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Immer Probleme mit den Hausärzten

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  • Immer Probleme mit den Hausärzten

    Hallo,
    ich habe seit 19 Jahren Bulimie und scheinbar auch eine emotional, instabile Persönlichkeitsakzentuierung. Der Schwerpunkt liegt jedoch definitiv auf der Essstörung. Nun war ich, wie es typisch für meine Erkrankung ist, immer perfekt angepasst und habe eigentlich nie Forderungen gestellt. Im Februar 2011 habe ich mir dann endlich therapeutische Hilfe gesucht und bin immer noch in laufender Therapie. Mit meinem Therapeuten und auch meinem Neurolgen komme ich zurecht, doch irgendwie habe ich ständig Probleme mit den Hausärzten. Mit der erstin Ärtzin, die all meine Diagnosen kannte, hatte ich das Problem, dass sie mich im Wartezimmer sitzend anblökte, warum ich denn auf einen Freitag wegen einer Krankschreibung komme, nur weil mein Onkel im sterben liegt. Wegen sowas kann sie mich ja nun wirklich nicht Wochenlang au schreiben. Ich muss dazu sagen, dass ich an diesem Tag total durch den Wind war und mir nicht bewusst war, dass Freitag war, sondern nur den Befehl meiner Chefin befolgte, die mich nach Hause schickte und meinte ich solle zum Arzt gehen. Nach dieser Aktion haben sich meine gesamten Aggressionen gegen mich selbst gewendet und ein Vertrauensverhältnis war da natürlich nicht mehr vorhanden. Ich wechselte den Arzt als ich eine schwere Erkältung bekam, die sich über 3 Wochen hinzog und der Verdacht auf Asthma plötzlich bestand. Nach 2,5 Wochen sagte der Arzt , dass ich ab morgen dann wieder arbeiten kann, weil die Lungenfunktion sich wieder gebessert hat. Ich meinte, dass ich noch arge Schwindelgefühle habe und ich nicht mal richtig gerade gehen kann. Das nahm er nicht ernst. Nach absetzen des Asthmamittels verschwand auch der Schwindel, weil das eine Nebenwirkung ist, wenn man das Mittel nimmt und gar kein Asthma hat. Ausserdem ging es um ein Medikament, was ich wegen meiner Magenschmerzen bekommen sollte und er sagte, dass wäre ein teueres Arzneimittel. Zwar gut wegen der Bulimie, aber er sieht das nicht ein. Teurer hieß 25,- €. Zuvor hatten wir eine Diskussion, dass mein Therapeut meinen Reha-Antrag ausfüllt. Naja, nach all dem Diskutieren (was ich früher nie gemacht hätte) kam ich mir nicht wirklich ernst genommen vor. Es wirkte als ob, die hat ne Psychische Macke, also ist eh alles nur gesponnen. Ich wechselte zu Arzt Nummer drei. Erzählte von meinen vorherigen Erlebnissen, sagte auch, dass es gut sein kann, dass ich nur überbewerte. Er wirkte sehr offen und verständnisvoll und ehrlich. Jetzt hatte ich aber innerhalb von 2 Monaten zwei Erlebnisse mit ihm, wo ich erneut das Gefühl habe aufgrund meiner psychichen Erkrankung abgestempelt zu werden als Übertreiberin. Im Juli kam meine Oma ins Krankenhaus, es ging um Leben und Tod. Ich bin die Vorsorgebevollmächtigte gewesen und war total durch den Wind, weil ich von jetzt auf gleich über Lebenserhaltung entscheiden sollte. Ich ging zum Arzt. Er schrieb mich 3 Tagekrank und bot mir auch an mir bei med. Fragen zu meiner Oma zu helfen. Das war wirklich nett. Da sich die Woche drauf alles verschlimert hat und ich psychisch nicht wieder total abkippen wollte, bat ich um eine Woche Verlängerung der au. Er brubbelte mich an, dass doch Tapetenwechsel sinnvoller wäre und ständig darüber nur zu reden gar nichts bringt. Ich war etwas irritiert. Eigentlich werde ich in der Therapie ermutigt endlich mehr zu reden, als zu Fressen und zu Kotzen, aber ich versuchte ihm zu erklären, dass ich ja vernünftige Methoden erlernt habe um nicht in alte Muster zu verfallen, die ich aber nicht aktivieren kann, wenn ich arbeite, im KHS sein muss und gleichzeitig z.B. Yoga machen soll (ich habe einen 12 Std. Arbeitstag mit Fahrzeit). Meine Schwägerin ging am gleichen Tag zu ihn wegen der gleichen Situation (nur dass sie keine Entscheidung bzgl. meiner Oma treffen muss) und er fragte, ob ihr denn eine Woche au ausreicht oder doch 2 besser sind. Ich habe mir versucht einzureden, dass da nur ein Mißverständnis vorliegt. Doch heute ging ich wieder zu ihm. Sein Blick sagte schon, ach die wieder. Wahrscheinlich dachte er es geht wieder um krankschreibung, weil meine Oma mittlerweile verstorben ist. Ich sagte, dass ich ihn um etwas Bitten wollte (ich war sehr aufgeregt wegen meiner Bitte, aber auch weil eine Studentin mit bei ihm war). Mein Therapeut hatte bereits im Nov. 12 vorgeschlagen ich solle meine Waage zu Hause rauswerfen und damit ich doch eine gewisse Sicherheit habe, mich alle 4 Wochen bei meinem Hausarzt wiegen lassen. Dies sollte ein wichtiger Schritt sein, damit ich lerne Kontrolle abzugeben. Und genau darum bat ich ihn. Er wurde wütend. Jedoch nicht auf mich, sondern auf meinem Therapeuten. Er sagte, er sehe darin überhaupt keinen Sinn, ich solle mich einfach gar nicht mehr wiegen. Naklar , gut das er mir das mal gesagt hat. Und jetzt habe ich nach diesen beiden Aktionen natürlich gar kein Vertrauen mehr. Es geht nicht um das Nein, sondern die Art und Weise. Für mich war das wirklich ein gigantischer Schritt, dass ich gefragt habe und es fühlt sich jetzt an, als hätte ich mal wieder viel zu viel gefordert.
    Nach der ganzen Vorerzählung jetzt meine Frage: Behandeln einen Hausärzte anders, "Schlechter", wenn sie von einer psychischen Vorerkrankung wissen ? Oder habe ich da nur wieder ein verzehrtes Bild der Realität ? Wäre es sinnvoll mir einen neuen Arzt zu suchen, dem ich dann aber nicht von meiner Bulimie erzähle ? Ich benötige diesen vorallem wegen meines Schilddrüsenhormons. Aber ich soll lt. Neurolge wegen des Todes meiner Oma jetzt Citalopran nehmen. Wäre das wichtig zu wissen für einen Hausarzt ?
    Sorry das es so lang geworden ist.
    anso


