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Hilfe! Brauche Expertenrat und auch von Betroffenen

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  • Hilfe! Brauche Expertenrat und auch von Betroffenen

    Ich bin ganz neu hier im Forum.
    Bin seit 4 Wochen über meine Hausärztin krank geschrieben mit ihrer Diagnose "depressive Eschöpfung". SIe kennt mich noch nicht lange. Ich mich aber.
    Ich habe immer wieder depressive Phasen mit den klassischen Symptomen (was rückblickend eigentlich schon während meiner Kindheit begann, aber nie jemandem auffiel):
    Antriebsmangel, Energielosigkeit, Niedergeschlagenheit, ständiges Grübeln, Rückzugswunsch, Hoffnungslosigkeit, niedriges Selbstwertgefühl, Appetitlosigkeit...
    Zu meinen verinnerlichten Annahmen gehlren seit meiner Kindheit eigentlich schon: Haltung bewahren, bloß nicht zeigen, wie es mir wirklich geht, auf jeden Fall funktionieren und ich muss mit allem alleine klar kommen.
    Habe schon Therapie gemacht. Nach vielen Jahren ist es leider zwsichen mir und meiner Theraoeutin zu einer heftigen Krise gekommen. Sie ist in einer mich an früher erinnernden Situation mit mir sehr unempathisch umgegangen und 1:1 genau so wie meine Mutter früher. Resultat bei mir: Reatraumatisierung. Trotz versuchter Aufarbeitungsgespräche hauptsächlich durch mich initiiert von ihr kein Beitrag zur Auflösung, sondern eher Verschlimmerung. Ich habe mich dann getrennt, so ungemein schwer es auch war, weil sie so lange eine sehr wichtige Bezugsperson für mich war.
    Mir ging es zuerst überraschend gut und dachte, ich sei über den Berg. Doch nach 3 Monaten kam der Absturz. Ich habe mir eine neue Therapeutin gesucht, die sich jedoch vor 2 Wochen, obwohl es mir nicht gut ging und ich auch schon krank geschrieben war, von mir verabschiedet hat, weil sie meint, mir kein gutes gegenüber sein zu können und ihr Angebot für mich nicht passe.
    Jetzt bin ich leider wieder an dem Punkt, mir eine neue suchen zu "müssen", vor allem zu wollen.
    Das vorab dazu.

    Abgesehen davon, dass ich mich im Moment nicht in der Lage dazu fühle zu arbeiten wegen der Anforderungen, kommt hinzu, dass ich selbst im psychosozialen Bereich arbeite. Es fällt mir immer mal wieder mehr oder weniger schwer, mich von den Schilderungen der aktuellen Situation und auch teilweise Angaben zur Biografien von Klienten zu meiner eigenen und meiner Befindlichkeit zu distanzieren. Und in Phasen, in denen es mir schlechter geht, ist das noch belastender.
    Ich habe im Moment das Gefühl, als würde mein über mein Leben bis hier her selbst konstruierter Halt sich mehr und mehr auflösen und ich weiß nicht, wohin das führen wird. Ich möchte auf jeden Fall im Grunde meinen Lebensunterhalt finanzieren können, ich möchte dafür arbeiten gehen (habe aktuell schon um Arbeitsbereichwechsel in meinem Team gebeten) und weiter zuverlässig sein können. Aber das geht irgendwie so nicht mehr weiter. Ich schaffe es grad nicht, für eine verlässliche Balance in mir sorgen zu können.
    Habe schon zwei Erstgespräche bei Therapeutinnen gehabt und ich habe nächste Woche einen ersten Termin bei einem Psychiater, was überraschend schnell ging alles. auch wenn ich von meinem Job her um all das gut bescheid weiß: Jetzt als Betroffene diesen Weg zu gehen und mich mit dieser Seite zu öffnen, fällt mir nicht leicht. Ich möchte in der psychosozialen Szene meiner Stadt damit auch nicht so auffallen, weil sich da Viele untereinander kennen.


