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Anus praeter

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  • Anus praeter

    Hallo an alle!
    Meine Großmutter hat nach einer Ileus-Notoperation einen doppelläufigen Anus praeter bekommen.
    Sie wurde nun nach Hause (1 Tochter im Haus, aber ganztags berufstätig) entlassen...

    Nun meine Fragen:

    1. 1 "Beutelwechsel" am Tag reicht momentan noch nicht --> muss die KK die Kosten für mehrmaligen Wechsel durch Pflegedienst bezahlen oder müssen die Angehörigen diese Tätigkeit übernehmen, falls 1 Wechsel am Tag nicht genügt?

    2. Wird das Pflegematerial (Handschuhe, Einmalwaschlappen, Desinfektionsspray,...) durch den Pflegedienst mitgebracht oder muss das Material durch die Angehörigen gestellt werden?
    Wenn ja, übernimmt die KK die Kosten? Wenigstens teilweise?

    Vielen Dank schon mal!


  • Re: Anus praeter


    Hallo Modaba,

    ich habe seit Anfang 2004 nach einer Not-OP einen künstlichen Darmausgang für immer (Dünndarmausgang = Ileostoma). Meine Versorgung hatte ich nach der Entlassung aus der Klinik stets selbst erledigt. Was ist der Grund, warum das Deine Großmutter nicht kann?

    Um Dir eine konkrete Antwort geben zu können, wäre es wichtig zu wissen, was für ein Stoma Deine Großmutter hat. Als Anhaltspunkt: Ein Colostoma (ausgeleiteter Dickdarm) befindet sich meistens an der linken Bauchseite, ein Ileostoma (Dünndarmstoma i.d.R. am rechten Unterbauch).

    Liebe Grüße
    Angie

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    • Re: Anus praeter


      Hallo Monsti!

      Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort..
      Meine Großmutter ist fast blind, sie sieht nur noch ca. 5-10 %. Seit der OP laut Ihrer eigenen Aussage noch schlechter.

      Der AP befindet sich am linken Unter-/Mittelbauch, der Ileus war im Bereich des Sigmas durch einen Sigmatumor.

      Liebe Grüße

      Modaba

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      • Re: Anus praeter


        Hallo Modaba,

        Deine Großmutter hat also ziemlich sicher ein Colostoma. Hat sie denn eine Pflegestufe? Falls nicht, sollte eine solche unbedingt beantragt werden.

        Der Vorteil eines Colostomas ist, dass es nicht permanent liefert. Besteht auch noch die Möglichkeit der Irrigation, wäre Deine Großmutter bis zu 48 Std. ausscheidungsfrei. Dabei (wie auch beim Versorgungswechsel) benötigt sie die Unterstützung durch ein Familienmitglied oder eine Pflegekraft.


        Liebe Grüße
        Angie

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        • Re: Anus praeter


          Hallo Monsti!



          Eine Pflegestufe bekommt meine Großmutter leider nicht.... sie erfüllt nicht die Voraussetzungen für eine Pflegestufe I oder mehr (Grundpflege dauert nicht über 45 Min. usw.).

          Können Sie mir sagen, wer die Kosten für die Pflegematerialien übernehmen muss?

          Danke

          Kommentar


          • Re: Anus praeter


            Normalerweise die Krankenkasse, wobei man i.d.R. nur die Versorgungsmaterialien (Platte/Beutel evtl. Hautschutz) benötigt.

            Leider kenne ich mich bezüglich der deutschen Gepflogenheiten nicht aus, da ich aus Österreich bin.

            LG Angie

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            • Dekubitus


              Hallo, meine Mutter ist seid Feb. 2007 im Heim nach einem schweren Schlaganfall. Sie kann sich nicht mehr bewegen, nicht sprechen und wird mit PEG Sonde ernährt. Als sie dort hin kam hatte Sie den 1. Grad des Dekubitus, jetzt liegt Sie mit Grad 4 in der Klinik. Was kann ich machen, mir wurde nie ein Bild oder überhaupt die Wunde am Rücken ist mittlerweile so groß wie 2 Hände neben einander und an den Beinen so groß wie 1 Hand.
              Dazu muss ich noch sagen, das ich bis zum Tag an dem Ich auf eine Einweisung in die Klinik bestand die Wundschwester weder kante noch je gesprochen habe. Erst auf mein tränken am nächsten Tag bekam ich Bilder von dieser Dame und da dachte ich fall vom Stuhl.
              Meines Erachtens hätte diese Dame mit mir den Kontakt schon eher suchen müssen, oder?
              Was kann ich gegen solche Leute machen?
              Man gibt doch seine Mutter nur ungern in ein Heim, aber es ging leider nicht anders durch Ihre 100% Behinderung. Auch wurde nie vom Arzt eine Therapie zur Mobilisierung verordnet.
              Vielleicht kann mir jemand helfen.
              Danke

