinen kann er generell recht wenig nur noch anfangen. Aufstehen kann er nicht mehr, er schläft schlecht / gar nicht, auch weil er teilweise nicht ins Bett kommt, auf Toilette kommt er auch nicht mehr, er isst wenig, ist teilweise nicht komplett ansprechbar.

    Also was machen? Aufgrund meiner und insbesondere seiner persönlichen Situation tendiere ich zum Pflegeheim. Prinzipiell ist es so, dass mein Vater sich gegen alles wehrt, er möchte eigentlich nur mit seiner Familie zu tun haben, mit der hat er es sich aber a) ziemlich verscherzt in der Vergangenheit (meine Mutter hat sich von ihm scheiden lassen, mein Bruder ist nicht umsonst soweit weggezogen und ich hab auch nicht das beste Verhältnis zu ihm, kann nur besser damit umgehen als der Rest) und b) habe ich einfach andere Prioritäten mit meiner kleinen Tochter und Frau.

    Jetzt ist es so, dass ich eine Vorsorgevollmacht besitze, die aber nur bei Geschäftsunfähigkeit voll eintritt. Das Gutachten vor drei Wochen bescheinigte ihm noch geschäftsfähigkeit, ob ein Neues das Gegenteil aussagt, weiß ich nicht.

    Somit hänge ich gerade etwas in den Seilen und weiß nicht so recht, was ich tun soll. Die aktuelle Situation hat für ihn nichts mit Lebensqualität zu tun, er braucht definitv rund um die Uhr Betreuung. Eine polnische 24h Hilfe wäre prinzipiell wohl auch möglich, nur würde das finanziell schwieriger werden als das Heim (die brauchen ja auch was zu essen und zu trinken, das Haus meines Vaters muss unterhalten und gepflegt werden, um die medizinische Versorgung muss man sich kümmern, etc.).

    Kann mir jemand ein paar gute Tips nennen? Ich werde kommende Woche mit der Betreuungsstelle im hiesigen Landratsamt reden, eine höhere Pflegestufe ist beantragt und die gesamte Familie (auch seine Schwester) halten es für den besten Weg, wenn er ins Heim kommen würde. Alleine, er weigert sich (was ja auch verständlich ist, aber...)...

    Danke euch!
    Wolffi

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