    Nun zu meinem eigentlichen Punkt:
    Bis jetzt hat mich meine Hausärztin krank geschrieben. Nun hat sie mir nur noch eine Verlängerung bis zum Facharzttermin ausgestellt, weil der dann übernehme - auch eine evtl. weitere AU. Habe nun total Angst, dass der Psychiater mich nicht versteht, mich nicht ernst nimmt und mich nicht weiter krank schreibt. Was soll ich tun????
    Bin aufgrund meiner Selbsterfahrung, beruflichen Erfahrung und meines umfangreichen theoretischen Wissen über das meiste gut im Bilde, was psychische Beeinträchtigungen angeht. Das kann mich bei meinem eigenen Prosess der Aufarbeitung durchaus auch selbst stören. Wie reagiert der Psychiater auf so was? Hab an manchen Stellen im Internet gelesen, dass so was nicht selten dazu führt, dann als gar nicht so krank angesehen zu werden. Soll ich mich also besser zurück halten?? Und damit dann auch wieder nicht ganz zeigen wer ich bin? Das wäre irgendwie paradox, weil ich doch mehr und mehr lernen muss und vor allem möchte, endlich wirklich ich selbst zu sein.
    Ich habe wirklich große Angst, wiedermal (wäre Wiederholung meiner prägenden Erfahrungen) nicht ernst genommen, nicht verstanden, nicht gesehen zu werden mit dem, was mich als Person ausmacht. Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten? Was soll ich bloß tun, falls er mich tatsächlich wieder zur Arbeit schickt???
    Jetzt bin ich endlich an dem Punkt zu merken, dass ich mit diesem Anspruch, unbedingt funktionieren zu müssen, nicht mehr weiter machen kann und bräuchte eigentlich Erholungsraum auch zum Reflektieren über Therapie und erfahre nur noch Druck von außen.
    Auch die GKV hat sich schon bei mir gemeldet und fragte nach meinem Befinden.

    Bitte, ich brauche unbedingt eine Antwort.
    Lena


  • Re: Hilfe! Brauche Expertenrat und auch von Betroffenen

    Hallo Lena,

    du solltest dem Psychiater gegenüber möglichst offen sein und dich nicht von deinen Ängsten, die AU betreffend, hemmen lassen.

    Normalerweise schreiben Psychiater eher und länger krank als HÄ, zumindest ist das meine Erfahrung, da sie halt auch wesentlich mehr Einblick in die Problematik haben und im Gegensatz zum HA ständig mit Erkrankungen zu tun haben die eine lange AU erfordern.
    Da ist der HA nicht immer so großzügig, da es ja auch nicht sein Gebiet ist und ich denke die Kasse schaut eher wenn ein HA wegen der Psyche lange krank schreibt, als wenn es ein Psychiater tut.
    Falls es da Probleme geben sollte, musst du ganz klar sagen das es nicht geht, gerade weil du es nicht aushältst mit den Lebensläufen und Bedingungen deines Klientel konfrontiert zu sein.
    Ich denke das wird durchaus verstanden, für den Notfall gäbe es noch die Ambulanz, oder aber wieder zu deiner Hausärztin.

    Nach meiner Erfahrung wird in so einer Situation meist etwas verschrieben und auch anstandslos solange krank geschrieben bis es besser wird, die Medikamente greifen.
    Nach deinen Schilderungen würde ich erst mal nicht mit Problemen rechnen und wenn du aus Angst vieles zurück hältst, wäre das natürlich kontraproduktiv.

    Auch über das Nachfragen der KK musst du dir keine Gedanken machen, die wollen natürlich näheres wissen weil sie bald finanziell einspringen müssen.
    Gibt es etwas zu klären solltest du das über den Arzt laufen lassen, der hat damit Erfahrung und es geht ja auch darum solchen Druck von dir fern zu halten.

    Welche Therapierichtung praktizieren denn deine ehemaligen Therapeuten?
    Es ist ja wichtig das das passt und es wäre sicher nicht verkehrt deinen Psychiater nach einer Empfehlung zu fragen, oft arbeiten die Psychiater mit Therapeuten zusammen und können bei der Suche weiter helfen.

