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Brauche Hilfe und einen Rat

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  • Brauche Hilfe und einen Rat

    Hallo liebe Forengemeinde, ich weiß nicht mehr weiter. Meinem Vater (80)geht es seit Wochen immer schlechter. Nun wurde COPD festgestellt außerdem trauert er noch sehr um unsere Mutti die verstorben ist. Mehrere KH Aufenthalte waren ohne Erfolg. Er bekommt einfach keine Luft. Der Lungenarzt hat ihm zwar Spray verordnet, aber helfen tut das nicht. Eine Kur wurde von der AOK abgelehnt und privat will ihn anscheinend auch keine Klinik nehmen. Ansonsten wird nichts für ihn gemacht. Hilfesuchend auch für mich, da ich mit dem Problem alleine bin, war ich bei unserem Hausarzt, er schreibt zwar die Überweisungen, aber dann geht die Odysse zum Facharzt mit langen Wartezeiten wieder los. Seine Lunge wurde von Dez bis jetzt 5 mal geröngt.Die Tabletten mind.8 mal geändert ohne Verlaufskontrolle. Jeder Facharzt Lunge, Kardiologe, Hausarzt docktert für sich rum und keiner fragt mal bei seinem Kollegen nach. Ohne zufiedenstellende Medikation und Therapie wird er wieder nach Hause geschickt. Man hat mir gesagt, das Widerspruch wegen der Kur in diesem Alter keinen Zweck hat. Bis November 07 fuhr er noch Auto, wusch seine Wäsche selbst,kochte selbst und reiste mit dem Bus bis nach Sizlien. Wenn ich nicht bald Hilfe bekomme, wir er sehr schnell ein Pflegefall sein. Alle sehen zu. Weiß irgentjemand auf dieser Welt, was ich noch machen kann?


  • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


    Hallo Anna,

    da es sich bei Ihrem Vater um eine chronische Erkrankung handelt, wird es sicherlich schwer, einen Widerspruch gegen die Kurablehnung zu schreiben. Trotzdem würde ich ihn verfassen und einen zweiten Versuch der Kurzustimmung starten.
    Bei einer chronischen Lungenerkrankung ist eine heilende therapeutische Maßnahme schwierig, weitere Informationen finden Sie noch unter dem Link:
    https://www.onmeda.de/krankheiten/ch...ve_lungen.html
    Eine zusätzliche Beratung könnte die ansässige Seniorenberatung in Ihrer Nähe sein, wobei es dabei um eine Beratung in der Betreuungssituation Ihres Vaters geht, nicht um eine medizinische.
    Über die Beantragung einer Pflegestufe wäre in diesem Zusammenhang nachzudenken.

    Mit freundlichen Grüßen
    Vera Reinsfelder

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    • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


