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LEBENSABEND

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  • LEBENSABEND

    (:d)
    GANZ NEU; daher alles Gute jedem leser!

    meine Frage zu möglicherweise erlebter Erfahrung zu einer äusserst schwierigen moralischen Frage:

    Wen trieb die "Grundfrage":

    Selbstbestimmung im Alter <> unterlassene Hilfeleistung (Verwandte/Notarzt)

    schonmal um???

    Hintergrund:
    Bruder lehnt jegliche Hilfe (insbesondere zu physisch-ernsthaften Beschwerden) ab.
    "Mir geht es gut".....
    Bereits der medizinische Leie sieht aber den körperlichen Endzustand deutlich neben der Verwahrlosung der Wohnung.

    Aus o.a. Frage resultiert meine ureigenste Gewissensfrage, ob ich seine persönlich-freie Entscheidung akzeptiere oder riskiere, eine Teilbetreuung per Gerichtsentscheid in Gang zu setzen? (persönliche Anbietungen zu einem längst überfälligen Arztbesuch werden abgelehnt/der Hausarzt sieht keine Handhabe, gegen den Willen erforderliche Arznei-Weiterverschreibung per Hausbesuch nebst ärztlicher Vorort-Befundung vornehmen zu können).

    Mehr dazu mit "Erfahrenen"....
    (Ich selbst kann nach eigenen tiefgreifenden Erkenntnissen nicht (genug) nachvollziehen, wieso gereifter Mensch nicht mehr das Leben selbst als erhaltenswert im Sinne des höchsten Gutes betrachten könnte)....

    Ich hoffe sehr auf ernsthafte Hilfestellungen...

    ciao
    @Klaus


  • Re: LEBENSABEND


    Hallo Klaus,

    Sie können beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Betreuung der betroffenen Person stellen. Beim geschilderten Fall erscheint es evtl. als sinnvoll. Das Gericht entscheidet nach einer vor Ort Begutachtung den notwendigen Betreuungsumfang. Demnach kann bei erhaltener Gesundheitsfürsorge mit Aufenthaltsbestimmungrecht eine, falls notwendige, Therapie mit stationärem Aufenthalt von einem Arzt mit Einverständnis des zuständigen Betreuers stattfinden.

    Mit freundlichen Grüßen
    Vera Reinsfelder

    Kommentar


    • Re: LEBENSABEND


      Vera Reinsfelder schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Hallo Klaus,
      >
      > Sie können beim zuständigen Amtsgericht einen
      > Antrag auf Betreuung der betroffenen Person
      > stellen. Beim geschilderten Fall erscheint es
      > evtl. als sinnvoll. Das Gericht entscheidet nach
      > einer vor Ort Begutachtung den notwendigen
      > Betreuungsumfang. Demnach kann bei erhaltener
      > Gesundheitsfürsorge mit Aufenthaltsbestimmungrecht
      > eine, falls notwendige, Therapie mit stationärem
      > Aufenthalt von einem Arzt mit Einverständnis des
      > zuständigen Betreuers stattfinden.
      >
      > Mit freundlichen Grüßen
      > Vera Reinsfelder


      Ja-Danke!
      soweit ist "ohne Moral" die Angelegenheit klar:

      D a r a u s ......resultiert meine ureigenste Gewissensfrage, ob ich seine persönlich-freie Entscheidung akzeptiere oder riskiere, eine Teilbetreuung per Gerichtsentscheid in Gang zu setzen?????????????????????????????????
      (vl. vergleichbar zu einer undokumentierten Patientenverfügung)

      Wenn ich ohne seine Zustimmung "weiteres" (aufgrund meines Gewissens) in die Wege leite, ignoriere ich SEINEN eigenen Willen, vl. so recht bald (am schnellsten) zu sterben.
      lg Klaus

      Kommentar


      • Re: LEBENSABEND


        Lieber Klaus,
        es ist oft die Frage, wie die moralische Seite zu bewerten ist. Einen Angehörigen verfallen zu sehen ist sehr schwierig. Man möchte auf der einen Seite seinen Willen respektieren, auf der anderen Seite möchte man helfen, seine Probleme zu lösen. Wie alt ist Ihr Bruder?

        Sie müssen daran denken, dass Sie mit der Entscheidung, die sie treffen weiterleben müssen. Wenn Sie nichts unternehmen, werden Sie sich Vorwürfe machen, dass Sie nichts unternommen haben, wenn Sie das Betreuungsverfahren einleiten, dann werden Sie sich Vorwürfe machen, dass sie den Willen ihres Bruders nicht respektiert haben. Die Frage ist, mit welchen Vorwürfen können Sie besser leben? Es ist nicht leicht.