    Kommentar


    • Re: Hilfe! Brauche Expertenrat und auch von Betroffenen

      Hallo Tired,

      ich danke DIr für Deine ausführliche Antwort.
      Deine Worte klingen positiv. Ich hoffe, dass sie zu einer wirklichen Beruhigung bis zum Termin beitragen können. Eine ganz schnelle Wirkung merke ich noch nicht.
      Ich sollte auch eher nur postive Erfahrungen lesen als andere. Nur über Letztere wird vielleicht auch mehr geschrieben.
      Es stimmt schon. Wenn ich da sitze und die ganze Zeit abwäge, was ich sage, wie ich mich gerade verhalte, blockiert mich das natürlich. Das wäre auch nicht gut und er kann mich nicht authentisch wahrnehmen.
      Vielleicht ist es auch eher Angst davor, wieder arbeiten zu sollen und all dem dort wieder ausgesetzt zu sein. Hab dabei gleichzeitig Angst, dass er denken könnte, ich will mich nur drücken, was ja nicht so ist..... Teufelskreis irgendwie.

      Bzgl. Medikamenten:
      Damit möchte ich so lang es geht erst noch warten, eigentlich gar keine künstlich erzeugten chemischen Mittel einnehmen. Habe grunsätzlich eine andere Haltung und vertraue alternativen Methoden eher, die bislang auch meist gut bei mir angeschlagen haben. Auch da dauert es natürlich auch ein bisschen, bis eine Wirkung eintritt.
      Diesbezüglich hab ich auch Schiss, dass der Psychiater mit meiner zu mir gehörenden Haltung umgehen kann und es nicht als Non-Complience interpretiert und mich dann nicht ernst nimmt. Schon wieder meine Negativspirale.

      Aus den Methodenkoffern meiner bisherigen Therapeutinnen: Gesprächsth., Gestaltth, etwas tiefenpsychologisch, Körperpsychoth. (Somatic Experiencing). Ich denke, es waren hauptsächlich Anteile der jeweiligen Personen selbst plus die tatsächliche, teilweise ausgeprägte Unprofessionalität meiner ersten Begleiterin, die nicht passend waren bis hin dazu, mir geschadet zu haben. Da könnte ich viel berichten, würde hier aber den Rahmen sprengen. Will mich auch gar nicht mehr so intensiv damit beschäftigen, weil es so heftig war und es mich schnell runterziehen kann.

      Jetzt schaue ich eher nach tiefenpsychologisch arbeitenden Therapeutinnen. Zwei Erstgespräche hatte ich ja schon. Die eine arbeitet dazu hauptsächlich mit Gestalt. Die andere zusätzlich mit VT, analytisch, Primärth. und Innere-Kind-Arbeit. Vor allem die zweite spricht mich schon sehr an. Vor allem mit dem, was sie sich im Erstgespräch verhalten und was sie mir von sich bzgl. Ausbildungen, Methoden, Inanspruchnahme von Supervision und eigener Therapieerfahrung erzählt hat.

      Lena

      Kommentar


      • Re: Hilfe! Brauche Expertenrat und auch von Betroffenen

        hallo Lena
        Ich bin 35 Jahre alt und ich leide auch unter eine starke und seriöse Depression. Von kurzer Zeit habe ich eine Behandlung begonnen. Es geht um Citalopram, von meinem Arzt geschrieben. Ich habe schnell eine kleine Verbesserung bemerkt. Es ist schon 4 Tage seitdem ich diese Pillen nehme und ich fühle mich besser. Die Pillen bringen wirklich die Ruhe. Die Behandlung dauert 4 Woche und ich hoffe für immer von dieser Depression loswerden. Citalopram kaufe ich bei online Apotheke ( www.acomplia-reductil.net )

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        • Re: Hilfe! Brauche Expertenrat und auch von Betroffenen

          Eben in "meinem" Laden hatte ich ein schreckliches Erlebnis. Ich bin meiner langjährigen Begleiterin über den Weg gelaufen. Habe sie von hinten sofort erkannt, dann noch ihre Stimme gehört... Bin sofort ausgewichen in die Gänge hinein. Umgehend weiche Knie, Zittern, verkrampftes Atmen und das während des mich retraumatisierenden Verhaltens von ihr vor allem während zwei der letzten Siutzungen kam sofort in mir hoch. Ich hatte so eine Begegnung schon zwei Mal vorher. Da haben wir uns sogar direkt in die Augen gesehen und ich habe reflexartig gegrüßt, wenn auch sehr knapp.
          Scheiße, ey. Was hat sie mit mir bloß gemacht! Habe bis zuletzt weder eine Entschuldigung von ihr erhalten noch gemerkt, dass sie die Verantwortung für ihr Verhalten übernommen hat.
          Bin selbst jetzt nacheiner halben Stunde noch am Zittern. Versuche, mir selbst (besser meiner kleinen Lena in mir) gut zu zu reden, hab mir einen Kaffee gemacht, rauche..... Möchte mich beruhigen können....