      Hallo alle zusmmen, schreibe nun mal wieder, weil ich nicht mehr weiter weiß. Habe das Gefühl, ich kämpfe gegen Windmühlen. Meinem Vater geht es immer schlechter, gestern hat er versucht sich das Leben zu nehmen. Als ich am Nachmittag nach Hause kam, fand ich ihn im Bett schlafend vor, es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden hatte, daß etwas nicht stimmt. Er hatte ca 20 Schlaftabletten genommen, habe ihn mit Mühe wieder wach gekriegt und 112 gerufen. Nun ist er im Krankenhaus, wurde einem Neurologen vorgestellt, hat ein paar Pillen bekommen und nachdem er nun "ausgeschlafen" hat, geht es körperlich. Seine Psyche ist allerdings nach wie vor genauso. Der Neurologe sagt, eine Therapie wäre sinnlos in seinem Alter (80), auf meine Frage, ober er eine Altersdepression hat, ging der Arzt nicht ein, ich soll zum Hausarzt gehen ( Gehe ich gleich). Habe nun einen Pflegedienst beauftragt, der, wenn er aus dem KH ist, mehrmals am Tag nach ihm sehen soll. Da mein Vater keine Behandlungspflege braucht, wird es schwer, sagt der Pflegedienst, eine Pflegestufe zu bekommen. Wir zahlen nun selbst. Ich weiß nicht mehr, an wen ich mich wenden soll. Der Besuch bei der Seniorenberatung unserer Stadt, war ein Flop. Eine sehr junge, meineserachtens sehr unerfahrene Mitarbeiterin der Stadt, hatte für unser Problem nur Achselzucken, und ein paar Adressen von Seniorentreffs. Sie redete mit meinem Vater wie mit einem Kleinkind, das Gespräch dauerte 5 min. Seine Depression, diese fuchtbare Rast- und Ruhelostigkeit dauern an und werden schlimmer. Er ist kaum mehr in der Lage realistisch und objektiv Situationen einzuschätzen. Er schläft kaum noch und ist tagsüber dadurch antriebslos und abgeschlagen. Er bekommt nach wie vor keine Luft, obwohl er nun 3 verschiedene Spays hat, ich hatte ihn nochmals bei einem anderen Lungenfacharzt vorgestellt. Was kann ich bloß noch machen? Keiner hilft mir richtig. Ich traue mich nicht mehr ihn alleine zu lassen. Jeden Tag ist etwas anderes, ich kann bald nicht mehr.

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      • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


        Hallo Anna,

        vielleicht sollten Sie über eine Unterbringung in einem Seniorenheim mit einer fachbezogenen geronto-psychiatrischer Ausrichtung nachdenken. Besprechen Sie diese Option mit dem sozialen Dienst des Krankenhauses, in dem Ihr Vater derzeit liegt.

        Mit freundlichen Grüßen
        Vera Reinsfelder

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        • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


          Liebe Anna,
          wie ist es Ihnen und Ihrem Vater inzwischen ergangen? Das was Sie berichten,hört sich wirklich schlimm und traurig an. In dieser Gesellschaft zählt offenbar nur der noch, der Leistung bringen kann - Mitmenschlichkeit ist Mangelware und auf Ehrenamt beschränkt. Was ist mit unseren Medizinern los, die doch eine hippokratischen Eid geschworen haben - warum lässt man einem Menschen ab einem bestimmten Alter nicht mehr die notwendige Versorgung zukommen? Offenbar vergessen viele Menschen, dass das Alter an niemand vorbei geht und dass sie ganz schnell selbst in eine schlimme Lage kommen können.

          Ihr Vater trauert ganz offensichtlich um seine verstorbene Lebensgefährtin und um das Leben, das er mit ihr gehabt hat. Seine körperlichen Symptome haben sich dadurch vermutlich verschlimmert - der Schmerz und das Alleinsein nimmt ihm wortwörtlich den Atem. Hier wäre neben vernünftigen Medikamenten ganz sicher eine Gesprächstherapie angebracht.
          Sind Sie ganz allein für Ihren Vater verantwortlich oder haben sie Geschwister, die mit einspringen könnten? Hat Ihr Vater noch andere Verwandte - Brüder oder Schwestern?

          Ich hoffe sehr,dass es Ihnen und dem Vater inzwischen etwas besser geht. Ich kann Ihnen leider nur den gedanklichen Austausch anbieten - bin selbst einzige Tochter eines an Alzheimer erkrankten Vaters und kann viele Dinge, die Sie beschreiben, nachvollziehen.

          Ich wünsche Ihnen beiden alles Gute!
          Leona

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          • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


            Hallo liebe Forengemeinde, und auch vielen Dank an Leona und Vera Reinsberger für die Ratschläge und die mitfühlenden Worte.

