Ich habe ein paar Fragen, aber am besten erkläre ich auch die Situation:
SITUATION
Meine Mutter ist 89 Jahre alt und dement.
Der geistige Zustand hat sich vor einem Jahr stark verschlechtert; sie ist aber ab und zu auch noch klar (schätze das auf max 20%). Oft weiß sie nicht, wo sie sich befindet, nicht mehr wer noch lebt, nicht mehr wer wo wohnt. Sie lebt immer mehr in ihrer eigenen Welt und lässt in ihren Gesprächen die Vergangenheit, den toten Ehemann etc. wieder aufleben.
Sie bewohnte bisher mit einer Tochter ihr altes Bauernhaus. Das Bauernhaus ist 125 Jahre alt, hat unebenen Boden, auch ungleiche Bodenhöhen, kleine und große Stufen zw. den Räumen – sprich, es gibt jede Menge "Stolperfallen", die sich auch nicht beseitigen lassen.
In den letzten 18 Monaten ist die meine Mutter häufig gestürzt. Ich schätze das auf 25-30 Mal; alleine in den letzten 4 Wochen ist sie 5 Mal gestürzt, kurz vor Weihnachten hat sie sich dann einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen. In den letzten 18 Monaten musste sie 2x wegen Knochenbrüchen ins Krankenhaus. Zurzeit befindet sie sich in einer Kurzzeitpflege, die auf 4 Wochen angesetzt ist.
Ein Pflegeantrag wurde im Krankenhaus gestellt; Ergebnis offen.
In den klaren Momenten wünscht sie, dass sie gerne nach Hause will, was verständlich ist.
Sie konnte vor dem aktuellen Sturz nur mit Hilfe eines Stocks gehen; sie wird wohl wieder gehen können, aber schlecht; und das fortschreitende Alter und die Demenz werden das verschlimmern.
STREIT
Jetzt gibt es unter den 3 Kindern Streit über die weitere Vorgehensweise.
Ihre Tochter, die im Haus wohnt ist berufstätig. Nach einem Sturz lag meine Mutter schon mal mehrere Stunden auf dem Boden bis die Tochter nach Hause kam und sie fand. Meine Schwester will, dass die Mutter wieder nach Hause kommt.
Mein Bruder organisiert nun fleißig: Er will unbedingt, dass meine Mutter nach den 4 Wochen Kurzzeitpflege in ihr Haus zurück kommt und dann eine Tagesbetreuung (eine Polin) bekommt. Die Räumlichkeiten im ersten Stockwerk sollen umgebaut werden, auch einen Treppenlifter, Badelifter will er bestellen; Investitionskosten alleine beim Treppenlifter belaufen sich auf 11,500 Euro. Die Nutzung eines Treppenlifters ist neu für meine demente Mutter, und ich befürchte, dass sie ihn entweder nicht nutzt, oder dass die Nutzung für sie lebensgefährlich wird.
Ich habe meinen Geschwistern gesagt, dass es keinen Sinn macht, dass meine Mutter in das Haus zurückkehrt, da sie dann weiterhin stürzen wird, denn an der Wohn- und Gesundheitssituation hat sich nichts verbessert - aber das will man nicht einsehen!? Ich möchte auch, dass sie lieber Zuhause bleiben könnte, aber das ist nicht realistisch, denn das ist gefährlich; daher war mein Vorschlag, dass sie in ein Pflegeheim im Nachbarort geht, wo sie auch mit einem Rollstuhl oder mit einer Gehhilfe noch einen halbwegs mobilen und sicheren Lebensabend genießen kann.
FRAGEN:
- Wer bestimmt, ob die Mutter in ihr Haus zurückkehren darf/kann?
- Wie kann ich meine Geschwister stoppen – sie haben, soweit ich weiß, keine Vorsorgevollmacht, lediglich eine Bankvollmacht; man „informiert mich“ lediglich, aber ich darf/soll nicht mitentscheiden?
- Ich habe keinen Einblick in die Vermögenssituation meiner Mutter. Rentenhöhe, Ausgaben, Sparbücher sind mir nicht bekannt. Als Vermögen hat sie das alte Haus und noch ein paar Grundstücke. Mein 2 Geschwister haben beide Bankvollmacht, stellen sich aber dumm, sagen, sie wüssten auch nichts!? Kann ich solche Informationen verlangen?
Danke, paperpritt - sehr ratlos
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