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Hypochondrie?

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  • Hypochondrie?

    Liebe Community,



    ich weiss gar nicht richtig wo ich anfangen soll. Daher fange ich einfach vorne an und sag euch ein paar Worte zu meiner Person, bevor ich zu meinen akuten Problemen komme, die ich hier in zig unterschiedlichen Unterforen einstellen könnte.



    Ich bin 33 Jahre, männlich, glücklich verheiratet und erwarte im nächsten Jahr mein erstes Kind.

    Ich bin ca. 180cm, wiege 72kg, habe auf der Arbeit fast ausschließlich eine sitzende Position und seit Corona wenig sportliche Betätigung.



    Meine Mutter litt unter einer bipolaren Störung mit deutlichen psychosomatischen Auswirkungen und hat sich vor ein paar Jahren leider das Leben genommen. Auch sonst hatte ich etliche Sterbefälle in der Familie, was manchmal schon eine gewisse Einsamkeit verursacht. Es fehlt einfach jemand, dem man etwas erzählen kann, wenn man etwas Tolles erlebt hat, o.ä.

    Ich selbst hatte eigentlich nie ernsthafte Probleme aber bin grundsätzlich ein etwas ängstlicherer Mensch. Das wurde mir wohl so anerzogen.

    Beruflich bin ich leider nicht mehr zufrieden und privat fehlt durch die Coronapandemie der Ausgleich. Außerdem muss ich mich um meinem pflegebedürftigen Opa kümmern, was zwar funktioniert aber doch auch irgendwo eine Last darstellt.



    Seit einigen Jahren nehme ich aber körperliche Symptome an mir wahr, die mich teilweise verrückt machen. Und leider wird es immer häufiger und intensiver.



    Es find noch relativ harmlos an, dass ich im Restaurant (ich liebte es früher, Essen zu gehen) plötzlich irgendeinen Anfall bekam, bei dem mir schlecht wurde. Ich musste auf Toilette, bekam Herzrasen, war schweißgebadet und musste den Besuch abbrechen.

    In den darauffolgenden Jahren ist es mir 3-4 mal wieder passiert, dass ich von jetzt auf nachher dieses Gefühl bekam und nichts mehr ging. Das ging auch immer wieder nach ein paar Minuten weg und dann war es wieder in Ordnung. Aber dadurch, dass das hauptsächlich in Restaurants passiert ist, gehe ich nicht mehr gerne Essen. Zumindest in der Innengastronomie. Ich weiss nicht, was es genau ist – ich vermute, dass ich da ein soziales Problem habe. Es ist mir unangenehm, nochmal in so eine Situation kommen zu können. Mit Alkohol geht das alles immer einfacher aber das kann ja nicht das Ziel sein. Zumal mein Vater durch Alkohol an einer Leberzirrhose verstorben ist.

    Durch diese seltsamen Anfälle hat sich immer mehr eine Art Angst entwickelt, mit Leuten zusammen zu kommen. Dabei war ich immer ein Mensch, der das Leben geliebt hat, möglichst viel Kontakte wollte, gerne Essen ging und auf jedem Straßenfest sicher dabei war. Heute drücke ich mich eher davor.

    Zudem kommen seit 2-3 Jahren auch körperliche Symptome, die mich immer wieder in die Irre treiben.



    Es fing an mit Schmerzen im Hoden. Nach vielem googlenwar klar, dass es sich nur um Hodenkrebs handeln könne. Ich mache die Dinge immer mit mir selbst aus aber meine Frau hat irgendwann gemerkt, dass mit mir was nicht stimmt. Nach langem Drama hat sich mich überredet zum Urologen zu gehen. Es hat mich extrem viel Überwindung gekostet aber im Endeffekt kam dort raus, dass ich überhaupt nichts urologisches hatte.



    Danach folgte im Urlaub die Eigendiagnose Thrombose. Auch das hat sich als falsch herausgestellt.

    Ein paar Monate später hat mir der Bereich rund um einen Leberfleck immer geschmerzt. Ich hatte Kopfschmerzen in dem Bereich, die Haut hat dort gejuckt – also habe ich gegoogelt und es war klar – es kann nur Hautkrebs sein. Gleiches Dilemma wie damals – bis meine Frau mich zum Arzt geschleppt hat und ich dort die Diagnose bekam, dass der Leberfleck harmlos sei.



    Aktuell habe ich immer wieder Rückenschmerzen. Mal im Bereich der Halswirbelsäule, mal im Bereich der Lendenwirbelsäule.