            Nein meinem Vater und mir geht es inzwischen leider nicht besser, eher schlechter. Zwischen meinem letzte Eintrag und jetzt, liegen noch 2 KH Aufenthalte und noch ein Suizidversuch, der mir noch sehr in den Knochen steckt. Nach der Entlassung aus dem KH wegen des 1. Selbstmordversuchs mit Tabletten, wurde er ohne weitere Medikation nach Hause entlassen. Der Hausarzt weigerte sich Schlaftabletten zu verschreiben, obwohl ich versichte alle Tabletten aus dem Haushalt meines Vaters entfernt zu haben und zukünftig die komplette Gabe der Tabletten zu übernehmen. Es führte kein Weg zu einer vernünftigen Versorgung diesbezüglich. Einen Termin bei einem Neurologen konnte ich erst 4 Tage später avisieren. Nach dem er mehr als 36 Stunden nicht geschlafen hatte,und Herzschmerzen und anderes hatte, habe ich ihn mit Hilfe unseres Hausarztes wenigstens wieder in eine Klinik ( diesmal für Psychieatirie) einweisen lassen. Ihm war alles recht, hauptsache er bekommt was, damit er schlafen kann. Leider war dies auch nicht die Lösung. Der Zimmernachbar (offenbar ein psychisch gestörter junger Mann, mit agressivem Verhalten und Gewaltpotiental) ging an einem Nachmittag ohne Grund und Verwarnung auf mich und meinen Vater los. Das Resultat waren ein blaues Auge, viele blaue Flecke bei mir und meinem Vater. Ich nahm ihn sofort wieder mit nach Hause, weil eine Unterbringung dort unhaltbar war für uns. Zu hause ging es 3 Tage gut. Dann wurde es mit der Unruhe und der Selbstständigkeit wieder so schlecht, daß ich eine Tagespflege organisierte, da ich arbeiten mußte. Da wollte er nicht hin,(er hatte blaue Flecke, war noch mehr durch den Wind und regelrecht scheu geworden). Also kam nur noch eine Kurzzeitpflege in einem Pflegeheim in Betracht. Wir hatten mal wieder mehr als 24 Stunden nicht geschlafen. An dem Tag an dem er dort für erstmal 2 Wochen einziehen sollte, irrte er seit morgens 4 durch die Straßen unserer Stadt und rannte dann in voller Absicht schließlich vor eine Straßenbahn. Leider merkten wir es erst gegen 7 Uhr morgens, die Wohnungstür stand auf, er war weg. Nun ist er wieder in dieser Klinik. Allerdings auf einer anderen Station, wo er sich eingigermaßen wohlzufühlen scheint. Ich bin überall gewesen und habe um Hilfe gebeten. Alles was irgentwie mit Senioren zu tun hat, vom soz.psych.Dienst bis Seniorenberatung, vom Hausarzt bis Tel.Seelsorge. Nirgens bekommt man wirkliche Hilfe. Mitleidige Blicke, Schulterklopfen. Ich habe nun die Pflegestufe 1 beantragt, aber es sieht wohl schlecht aus. Er kann sich noch alleine anziehen, waschen, essen, laufen....Dort in dre Klinik soll er für 4 - 6 ersteinmal bleiben, bekommt nun Antidepressiva und jeden Tag merke ich, wie er geistig regelrecht "verfällt". Geistig wird er nicht mehr gefordert, kein Training, kein Fernsehen, lesen oder andere soziale Kontakte außer uns ...Ich glaube nicht, daß er noch mal nach Hause kann, aber wie alles zu bezahlen ist weiß ich auch nicht (ohne PS) Ich muß alles abwarten ....

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            • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