          Ich drücke mir auch selbst die Daumen, dass ich endlich eine wirklich kompetente und passende Therapeutin für mich finde. Ich bin bereits auf einer anderen Stufe (sage ich mal). Ich weiß sehr gut, woher alles kommt und warum meine kindlichen Reaktionen sich so in mir eingeprägt haben und mich noch heute so beeinflussen. Damit habe ich schon einen ganzen Teil erreicht. Bei mir geht es jetzt endlich darum, das aufzulösen, meine innere Erwachsene zu stärken, mein verletztes innere Kind zu versorgen und langsam dieses "automatische" Verhalten zu verändern. Nach meiner schlechten Erfahrung von 14 Jahren (auch wenn mir manches, vor allem am Anfang, durchaus auch geholfen hat) setze ich noch mal alles auf eine Karte. Wenn das auch wieder nichts wird, weiß ich auch nicht mehr weiter.

          Zu allem kommt, dass es meiner Frau immer schlechter geht - körperlich. Sie hat eine chronische Herzschwäche und seit einem halben Jahr verschlimmert sich alles. Jetzt steht sogar ein Schrittmacher an. Ihre Kardiologin drängelt jetzt, was sie bislang nicht gemacht hat. Ich will gar nicht heulen, weil es ihr damit ja selbst nicht gut geht und ich für sie dabei für sie da sein möchte (mal anders herum). Trotzdem.... Ich mache mir wirklich sehr große Sorgen. Mit dieser Erkrankung kann ein Mensch real ganz plötzlich sterben, weil das Herz plötzlich gar nicht mehr arbeitet. Der Freund einer Freundin hatte das Gleiche und ist mit 40 Jahren einfach umgefallen, tot. Meine Frau ist auch noch so jung. Das ist selten bei jungen Menschen. Ich habe tierische Angst, sie zu verlieren....

          Ich denke gerade, es müsste für den Psychiater wirklich offensichtlich sein, dass mir vor allem gerade alles, einfach alles viel zu viel ist: Erkrankung meiner Frau, recht nah zurückliegende krisenhafte Trennung von einer wichtigen Bezugsperson plus mein Arbeitsbereich. Ich kann bald wirklich gar nicht mehr...

          Lena

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          • Re: Hilfe! Brauche Expertenrat und auch von Betroffenen


            Ich denke gerade, es müsste für den Psychiater wirklich offensichtlich sein, dass mir vor allem gerade alles, einfach alles viel zu viel ist:
            Ich denke auch, er wird es ernst nehmen.
            Du kannst auch das was du hier geschrieben hast nochmal überarbeiten und mit zum Psychiater nehmen, gib es ihm einfach zu lesen wenn du Probleme mit dem Erklären hast.

            Normalerweise ist es auch möglich keine Medikamente zu nehmen und trotzdem durch den Psychiater betreut zu werden, viele sind sogar froh wenn sie dass Budget etwas schonen können.
            Du musst halt deutlich machen das du nicht arbeitsfähig bist, das einfach nichts schaffst und dann müsste es schon schief gehen.

            Bei der neuen Therapeutin kannst du ja auch erst mal ein paar Stunden so nehmen und erst wenn du dir sicher bist den Vertrag unterschreiben, so kannst du dir auch mehrere anschauen.

            Ich bin sicher du bekommst das alles hin, also nicht verzagen, selbst etwas nicht so klappt gibt es immer noch andere Möglichkeiten.

            @Adrianne,
            entweder solltest du deinen Arzt wechseln weil er dir einen ziemlichen Bullshit erzählt, oder du solltest dich mal fragen ob du ihn überhaupt verstanden hast.
            Citalopram ist sicher keine Kur für vier Wochen, es wirkt erst nach vier Wochen und es ist sicher auch kein Medikament das man mal eben nimmt um danach geheilt zu sein.

            Ich denke aber das du hier eine ziemlich verantwortungslose Werbung abziehst, ohne Rücksicht auf Verluste.
            Zum Glück sind die User hier zu intelligent für blöde Werbung und die Werber "Gott sei Dank" zu blöd für intelligente Werbung.

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