  • Re: Immer Probleme mit den Hausärzten


    [quote anso33]Behandeln einen Hausärzte anders, "Schlechter", wenn sie von einer psychischen Vorerkrankung wissen ? Oder habe ich da nur wieder ein verzehrtes Bild der Realität ? [/quote]

    Hi,

    es wird beides sein.
    Du wirst auf Grund deiner Erkrankung sehr viel empfindlicher gegenüber bestimmten Äußerungen und Begebenheiten sein als das normalerweise der Fall ist.
    Ich kann aber auch ein Lied darüber singen wie man von Hausärzten behandelt wird wenn eine psychische Erkrankung bekannt ist, eigentlich sinkt deren Toleranzgrenze generell bei Erkrankungen die einen öfter hingehen lassen und wo nicht eine eindeutige organische Diagnose gefunden wird.
    Ich denke nicht das sie schlechter behandeln, sie wissen es einfach nicht besser.
    Wenn dann noch die Fachgebiete überlappen und der Hausarzt sich nicht auf dem Gebiet psychischer Erkrankungen weiterbildet, ist man seinen ganz persönlichen Schlussfolgerungen regelrecht ausgeliefert.
    Von daher wende ich mich bei Dingen die eine psychische Erkrankung betreffen möglichst an den entsprechenden Facharzt, auch Psychiater haben oft eine Waage zur Verfügung und dadurch das sie die Notwendigkeit solcher Überprüfungen besser einschätzen können, da mehr Überblick haben, wäre das der Arzt an den ich mich als erstes wenden würde. Hausärzte haben auch mehr Probleme mit Krankschreibungen, wenn du also wegen eines psychischen Problems nicht arbeitsfähig bist wärst du besser beraten dir die AU vom Psychiater zu holen, dort sind längere Krankschreibungen Tagesgeschäft, beim HA nicht, dort ist meist nach spätestens zwei Wochen Schluss und jeder weitere Versuch eine AU zu bekommen mündet meist in einer Art Spießrutenlauf.