              Hallo zusammen,
              meinem Vater geht es wieder etwas besser. Er hat sich in der Klinik sehr gut erholt. Ich hatte eine Pflegestufe beantragt, die PS wurde nun abgelehnt, gleichtzeitig rät aber der MDK in dem ablehnenden Bescheid dringend zur Aufnahme in eine vollstationäre Pflegeeinrichtung mit einer "engmaschigen" Betreuung. Das widerspricht sich ja. Er ist stolz wie Bolle, was er nun wieder alles alleine machen kann, dabei nimmt er so viele Tabletten. Die Entlassung aus dem KH ist nun nächste Woche und ich renne vom Hausarzt und zu den Fachärzten, um die entsprechende Medikation zu besorgen. Der behandelnde Arzt in der Klinik hatte extra vermerkt, dass die Medikation vorläufig nicht geändert werden soll. Nun beim Hausarzt habe ich nun schon das erste Problem. In der Medikation vom Krankenhaus steht u.a. das Medikament Beloc zok mite (morgens 0,5 mg); bekommen habe ich vom Hausarzt aber ein ganz anderes MetoHexal (als Probepackung). Sicher ist beides ein Beta Blocker, der Hauptwirkstoff ist ja vielleicht der Gleiche, aber die Nebenwirkungen sind doch unterschiedlich laut Info hier bei Onmeda. Was kann ich dagegen tun? Es ist auch nicht sicher, ob die Krankenkasse das bezahlt, welches mir nun mein Arzt in der Praxis in die Hand gedrückt hat. Was mache ich, wenn sich wieder so schlimme Nebenwirkungen einstellen? Alles geht von vorne los? Vielleicht kennt sich ja einer mit diesen Mitteln aus. Ich bin für jeden Hinweis dankbar.
              Liebe Grüße an alle
              Anna

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              • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


                Beloc Zoc mite und Metohexal sind ähnliche, aber nicht die gleichen Medikamente. Außerdem ist Metohexal, und das dürfte der Grund der Änderung sein, pro Kleinspackung etwa 3€ billiger.

                Ich würde zum Krankenhausarzt gehen und die Problematik besprechen. Vielleicht kann er auf den Arzt einwirken, dass er das Medikament doch verschreibt.

                Viele alte Menschen kommen im Heim prima zurecht, versorgen sich selbst, machen nahezu alles selbst. Aber sie haben immer jemanden. Die Medikamente werden hier von einer Pflegekraft gegeben, d.h. es ist einfach eine Linie da. Für einige ältere Menschen ist die Pflegekraft so etwas wie der Fels in der Brandung, an den sie sich immer wenden können. Ich denke mal das war der Gedankengang, des MDK. Insofern wiederspricht sich das aber nicht. Fakt ist, die Pflegeheime nehmen nicht gerne Menschen ganz ohne Pflegestufe, weil der Personalschlüssel nach der Pflegestufe gerechnet wird.

                Habt Ihr schon mal über ein betreutes Wohnen nach gedacht? Ich kenne so etwas aus unserer Einrichtung. Die Leute leben in eigenen kleinen Wohnungen. Aber man kann vereinbaren, dass die Medikamentengabe durch eine Schwester erfolgt. Für Notfälle ist eine Notrufanlage in den Wohnungen, ähnlich wie in den Pflegezimmern. Da ja ein Heim angeschlossen ist, ist auch immer jemand da. Die Leute können entweder selbst kochen oder erhalten ihr Essen vom Heim. Hier besteht die Möglichkeit, mit den anderen Bewohnern des betreuten Wohnens in einem gemeinsamen Speiseraum zu essen oder aber auch alleine in der eigenen Wohnung. Man kann entweder seine Wohnung selbst reinigen oder aber das Haus übernimmt alles, das ist alles Vertragssache, genau wie die Wäsche.

                Informiere Dich doch mal in diese Richtung. Es hört sich ja eigentlich an, als wäre das für Deinen Vater das Richtige.

                Liebe Grüße
                Beate

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                • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


