Meine Geschichte
Vor 2 Jahren habe ich mir eine Behandlung von Invisalign gegönnt, um sowohl meine oberen als auch unteren Zähne vollständig richten zu lassen. Schon vor Beginn der Behandlung hat man mich darauf hingewiesen, dass der Zahn "15" ein schwarzer Zahn sei und unschön aussehen würde. Man könnte ihn gleich nach der Invisalign-Behandlung mit einer Krone ausstatten. Der Zahn 15 wurde vor ca. 4-6 Jahren einer Zahnwurzelbehandlung unterzogen und hat sich dann irgendwann so gefärbt. Der Zahn machte aber niemals Probleme.
Nach der Invisalign-Behandlung hat man dann im Mai 2023 die Kronenbehandlung durchgeführt. Tag 1 Der Zahn wurde um 12 Uhr vorbereitet und um 17 Uhr desselben Tages hat man dann die Krone eingesetzt. Schon beim Einsetzen hat es sehr weh getan. Der Schmerz blieb.
Tag 3 Freitag
Am Morgen des dritten Tages habe ich den Zahnarzt aufgesucht (eigentlich keine weiteren Behandlungstermine geplant gewesen) und habe dem Arzt über den aktuellen Stand informiert. Der Zahn wurde abgeklopft, starke Schmerzen! Röntgenbild, nichts zu sehen. Hinweis kam, dass der Biss nochmals angepasst werden muss. Verständlich, macht Sinn. Ab dem späten Nachmittag: Starke Schmerzen, kalter Schweiß. Schmerzen messe ich seit der Zeit nur noch mit der Wertung "wie viel Platz nimmt er in deinem Kopf ein" und ich würde sagen, dass 70% erreicht worden sind. Ibuprofen zeigte lächerlich wenig Wirkung. Am späten Abend zeigte sich ein kleiner weißer Pupsel am Zahnfleisch. Ein langes Wochenende steht bevor.
Tag 4 Samstag
Jede Art von Fürsorge, von Spülungen über Atemtechniken und Essmethoden. Nichts hilft. Eine Beule hat sich am äußeren Zahnfleisch gebildet. 90% der Zeit drehen sich nur noch um den Gedanken, wie ich das abstellen kann. Ich entschließe mich zur Zahnklinik zu fahren. Ein Hoch auf die 5 Minuten entfernte Charité und deren Öffnungszeiten. Die Behandlung war kurz und knapp. Eiter raus (Erstaunen der jungen Ärzte über die Menge) und eine Antibiotika-Behandlung gestartet. Welch eine Erleichterung!
Tag 7 (Dienstag, weil Montag ein Feiertag gewesen ist)
Ich gehe zum Arzt und berichte ihm über die Ereignisse. Er meinte "oh", das kenne ich so nicht. Das hatte ich noch nie. Erstes Unverständnis, da der Arzt doch vom Fach sein sollte. Ein Loch bohren kann doch jeder?! Die Zusammenhänge, Konsequenzen, Ableitungen bzw. die korrekte Interpretation von Informationen und die anschließende korrekte Vorgehensweise sollten den Laien von einem Arzt unterscheiden?! Natürlich habe ich das nur gedacht. Keine weiteren Behandlungen geplant, Case closed.
Juni-September
Keine Schmerzen, kein Druckgefühl, alles beim Alten oder? Nein, ich habe seit der Behandlung eine erhöhte Temperatur, welche rektal gemessen immer zwischen 37,3 und 38 liegt. Ich fühle mich immer etwas schlapp.
Vier Monate später Wir haben Mitte Oktober 2023
Unangenehme Zeiten verschwimmen so schnell. An einem Freitagabend merkte ich plötzlich eine bekannte Art von Schmerz genau da, wo er bitte hätte nicht vorkommen sollen. Erst nur ein kleines Kribbeln, dann stärker. Es war NATÜRLICH ein Freitagabend. Das Wochenende verlief besser als gedacht, wobei am Sonntagabend die mindestens 70% Schmerz erreicht wurden.
Oktober Montag
Direkt zum Arzt.
Mein vorheriger Arzt, welcher die Invisalign-Behandlung und Kronenbehandlung vorgenommen hat, arbeitet dort nicht mehr. Der eigentlich Eigentümer der Praxis empfängt mich und klopft den Zahn ab.
Ouch!
Der Arzt war sich nach dem Klopfen sehr sicher. Es ist die Zahnwurzel - warum auch immer das nicht schon vor einem halben Jahr klar gewesen ist.
Ein Röntgenbild wird gemacht, nichts zu sehen. Daraufhin sagte ich, dass ein Röntgenbild auch beim letzten Mal schon nichts gezeigt hat und ich am nächsten Tag eine Eiterbeule gehabt habe.
Er will den Zahn erhalten, wir sollten eine Zahnwurzelrevision durchführen. Termin: nächste Woche Montag, in acht Tagen.
Oktober Dienstag
Nach dem Aufstehen spüre ich einen alten Bekannten. Die Eiterbeule ist zurück. Ich bin um 8 Uhr beim Arzt gewesen. Arzt: Oh! Zahnfleisch wurde aufgeschnitten, behandelt, Schmerzen haben aber nicht wie zuvor direkt nachgelassen. Es bleibt ein vielleicht 10% - 30% Schmerz. Revision bleibt weiterhin angepeilt. Antibiotika-Behandlung gestartet.
Oktober Mittwoch
Ich spüre etwas zwischen meiner Nase und der Backe. Irgendwas ist geschwollen, man kann aber rein gar nichts von außen sehen oder spüren.