    Vor ein paar Wochen hatte ich unter der linken Achsel einen geschwollenen Hubbel. Nach googlen war es wohl ein geschwollener Lymphknoten. Der ging allerdings nach ca. 2 Tagen wieder weg. Ich habe trotzdem immer wieder in dem Bereich an mir rumgestastet, weil es mir keine Ruhe lies. Daraufhin habe ich dann doch immer wieder Druckschmerzen bemerkt. Laut Google ein eindeutiges Zeichen auf Brustkrebs, der bei Männern zwar sehr selten aber durchaus auch vorkommen kann. Öfter sind es dort aber Metastasen, die sich bei Darmkrebs wohl häufig im Brustbereich und an der Wirbelsäule bilden.

    Daraufhin machte ich mir natürlich gleich wieder Gedanken, da ich in den letzten Jahren immer wieder diffuse Wahrnehmungen (Druck unterm linken Rippenbogen, Verspannungen in dem Bereich, etc.) in der Bauchgegend hatte. Und wie es dann so ist – ab diesem Zeitpunkt habe ich vermehrt wechselnden Stuhlgang (mal weich, mal eher hart), das Druckgefühl ist inzwischen teilweise auch immer wieder mal ein Ziehen oder Stechen. Ich traue mich gar nicht, meinen Stuhlgang anzuschauen, weil ich Angst davor habe, dass ich etwas sehe, was für mich ein klares Signal für Darmkrebs wirkt.

    Obwohl ich weiss, dass ich mich auch hier wahrscheinlich nur wieder selbst reinsteigere, komme ich aus der Spirale nur sehr schwer raus. Mein Darm rebelliert seither immer wieder. Nur mit Alkohol lassen die Symptome nach und ich bin unbeschwerter. Aber nochmal – das kann nicht das Ziel sein.

    Auch wenn mich der Besuch beim Urologen und beim Dermatologen unfassbar Überwindung gekostet haben – ich hatte sofort ein Ergebnis. Beim Darm müsste zunächst eine Darmspiegelung und/oder ein Stuhltest gemacht werden. Ich habe unfassbare Angst vor dem allem und möchte es eigentlich nicht. Es wäre mir am liebsten, wenn diese Symptome einfach weg wären und ich mir keine Gedanken mehr machen müsste.



    Meine Smart Watch hat zwischenzeitlich auch mal einen erhöhen Puls gemeldet (auch hier nach Alkoholkonsum). Natürlich habe ich mich auch da wieder verrückt gemacht, bishin zu schweren Herzfehlern oder Folgen einer Krebserkrankung. Seit mein Kopf dann auf die Darmgeschichte umgestiegen ist, ist mein Puls auch im Normalbereich.



    Ich weiss nicht, wie ich aus dieser Spirale rauskommen soll. Ich möchte nicht bei jeder Angst, die sich entwickelt, zum Arzt rennen müssen. Ich hätte gerne mein altes Leben zurück, in dem ich mir diese Sorgen nicht gemacht habe und einfach glücklich war und mich gerne mit anderen Menschen getroffen habe.

    Ich bin auch immer müder und träger.



    Meint ihr, dass meine „Krankengeschichte“ schon für eine Hypochondrie spricht? Ist es sinnvoll, sich in meinem Fall professionelle Hilfe zu suchen und wenn ja, wie gehe ich da vor? Wenn ich meinem Hausarzt anfange von dem allen zu erzählen, dann schläft er mir ja am Tisch weg, bevor ich fertig bin.

    Gibt es hier Leute denen es ähnlich geht und die einen Weg für sich gefunden haben, damit umzugehen?


  • Re: Hypochondrie?

    Es spricht für meine Angststörung, das im Restaurant könnten Panikattacken gewesen sein.
    Sprich mit deinem Arzt darüber, lass ein Blutbild machen und auch schauen ob die Schilddrüse in Ordnung ist.
    Such dir einen Psychotherapeuten, wenns ganz schlimm ist zusätzlich einen Psychiater.
    Mach Sport, geh laufen und leg mal für ein paar Wochen die Smart-Watch ab.
    Ganz wichtig, nicht googlen, wenn du was hast geh zum Arzt und recherchiere keines Falls im Netz nach Symptomen, denn leider ist es so, dass einem niemand helfen kann solange gegooglet wird, kein Arzt wird dich auf Dauer beruhigen können, kein Psychotherapeut Strategien finden, wenn du jedes mal wenn es irgendwo zwickt googlest und die Artikel über Krebs liest.
    Bur so kannst du den Kreislauf unterbrechen.

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