                  Hallo Anna,
                  die Geschichte von dir und deinem Vater hat uns wirklich berührt.Vielleicht solltet Ihr zum ganzen Ärzte und Pflegeapparat mal etwas Abstand gewinnen. Dein Vater hat wahrscheinlich den Verlust seiner Lebensgefährtin nie richtig verkraftet. Was hälst du davon, mal ein paar Tage mit Ihm an die See zu fahren ? Eine Ablenkung würde euch beiden sicher gut tun. Die frische Seeluft wäre wahrscheinlich auch der Lungenerkrankung zuträglich. Da du keine Kur von der KK bekommst würde ich mal die Diakonie in eurer Stadt ansprechen.
                  Die Kirche fördert oft in solchen Fällen. Der Weg in die Psychatrie ist mit sicherheit der falsche. Wir denken nicht, dass die Ursache des ganzen Übels mit Psychopharmaka zu bekämpfen ist. Dies ist eher eine Ruhigstellung die zu Teilnahmslosigkeit führt und auch ganz erheblich die geistige Abnahme vorantreibt. Steckt eure noch verbliebene Energie lieber in gemeinsame Aktivitäten. Ablenkung und offene Gespräche sind wahrscheinlich wirkungsvoller als alle Pillen.

                  liebe Grüße
                  Micha

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                  • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


                    Liebe Anna115,
                    was Du da mit Deinem Vater erlebst, kenne ich auch, wenn auch vom Schwiegervater. Auch er versuchte mehrmals Suizid und wir konnten ihn Tag und Nacht nicht aus den Augen lassen. Mehrmals war er in einer psychiatrischen Klinik. Er ist geistig voll da, bekommt alles mit - aber er spricht so gut wie nichts mehr. Man merkt es nur an seinen Reaktionen oder hin und wieder mal sagt er ein oder zwei Worte. Auch er wurde medikamentös gut in der Klinik eingestellt - und erhielt anschließend billigere Generika. Ein paar Mal war das verhängnisvoll, seit einiger Zeit klappt aber zum Glück die Medikation, weil wir lieber freiwillig hinzubezahlen! Er ist übrigens 82 Jahre alt. Und auch er kann sich noch selbst waschen, rasieren, ankleiden, zur Toil. gehen, ist nicht inkontinent - bekam aber dennoch bereits die Pflegestufe 2, da er nicht allein bleiben kann.
                    Er lebt nicht in einem Heim, sein Sohn mit Frau haben ihn aufgenommen. Weil er nie spricht, ist meine Schwägerin auch psychisch manchmal ziemlich fertig und froh, wenn er dann auch mal für eine Zeitlang bei anderen Angehörigen oder auch mal bei uns sein kann.
                    Auch mein Schwiegerv. wurde psychisch so krank nach dem Tod seiner Frau. Ich glaube, eine liebe Gefährtin wäre für ihn das Allerbeste - aber jemand, der fast sein ganzes Leben an der Seite seiner (verstorbenen) Partnerin verbracht hat, sieht das evtl. sogar als einen Betrug an.
                    Vor kurzem, als er einmal bei uns war, hab ich das vorsichtig angesprochen. Immerhin ist seine Frau seit 5 Jahren tot. Ich war doch erstaunt, als er irgendwann den Satz losließ "wer will mich denn schon noch?" Er genoß es auch meine Hand zu tätscheln und lief nach zwei Tagen ständig hinter mir her. Ich glaube sicher, dass es einfach die Zweisamkeit mit einer Partnerin ist, die hauptsächlich fehlt - Zärtlichkeit und Berührungen. Meine Schwägerin ist eine sehr liebe und fürsorgliche Person, aber sie würde den Schwiegervater nie umarmen. Ich habe ihn öfter mal gedrückt und seinen Kopf, seinen Rücken und die Hände gestreichelt und auch meinen Mann aufgefordert dazu. Wir haben gemerkt, wie gut ihm Berührung tut, auch wenn wir natürlich keine Partnerin ersetzen können.
                    Ja und der MDK: Ziehe unbedingt einen guten Psychologen hinzu, der Dir bescheinigt, dass Dein Vater 24 Stunden beaufsichtigt sein muss! Die Pflegestufe steht ihm zu! Auch ohne dass Du ihn wäschst. Aber er braucht dazu Beaufsichtigung. Immerhin könnte er ja sein Rasierzeug zum Suizid verwenden (hat übrigens mein Schwiegervater im psychiatr. KH auf diese Art versucht!). Auch ein sogenanntes Betreutes Wohnen wäre nicht die Lösung für ihn. Denn auch dort ist er ja allein in seinen 4 Wänden. Er selbst wird in seiner Verfassung keinesfalls um Hilfe läuten!
                    Wenn er einen Aufenthalt im Pflegeheim braucht, musst Du diese Notwendigkeit ebenfalls ärztlich attestieren lassen. Reichen eigene finanz. Mittel hier nicht aus, kannst Du Hilfe beantragen, die auch nach Attest gewährt wird. Der MDK hat hier ja sogar einen solchen Aufenthalt empfohlen!!! Natürlich, hat Dein Vater Eigentum, wird das herangezogen. Du selbst -oder auch evtl. andere seiner Kinder- haben einen Freibetrag, bevor sie hier zuzahlen müssen. Eigenes Eigenheim der Kinder darf aber nicht herangezogen werden.
                    Sei hartnäckig bei der Einstufung der Pflegestufe. Lege Widerspruch ein - evtl. geht das auch zur Klärung vor ein Sozialgericht. Da ist es auf jeden Fall gut, Du hast einen guten Psychiater auf Deiner Seite.
                    Pflege in eigenen vier Wänden: Wenn Du vielleicht noch mehr wissen möchtest, schreib mir eine Privatnachricht. Ich antworte auf jeden Fall. Kann Dir hier auch berufl. fachqualifiziert antworten.
                    Alles Gute und liebe Grüße!
                    Sturmwolke