        Besteht denn irgendwie die Möglichkeit Ihren Bruder zu aktivieren, ihm neuen Lebensmut und Energie zu geben? Vielleicht eine sinnvolle Beschäftigung? Welche gesundheitlichen Probleme bestehen eigentlich? Wie zeigt sich die Verwahrlosung? Ist ein schnelles Ableben denn zu erwarten?

        Hier einen Rat zu geben finde ich außerordentlich schwierig. Ihre Gewissenskonflikte kann ich sehr gut nachvollziehen. Was sagt Ihr Bruder denn zu dem Thema? Ist ihm die Tragweite der Situation wirklich bewußt?
        Liebe Grüße
        Beate

        Kommentar



        • Re: LEBENSABEND


          danke, Beate
          wir kommen auf den Punkt:


          mein Bruder ist 60; EU seit 3 Jahren ohne diese beantragt zu haben; hofft auf vorzeitige (Alters)Rente (lt. Arbeitsagentur). Meine Vorgehens-Anratungen vor 1 1/2 waren:
          - das rechtzeitige Beantragen der EU-Rente
          - dringendes ärztliches Befundersuchen hierzu.


          Geblieben ist mir eine gelungene Hilfestellung, dass er überhaupt HartzIV-Leistungen (schon durch eigenes Vernachlässigen der Antragstellung etc.) bekam. Diese laufen aufgrund der o.a. Agenturaussagen Ende Juli aus.
          Die Stellung des "normalen Rentenantrags hat er willentlich bis dato verzögert.
          Die Tochter des gesunden Bruders lief bei dem Arzt vor Ort auf die angesprochenen Einwände.....




          > Besteht denn irgendwie die Möglichkeit
          > Ihren Bruder zu aktivieren, ihm neuen Lebensmut
          > und Energie zu geben?
          Vl. vor 1 /2 Jahren war ich unten (450km) und versuchte es äusserst behutsam, rücksichtsvoll und mit meiner bis zum gewisssen Grad möglichen Nachvollziehbarkeit (Kopftumor/Rezidiv...). Er leugnet depressive Wahrnehmungen, gibt sich kurzzeitig einsichtig, um später wieder alles "von sich zu weisen" (Ihm ginge es gut).
          Meine nachempfindende Nähe (räumlich/öfter) wäre bestimmt auf Dauer erfolgreicher.
          > Vielleicht eine sinnvolle Beschäftigung?
          Braucht nur noch TV; stimmt: früher war er allgemein-gesellschaftlich sehr "dabei" bis hin zu engagierten Leserbriefen, die durchaus "Sinn" beinhalteten.
          > Welche gesundheitlichen Probleme bestehen
          > eigentlich?
          Bypass, starke Schluckbeschwerden, mittlerweile eingeschränkte Mobilität aufgrund Bein-/Hüftbeschwerden.
          > Wie zeigt sich die Verwahrlosung?
          Wohnung seit Jahren "braun, unordentlich und "Gehwehwege im Staub erkennbar. WC unaussprechlich.
          > Ist ein schnelles Ableben denn zu erwarten?
          Wenn der Verfall lt meinem gesunden Bruder vor Ort so weitergeht ja.



          Vl. haben sie, werte Beate, ja ähnliches im weiteren Sinne erlebt und können mir nochmal gut zuraten.


          lieben Gruß
          Klaus


          PS: MIR geht momentan 'nur' durch den Sinn, ihn zu besuchen, mich behutsam "verabschieden" und dabei allerdings darauf hinzuweisen, dass, wenn doch ein Notdienst mal kommt, dieser IN JEDEM FALL ZUR RETTUNG VERPFLICHTET IST. Er dann also doch dahin kommt, wo er nicht hinwill, in eine Klinik.
          Vl. lässt er sich damit zu einem Arztbesuch überzeugen....

          Kommentar


          • Re: LEBENSABEND


            Lieber Klaus,
            wenn ich das so alles lese, dann würde ich mir doch überlegen, ob ich nicht den von Frau Reinsfelder beschriebenen Weg gehen würde. Vielleicht braucht Ihr Bruder, ja jemanden, der ihn an der Hand nimmt, der für ihn sorgt usw.

            Ich hatte selbst zum Glück keine ähnlichen Erfahrungen, ich arbeite nur selbst in einem Pflegeheim. Daher kenne ich natürlich solche Leute. Die meisten dieser Leute waren hinterher froh, dass sich jemand um sie kümmerte und dass ihnen jemand die Entscheidung abgenommen hat. Aber eine Allgemeingültigkeit hat das wohl nicht.

            Wie schon gesagt, die Entscheidung ist sehr schwierig. Aber 60 ist natürlich auch noch kein Alter und diese "Depression" kann sich natürlich auch noch verstärken.

            Liebe Grüße
            Beate

            Kommentar

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