ich habe mich kurzerhand in diesem Forum angemeldet, in der Hoffnung einen kompetenten Menschen mit medizinischer Erfahrung und/oder Leidensgenossen finden, der vielleicht eine Lösung für das Problem bereithält.
Vorab möchte ich erwähnen das ich weiß, dass keine Ferndiagnosen über ein Internetforum seitens eines seriösen Mediziners gegeben werden können. Trotzdem hoffe ich auf eine wegweisende Antwort und um diese zu erhalten, werde ich eine detailreiche Beschreibung meines Problems und und dazugehörigen Arztbesuchen im nun folgenden Text schildern.
Erstmal zu meiner Person:
Männlich, 22 Jahre Alt, aktuell ca. 82-85 kg schwer bei moderater Körpergröße von 176cm.
Seit meinem 16 Lebensjahr eher sporadischer Raucher, also kein regelmäßiger "Schachtelkäufer". Dennoch gab es Phasen, wo es mal mehr mal weniger war.
Eher lange habe ich Cannabis konsumiert (5 Jahre), über Wasserpfeife und Joints.
Der Cannabiskonsum liegt nunmehr als 2 Jahre zurück, da ich erwachsen geworden bin und die Sinnlosigkeit eines solchen Konsums bemerkt habe. Dazu sei gesagt, dass die Beschwerden nach der Abstinenz aufgetreten sind, nicht währenddessen. Zumindest habe ich es dann erst bemerkt.
Seit gut einem Jahr ist auch der Glimmstängel Geschichte und ich bin komplett rauchfrei.
Nun zur Story:
Eines Abends, als ich meinen TV ausschaltete, bemerkte ich ein leises Pfeifen beim Ausatmen. Deutlicher hörbar bei Mundatmung, eher diskreter bei Nasenatmung. Dieser Abend liegt nun ca. 1 1/2 Jahre her. Ich hatte es als harmlos abgetan und eine Zeit lang ignoriert, mit der Einstellung, dass dieses Pfeifen verschwinden würde. Dazu sei gesagt, dass ich mir sicher bin, dass ich das Pfeifen schon vorher hatte. Ich habe es nur nie bemerkt. Irgendwann ging mir die ganze Schose so auf die Nerven, dass ich mich zu meinem neuen, extrem überfüllten, schnell mit einer Krankschreibung abfertigenden (Stichwort: Doc. Holiday) Hausarzt gewagt habe. Dieser hatte kurzerhand eine Spirometrie veranlasst und jene habe ich dann ordnungsgemäß durchgeführt. Ich wartete auf den Arzt und als er wieder kam sah er sich meine Ergebnisse an. Er zeigte mir eine Art Diagramm, die meinen Atemfluss widerspiegelt. Dann sagte er: "Sehen Sie diesen Knick da? Ich verschreibe Ihnen jetzt ein Spray, welches sie einmal morgen und einmal Abends zu sich nehmen und dann sehen wir uns in 4-5 Wochen wieder".
Gesagt, getan. Ich bekam das Rezept für ein Spray namens "FOSTER NexThaler", das sicherlich einigen Leuten bekannt sein dürfte.
Ich nahm dieses Spray nun die nächsten 4 Wochen ein und die Beschwerden besserten sich, auch wenn das Giemen nach meinem subjektiven Empfinden immer nicht weg war. Vor allem, wenn ich mit weit geöffnetem Mund hauchend ausatme ist nach wie vor ein scharfes, melodisches Giemen zu vernehmen. Bei normaler Atmung hingegen war es verschwunden.
Naja, wie dem auch sei. Ich war nun also wieder zur Spirometrie beim Hausarzt. "Alles perfekt, so muss das aussehen! Ich verschreibe ihnen nun das gleiche Spray nochmal im 3er(!) Paket und sie nehmen es weiterhin wie besprochen ein und wir sehen uns in 2 Monaten wieder".
Ich fragte: "Was kann das denn sein, ist es möglich das es Asthma ist?"
Arzt: "Nein, nein auf Asthma will ich mich nicht versteifen. Wir leben hier an der Nordsee wir haben hier eine gute Witterung, da ist Asthma so gut wie ausgeschlossen. Als ich in Hannover meinen Facharzt gemacht habe, da gibt es Leute mit richtig Asthma, die benötigen teilweise 4-5 verschiedene Sprays. Meine Lungenpatienten hier die kommen 1-2 mal im Jahr, manchmal vergessen sie auch ihre Lungenprobleme und man sieht sie länger nicht".
Spätestens nach diesem Gespräch hatte ich echt die Schnauze voll. So nach dem Motto, Lungenpatienten kommen zu mir, werden kurz gestreichelt und dann können sie wieder gehen. Für mich als Abiturient, mit dem Ziel Medizin zu studieren ein echtes Nogo.
Termin beim Lungenfacharzt -> 4 1/2 Monate Wartezeit. Toll.