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                    • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


                      Zunächst möchte ich mich bei allen, die geanwortet haben für Ihr Mitgefühl bedanken. Es hilft einem schon, wenn man Tipps und Ratschläge bekommt und auch so hilft es mit allem fertig zu werden. Seit mehr als 3 Wochen ist mein Vater nun wieder zu hause. Er hat sich sehr gut stabilisiert und versucht sich jeden Tag sinnvoll zu beschäftigen. Er ist fast wieder wie früher, sehr agil und rege. Nach all den schlimmen Wochen ist sowas wie Normalität eingekehrt. - Er winkt mir wieder vom Küchenfenster morgens zu, wenn ich losfahre.- Er nimmt am Familienleben teil und zeigt sehr viel Innitiative sein Leben allein zu bewältigen. Ich helfe nur noch so viel wie nötig, lasse ihn machen und versuche trotz meiner wenigen Zeit, viel Zeit mit ihm zu verbringen, z.B. nun im Garten. Ich habe einen Pflegedienst der jeden Tag seine Tabletten bringt und dadurch ja täglich reinschaut, wenn ich nicht da bin. Die Tabletten nimmt er noch so, wie er sie auch in der Klinik bekommen hat (es gab gottseidank keine großen Nebenwirkungen bei dem Präperatewechsel). Es gibt aber trotzdem gute und schlechte Tage und Nächte. Aber das ist normal und wenn es so bleibt wie es sich jetzt eingespielt hat, sind wir alle zufrieden. Ich hoffe nur, daß mir die AOK nicht wieder alles kaputt macht, weil sie vor einer Woche jemanden vorbeigeschickt haben, die die Notwendigkeit des Einsatzes des Pflegedienstes überprüfen sollte. Die Dame kannte die Krankengeschichte meines Vaters nicht und wollte partu nicht einsehen, daß es sehr notwendig ist, daß der Pflegedienst die Tabletten bringt und zwar täglich. Ich hoffe nicht ,daß wir wieder allein mit allem dastehen, weil die Krankenkasse nun nicht einmal den Pflegedienst bezahlen will. Auch mein Mann und ich haben uns in den letzten Wochen wieder ein bischen erholt und ich bin natürlich sehr froh, daß sich alles so gut eingespielt hat und wieder wenigstens ein bischen Ruhe eingekehrt ist. Aber nunja wir warten ab und hoffen, daß es noch eine Weile so bleibt. Bis jetzt ist alles so wie ich es vor 3 Wochen organisiert hatte. Jedenfalls bin ich froh, daß ich meinen Papa wieder habe, die Wunden sind verheilt, die Narben schmerzen aber noch. Vielen Dank noch mal an alle und liebe Grüße von Anna.