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              • Re: Anus praeter


                Hallo User,

                zu Ihren Fragen:

                1. Die Krankenkasse zahlt den Wechsel eines Beutels nur, wenn dieser Teil einer Behandlungspflege ist. Dies bedeutet, am Anus Praeter oder dessen unmittelbaren Umgebung muss eine Veränderung sein, die eine medizinische Versorgung notwendig macht. Diese Versorgung wird dann bescheinigt und ein Pflegedienst kann diese Leistung des "Beutelwechselns" unter Behandlungspflege abrechnen.
                2. Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für die notwendigen Pflegematerialien. Sie können diese der Krankenkasse als Pflegehilfsmittel einreichen.

                Noch ein Tipp:
                versuchen Sie nochmals eine Einstufung in die Pflegestufe. Eine tägliche Versorgung von - übrigens 46 Min. für Pflegestufe I - erhalten Sie nun sicherlich durch die mehrmalige tägliche Versorgung des Anus praeters unter dem Punkt Ausscheidung.

                Mit freundlichen Grüßen
                Vera Reinsfelder

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                • Re: Anus praeter


                  Vielen Dank für Ihre Antwort!

                  Der Beutel wird bei meiner Großmutter derzeit "nur" zweimal täglich gewechselt.
                  Das Problem ist, dass meine Oma den Beutel nicht ALLEINE wechseln kann, da sie außer Schatten/evtl. noch Umrisse nichts mehr sieht. Dies hat sie auch durch einen Blindenpass bescheinigt. Gibt es denn keine Möglichkeit, eine Versorgung durch den Pflegedienst damit "rechtzufertigen" (ohne Pflegestufe)????
                  Vielen Dank

                  (Meine Mutter ist ganztags berufstätig und kann die Versorgung nicht übernehmen. Ansonsten ist auch kein Angehöriger i.d. Nähe, der den Beutel wechseln könnte... Der Sozialdienst der Klinik sah keine Chance auf eine Pflegestufe... :-) Obwohl meine Oma beim Duschen/Haare machen/ect. schon Hilfe benötigt...)

                  Kommentar


                  • Re: Anus praeter


                    Hallo Modaba,

                    dass Deiner Großmutter keine Pflegestufe zusteht, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Pflegestufe I sollte auf jeden Fall drin sein.

                    Ohne Pflegestufe wird eine tägliche Betreuung durch eine Fachkraft äußerst schwierig.

                    Liebe Grüße
                    Angie

                    Kommentar



                    • Re: Anus praeter


                      Ich würde in jedem Fall eine Pflegestufe beantragen. Wenn jemand bei täglichen Waschen Hilfe benötigt, dann ist das wohl eine Pflegestufe wert. Im Zweifelsfall wird sie abgelehnt, aber versuchen würde ich es.

                      Und der Großmutter muss man einschärfen, dass sie bei der Einstufung sich ruhig ein wenig unselbständiger zeigen darf.

                      Kommentar


                      • Re: Anus praeter


                        Hallo User,

                        um eine gute Argumentation bei der Begutachtung zur Pflegestufe zu haben, ist das sogenannte "Pflegetagebuch" eine gute Grundlage. Schreiben Sie in diesem jede tägliche pflegerische und hauswirtschaftliche Verrichtung auf, die mit Ihrer Mutter zusammenhängt. Ergänzend könnten Sie den behandelnden Arzt ebenfalls um eine ausführlichere Stellungsnahme bitten.

                        Ohne Pflegestufe kann ein eingesetzter Pflegedienst nicht mit der Pflegekasse abrechnen und würde es Ihnen, bzw. Ihrer Mutter als Selbstzahler in Rechnung stellen. Auf Dauer kann dies recht kostenintensiv werden.

                        Wünsche Ihnen viel erfolg und verbleibe mit freundlichen Grüßen
                        Vera Reinsfelder

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