Psychisch Medikamentenabhängig vom Asthmaspray?

[Boarisch]

Hallo
Ich leide nun schon seit ca. 25 Jahren an allergischen Asthma.
Das ganze ist von einem Facharzt auch zweifelsfrei diagnostiziert worden.
Medikamente wie Salbutamol-ratiopharm N Dosieraerosol (Notfallmedikament ) und Beclometason-ratiopharm 0,10 Dosieraerosol wurde mir verordnet.
Mein Problem ist nun, dass ich viel zu viel an Salbutamol-ratiopharm N Dosieraerosol nehme.
Ein Salbutamol-ratiopharm N Dosieraerosol (200 Aerosolstoß )benötige ich mittlerweile pro Woche.
Und das schon seit Jahren.
Nehme ich es nicht, so bekomme ich das Gefühl von Atemnot.
Mein Arzt meint, ich sei von dem Salbutamol-ratiopharm N Dosieraerosol mittlerweile Psychisch abhängig und brauche dringend Hilfe.
Es fällt mir schwer mit solch einer Aussage zu leben.

Hier nun meine Frage an Dipl. med. Thomas Hagen.
Bin ich wirklich Medikamentensüchtig, oder läuft da irgendetwas anderes falsch?
Dass es so auf Dauer nicht weitergehen kann ist mir bewusst.
Aber was kann ich tun?
Wie und wo bekomme ich kompetente Hilfe?

Da ich ja aus Bayern bin, habe ich schon in Erwägung gezogen, dass ich mich an die Klinik in Bad Reichenhall Zentrum für Rehabilitation Pneumologie wende.


So, ich hoffe, ich konnte mein Anliegen Einigermasen verständlich rüber bringen.
Danke im Voraus

[Thomas Hagen]

Re: Psychisch Medikamentenabhängig vom Asthmaspray?

Hallo,

200 Hub Salbutamol in der Woche ist definitiv zu viel. Leider hatte ich in meiner Praxis auch schon Patienten wegen Missbrauch von Salbutamol, welche dann auf der Intensivstation gelandet sind. Salbutamol ist ein kurzwirksamer Bronchodilatator, dessen Wirkung zwar bereits nach 8-10 min. eintritt, aber die Wirkung nur für 4-6 Stunden anhält. Salbutamol sollte man daher nur etwa alle 4-6 Stunden und max. 4-6x / Tag einnehmen.

Die schnelle Wirkung von Salbutamol verleiht den Patienten einen besonderen "Kick". Besser wäre aber der Einsatz eines langwirksamen Bronchodilatators. Es gibt langwirksame Bronchodilatatoren die über 12 oder sogar 24 Stunden wirken können. Diese langwirksamen Bronchodilatatoren haben aber nicht den oben erwähnten "Kick", darum wird es schwierig sein Sie in Ihrer jetzigen Situation darauf umzustellen.

Neben der von Ihnen bereits erwähnten Klinik Bad Reichenhall kann ich die Lungenfachklinik Donaustauf bei Regensburg empfehlen, mit der ich sehr gerne und gut zusammen arbeite. Diese Klinik besitzt auch eine psychosomatische Abteilung (http://www.klinikum-donaustauf.de).

Auch wenn ich mir nach Ihren Angaben nur bedingt ein Bild machen kann, scheint es mir auch so, dass Sie fremde Hilfe brauchen.

Mit freundlichen Grüssen

Thomas Hagen

[Boarisch]

Re: Psychisch Medikamentenabhängig vom Asthmaspray?

Hallo.
Ihr Antwortschreiben werde ich zusammen mit meinem Hausarzt besprechen.
Vielen Dank für ihre Bemühungen.