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                      • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


                        Der Pflegedienst ist für die Pflege zuständig. Pflege heisst, den Körper pflegen (Waschen, Duschen, Baden, Rasieren, Kämmen, Zähne pflegen, Hilfe bei den Toilettengängen, An- u. Auskleiden, essen/Trinken verabreichen). Hier werden die Punkte je nach Hilfeleistung und -Zeit vergeben und danach die Pflegestufe bestimmt. Kann ein Mensch sich noch selbstständig waschen, an- u. auskleiden u. Essen, benötigt jedoch bei den meisten Tätigkeiten Beaufsichtigung, Anregung und Zuspruch, das heisst, es muss bei diesen Tätigkeiten jemand dabei sein, weil der betreffende Mensch sich sonst selbst gefährdet (Sturz, zu heisses Wasser, Schnittverletzung, mundgerechte Essenszubereitung und Zuspruch, damit er isst u. trinkt), so wird das ebenfalls berücksichtigt. Ist jemand stark suizidgefährdet oder wegen Demenz nicht in der Lage allein zu bleiben (24-Std.-Beaufsichtigung), wird auch dies berücksichtigt und führt normalerweise zur Einstufung in eine Pflegestufe.
                        Ist er jedoch nur z.T. hilfsbedürftig und muss seine Medikamente unter Aufsicht erhalten, ist dies ein Grenzfall und wird kaum berücksichtigt werden.
                        Bei guter Einstellung und regelmäßiger Medikamenteneinnahme lebt der Betreffende selbstständig und ist in der Lage, seine Verrichtungen ohne Hilfe durchzuführen und auch allein zu bleiben. Wird ihm bei der Medikamenteneinnahme nicht geholfen (absolute Regelmäßigkeit der Einnahme), kommt es u.U. zu Vorfällen, dass er doppelt einnimmt (hohe Eigengefahr) oder es immer wieder ganz vergisst. Dadurch gefährdet er sich selbst erneut. Hier bestehen jedoch noch immer Lücken im Gesetz für die Zahlungsübernahme der Pflege- oder Krankenkassen. Da dies zu medizinischen Behandlungen gehört, müßte die Krankenkasse zahlen (die das gern auf Ärzte abschiebt, die solche Dinge aber schon organisatorisch niemals übernehmen könnten, ebenso wie tägl. Injektionen). Die Krankenkasse schiebt es daher gern zur Pflegekasse... es wird ein Begutachter geschickt, der jedoch die Punkte nicht zusammenbekommt...
                        Da inzwischen auch Demenz weitgehend Berücksichtigung findet, sollte hier ein Arzt die zwingend notwendige Überwachung attestieren. Widerspruch gegen ablehnenden Bescheid sollte auf jeden Fall gemacht werden.
                        Alles Gute.

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                        • Re: Brauche Hilfe und einen Rat


                          Liebe Anna,
                          als mein Vater noch alleine zu Hause lebte, hatte ich das gleiche Problem. Bei uns schrieb der Hausarzt eine sogenannte Verordnung zur Medikamentenvergabe. Es war immer ein kleiner Kampf, weil auch er meinte, einmal täglich würde doch genügen, abends könnte ich doch rasch bei Vater vorbei fahren und ihm selbst die "paar Pillen" geben. Da dies aber bei mir beruflich nicht immer sicher ist und ich außerdem dann stundenlang nicht nach Hause kam, wo noch andere Verpflichtungen warteten, kämpfte ich um diese 2x täglich Verordnung und bekam sie auch durch. Ich würde deshalb an deiner Stelle das Gespräch mit dem Hausarzt zu diesem Thema suchen. Viel Glück und Gruß, Leona

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