Also weiter fleißig Foster NexThaler konsumiert und brav auf den Termin gewartet. Am Abend vor dem Termin, sowie am Morgen habe ich das Spray nicht benutzt. Ich wollte so eine Verfälschung eines Lungenfunktionstests vermeiden.
Die Prozedur war dann so wie man es kennt:
Anamnese
Abhören mit Stetoskop
Arzt: "Haben sie schonmal eine Röntgenaufnahme der Lunge machen lassen?"
Ich: "Nein."
Arzt: "Okay, ich verzichte vorerst darauf weil sie so Jung sind. Wegen der Strahlenbelastung."
Ich: "Ok."
Dann wurde ich in den nächsten Raum gebracht um eine große Lungenfunktion in einer Druckkammer zu machen.
Vorher Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut-> 98%
Diese machte ich natürlich und die liebe MFA ist dann mit den Ergebnissen zum Doc und kam nach kurzer Zeit wieder.
MFA: "Der Arzt sagt ihre Lungenfunktion ist zu gut"
Ich: "Zu gut? Inwiefern zu gut?"
MFA: "Ja also, der Arzt sagte die Lungenfunktion ist sehr gut. Wir müssen nun noch einen Test machen, diesmal müssen sie einen Stoff inhalieren der die Bronchien verengt. Danach, wird eine erneute Lungenfunktion gemacht"
Nachdem der Provokationstest durchgeführt wurde bin ich wieder ins Behandlungszimmer zum Arzt.
Arzt: "Ja Herr ....., ich bin der Annahme, dass sie ein überempfindliches Bronchialsystem haben. Die Ursachen dafür können ganz verschieden sein. Der Stoff den sie eingeatmet haben führt bei Normalgesunden Menschen nicht zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion. Ich glaube das Foster NexThaler, dass war ein bisschen zu viel für sie und ist an dieser Stelle einfach nicht angebracht. Ich verschreibe ihnen nun zwei Sprays (Budenosid und Salbutamol), dass Budenosid nehmen sie einmal morgens und einmal Abends, über einen Zeitraum von 6 Wochen ein. Allerdings werden sie in der ersten Zeit von diesem Wirkstoff nichts merken. Sollte nach den 6 Wochen immer noch keine Besserung eingetreten sein, können Sie die Behandlungsdauer auf maximal 2 Monate erhöhen, dann aber nur einmal am Tag und dann ist auch Schicht im Schacht. Das Salbutamol nehmen Sie Bedarfsweise ein, wenn sie merken es pfeift und die Atmung geht schwer. Nach meiner Auffassung leiden sie unter einer sogenannten "Bronchienhyperaktivität". Unser Ziel ist es nun, die Entzündung der Bronchien mit dem Budenosid zu beruhigen. Wir sehen uns in 3 Monaten wieder und prüfen dann erneut."
Ich war danach natürlich erstmal beruhigt. Allerdings nehme ich Budenosid inzwischen seit 10 Tagen und das Pfeifen/Giemen verschwindet nicht. Einzig die Gabe von Salbutamol lässt es in dem Maße verschwinden, wie es auch das Foster NexThaler getan hat. Ich mache mir langsam wirklich Sorgen um mein Atmungssystem und ich kann auch nicht ausschließen, dass ich mich da in etwas hineinsteigere. Ich ertappe mich oft, wenn ich einkaufe oder generell abgelenkt bin, dass ich überhaupt keine Atemnot verspüre. Sobald ich dran denke beginnt es. Ich kann wirklich nicht einschätzen, ob die Probleme psychischer oder physischer Natur sind. Es macht mir natürlich trotzdem Sorgen, dass es Indizien auf ein physischen Problem gibt. Aber mit 22 eine COPD? Oder eine andere chronisch obstruktive Lungenerkrankung? Obwohl ich immer viel Sport getrieben habe?
Dazu sei gesagt: Bei einem beherzten Lacher muss ich mal hin und wieder trocken Husten aber ansonsten bin ich komplett Hustenfrei. Weder morgens noch Abends. Null. Ich bin so gut wie nie krank. Mein letzter banaler Atemwegsinfekt, mit Husten ist inzwischen über ein Jahr her. Ich werde wirklich selten krank.
Wenn ich mal doch mal husten muss, dann aus denselben Gründen wie andere Menschen, z.B. Kratzen im Hals, Verschluckt etc. Dabei aber auch so gut wie keine Schleimproduktion. Im Gegenteil, es fühlt sich eher Furztrocken an. Das liegt aber wahrscheinlich am Budenosid.
Ich habe auch Sorge, dass ein Tag absetzen von Foster NexThaler nicht gereicht hat und es so zu einer Beeinträchtigung hinsichtlich der Glaubwürdigkeit des Lungenfunktionstests gekommen ist. Allerdings habe ich das der Dame am Empfang gesagt, wann ich es das letzte mal genommen habe als sie mich gefragt hat. Der Facharzt hat auch nicht weiter gefragt in der Anamnese.
Ich bin wirklich dankbar für Antworten
Viele Grüße!