Atemnot nicht behebbar - ratlos

[Brigitte49]

Bei meine Tochter (15J) die ein hyperreagibles Bronchialsystem hat (wurde mittels Provokationstest festgestellt) wurden jetzt noch verschiedene Untersuchungen gemacht, da sie auf die Behandlung mit Foster, Singulair, Budesonid, Salbutamol nicht anspricht. (Binnen kürzester Zeit gerät sie beim Judotraining außer Atem). Das Herzecho war unauffällig und bei der Spiroergometrie am Fahrrad erreichte sie Spitzenwerte! Nun ist inzwischen auch der Lungen-FA (AKH) ratlos. Er meinte, dass es also kein Belastungsathma sei. Sie hat seit 11 Jahren zwar eine Hausstaubmilbenallergie die im Kleinkindalter mit Slit one und Singulair behandelt wurde, allerdings hat sie keine Beschwerden dadurch. Ist es möglich, dass durch die Hyperreagibilität (die Luft im Trainingsraum ist wirklich nicht die beste nach einiger Zeit des trainierens) diese Atemnot verursacht wird? Aber warum zeigt dann selbst Salbutamol - das vor und während des Trainings genommen wird - keine Wirkung? Kann man diese überhaupt behandeln? Liegt eine Hyperventilation vor? Wie kann diese vermieden werden?
Wir sind echt ratlos und inzwischen kann meine Tochter an keinen Wettkämpfen sowie Wettkampftrainings mehr teilnehmen, da sie längstens nach 3 Minuten Kampfzeit k.o. gibt - als Leistungssportlerin die dem Nationalkader angehört echt traurig. Wäre dankbar für jeden Tipp welche
Maßnahmen wir noch ergreifen können um endlich das Problem in den Griff zu bekommen.

[Thomas Hagen]

Re: Atemnot nicht behebbar - ratlos

Hallo,

ich glaube wir hatten bereits einmal Kontakt in diesem Forum. Ich schrieb Ihnen damals das ich und meine Frau, die selbst auch Asthmatikerin ist, auch Kampfsport betreiben und wie wichtig eine richtige Atemtechnik besonders in diesen Sportarten ist. Da Ihre Tochter ja sogar im Nationalkader trainiert denke ich schon dass ihre Trainer darauf achten werden. Natürlich ist das auch immer leichter gesagt als getan und man versucht ja auch den Gegner in solche Situationen zu bringen in denen er aufgibt.
Darüber hinaus - ich will Ihrer Tochter nichts unterstellen - ist aber 15 Jahre ein sehr schwieriges Alter. Pubertät? Aus meiner Erfahrung zeigte sich z.B. beim Karate häufig mit der Pubertät ob Jugendliche mit diesem Sport weiter machen oder nicht. Gerade Wettkampfsport geht auch an die Grenzen der psychischen Belastung. Ab gesehen davon dass Asthmatiker Gerüche, Dämpfe, Rauch, etc. und teils auch Stress schlechter tolerieren als andere Patienten sollten Sie einfach mit Ihrer Tochter sprechen ob evtl. andere Gründe vorliegen.
Salbutamol wirkt bei einem hyperreagiblen Bronchialsystem (ein anderer Begriff für Asthma bronchiale), wenn eine Verkrampfung der Bronchien vorliegt, meist sehr gut. Schon nach meist 8-10 min. und die Wirkung hält etwa 4-6 Stunden an. D.h. dass man dieses Medikament etwa 4 - 6 x / Tag im Äussersten nehmen könnte, aber es sollte auch ungefähr ein Zeitintervall von 4 - 6 Stunden beachtet werden. Das heisst aber auch, dass mehrfach Einnahmen von Salbutamol hintereinander keinen Effekt haben.
Neben Salbutamol gibt es noch andere kurzwirksame Bronchodilatatoren wie z.B. Berotec oder Berodual.
Vielleicht käme ihre Tochter evtl. mit einem solchen Präparat besser zurecht.
Da immer noch Unklarheit besteht wäre evtl. die Führung eines Peak-flow-Protokolls hilfreich, einem kleinen Messgerät welches den Spitzenfluss der Ausatmung bestimmt und mehrmals täglich von der Patientin selber durchgeführt werden kann. Durch solche selbstständigen Messungen z.B. vor, während und nach dem Training im Vergleich zu Messungen zu Hause in Ruhe kann evtl. die Ursache wie z.B. stickige Luft, psychische Erregung gefunden werden.
Ich hoffe nicht, dass Ihre Tochter diesen doch sehr interessanten Sport aufgeben muss.

Mit freundlichen Grüssen
Thomas Hagen