Oktober Donnerstag
Ab zum Internisten, Überweisung HNO. Note: Man muss sagen, dass ich mich einer laserchirurgischen Nasenscheidewand-Operation im vorherigen Jahr unterzogen habe, welche gut verlaufen ist. Aber meine Nase ist prädestiniert, sich zu verstopfen. Derselbe Tag, HNO prüft alles und gibt mir eine Überweisung für ein CT. Derselbe Tag, CT wird durchgeführt.
Oktober Freitag
Leider hat die Ärztin es nicht geschafft, mich noch am Freitag über die Diagnose zu informieren. Sehr löblich, solch eine schnelle Behandlung war einfach Top! Ich selbst habe aber bereits die Ergebnisse gehabt. Eine sehr weiße Stelle, vertikale längliche Stelle 1-2 cm? Schwer zu sagen. Höhe: zwischen der Nasenspitze und oberen Zähnen. Länge: ca. 1-2 cm Richtung Zahn 15 von der Nasenspitze entfernt. Genau dort, wo ich das Druckgefühl habe.
Oktober Montag Tag der Zahnwurzelrevision
Um 14 Uhr ist die Revision angepeilt. Anruf HNO um 09 Uhr. Alles soweit okay, man erkennt aber eindeutig eine Füllung oder ähnliches. Mit anderen Worten, not my business. Verständlich. Um 14 Uhr wurde die Revision durchgeführt. Man ist den Galsfasertab entlang Richtung vermutetem Infektionsherd. Das Bohren verlief einwandfrei, die Bilder des Mikroskops sind beeindruckend. Er musste die Behandlung abbrechen, da sich am Ende des Stabes ein Riss am Zahn gezeigt hat. Aus diesem ist direkt unter Druck Eiter abgeflossen. Der Zahn ist nicht mehr erhaltenswert, und eine Fortführung der Behandlung unseriös. Klare Worte sind von meiner Seite aus immer gewünscht. Danke.
Zahn muss gezogen werden. Termin laut Arzt nicht ganz so eilig, aber auf jeden Fall in nächster Zeit. Die Aussage habe ich lieber mit dem schnellstmöglichen Termin ausgetauscht. Es musste natürlich erst einmal eine Prothese angefertigt werden. Das dauert 7-10 Tage.
Innerhalb der nächsten Tage hat sich während der Zeit zwischen der Revision und der Zahnextraktion eine, ich würde sagen, leichte Neben- und Stirnhöhlenentzündung entwickelt. Alle Schmerzen befinden sich auf der rechten Seite. Vom Nacken zieht es hoch in die Schädeldecke. Leichte Schmerzen über und unter dem rechten Auge. Und wenn ich aufgestanden bin, dann explodierte kurzzeitig der Kopf im Takt des Pulses. Ich war zwar nicht beim HNO, war aber bei meiner Hausärztin, habe RhinoPront und ein Kortisonnasenspray 50 Mikrogramm erhalten.
Vor 2 Tagen
Der Zahn wurde am 09.11.2023 gezogen - 17 Uhr. Alles routiniert verlaufen, die Prothese hat nicht ganz gepasst und musste nochmal angeschliffen werden. Im Laufe des Abends hat es mächtig im Zahnfleisch gekitzelt. Vermutlich die wieder aufwachenden Nerven. Schmerzen halten sich aber im Vergleich zur mehrfachen Vereiterung des Zahnfleisches an der Zahnwurzel stark in Grenzen.
Gestern
Kontrollbesuch beim Arzt. Er meint, dass der Heilungsprozess gut aussieht. Man muss bedenken, ich habe keinerlei Sachen verschrieben bekommen. Keine Spülungen, Ibuprofen, nichts. Mir geht es hier nicht um Schmerzen, die machen mir nichts mehr aus. Aber Thema Entzündung?
Mein Empfinden des gestrigen Tages Das Zahnfleisch ist leicht geschwollen, aber es kitzelt nur, wenn ich mit meiner Zahnspitze entlanggehe. Es puckert nur leicht, wenn ich mich schnell bewege - ich bin ein recht schneller Geher. Ansonsten nur ein leichter Blutgeschmack im Mund.
Thema Nebenhöhlen Die Kopfschmerzen wurden von Stunde zu Stunde weniger. Ich kann wieder aufstehen, ohne mich geistig bereits auf ein heftiges Schmerzgefühl gefasst zu machen.
Am Abend hatte ich dennoch 38,1 °C rektal
Heute 11.11.2023 - Samstag
Ich sollte die Prothese in der Nacht entfernen. Leider passt sie nun nicht mehr. Die im letzten Jahr beendete Invisalign-Behandlung lässt grüßen. Stört mich nicht, solange es keine medizinischen Einwände gibt. Temperaturen sind seit der Revision am Morgen immer bei 36.x, steigen aber meist bis zum Abend bis auf maximal 38,3 °C. Seit vielen Monaten habe ich diese Zahl nicht mehr auf dem Thermometer gesehen.
Das Aufstehen und die damit verbundenen Kopfschmerzen sind zwar noch da, aber locker auszuhalten.
Es sind alle herzlich dazu eingeladen, mir Tipps für die nächsten Tage oder Vorgehensweisen zu empfehlen. Ich wäre sehr dankbar darüber.
Falls ich mal in der Zeit zurückreisen sollte, welche Tipps hätte man mir oder den behandelnden Ärzten geben können?
Was mich am meisten beunruhigt, sind die zukünftigen Auswirkungen auf meine Gesundheit im Bezug auf dieses Ereignis.
Grüße
Kommentar