    Wenn deine Hausärzte ältere Herrschaften sind kann es auch sein das sie überhaupt keinen Plan in den Bereichen Psychologie und Psychiatrie haben, oder ihr Wissen darüber sehr eingestaubt ist.
    In den Unis werden diese Fächer heute zwar auch bei den Medizinern gelehrt, aber früher war das aber nicht so und manch ein Doktor hat dann noch die Einstellung das es eine harte Hand braucht und Druck mehr hilft als Verständnis.

    >>>Wäre es sinnvoll mir einen neuen Arzt zu suchen, dem ich dann aber nicht von meiner Bulimie erzähle ?<<<

    Wenn du deinem jetzigen Arzt nicht vertraust wäre es sinnvoll, du kannst ja auch wieder zu ihm gehen wenn er dir am Ende doch mehr zusagt, als ein anderer.
    Es ist natürlich auch sinnvoll dem HA von anderen Erkrankungen zu berichten, denn seine Funktion ist es u.a. eine Art Knotenpunkt zu bilden, alle Erkrankungen und eingenommenen Medikamente an einem Ort zusammenzufügen.

    >>>Ich benötige diesen vorallem wegen meines Schilddrüsenhormons. Aber ich soll lt. Neurolge wegen des Todes meiner Oma jetzt Citalopran nehmen. Wäre das wichtig zu wissen für einen Hausarzt ?<<<

    Ja. Es ist immer wichtig das jeder Arzt weiß was für Medikamente genommen werden.
    Denn wenn du zu ihm gehst weil du eine Erkrankung hast, können die Medikamente die er verschreibt mit jenen die du vom anderen Arzt bekommst Wechselwirkungen haben. Sogar bei Medikamenten die homöopathisch sind, oder eine lapidare Kopfschmerztablette über die man nicht weiter nachdenkt, kann es zu Problemen kommen.
    Du solltest also immer sagen was du nimmst, um negative Reaktionen der Medikamente zueinander zu vermeiden.
    Versuch die Fachrichtungen möglichst zu trennen und den Psychiater an Stelle des Hausarztes mehr einzubinden.
    Leider ist ganzheitliche Behandlung in unseren Breiten mehr Gespinst als Realität, der Patient ist es oftmals der die Ergebnisse der verschiedenen Fachrichtungen zusammenfügen muss und manchmal auch der der entscheiden muss welcher Arzt für was und für einen selber besser geeignet ist.

    Kommentar


    • Re: Immer Probleme mit den Hausärzten


      Hallo Tired,
      vielen Dank für Deine wie immer sehr hilfreiche Antwort.
      Da ich in meiner Krankheitsbewältigung jetzt bereits einen riesengroßen Schritt weiter bin, komme ich gerade an einem Punkt, wo ich mir nicht mehr bin, ob ich Reaktionen anderer verkehrt einschätze wegen meiner gestörten Wahrnehmung oder ob mein Empfinden auf mich bezogen doch richtig ist. Und da ist es eine große Erleichterung, dass Du von ähnlichem berichten kannst.

      Ich denke ich werde mir jetzt zum vierten Mal einen neuen Hausarzt suchen müssen, denn Vertrauen ist da jetzt nicht mehr wirklich vorhanden.
      Er hatte gestern in diesem Gespräch auch so großartige Vorschläge gemacht wie, "ob ich mich nicht bei einer Freundin wiegen kann ? Da ist niemand vor dem ich mich wiegen würde ! Na dann soll ich mich dort heimlich wiegen !" Was ?
      Diese Aussage zeigte mir, dass er ersten null Ahnung von einer Bulimie hat (man nennt sie ja auch die heimliche Erkrankung. Und Ziel ist es aus der Heimlichkeit rauszukommen) und zweitens mir überhaupt nicht zugehört hat, da ich ja zu ihm sagte, es gehe hierbei um Kontrollabgabe (wenn ich mich heimlich wiege gebe ich ja wohl kaum Kontrolle ab).

      Ausserdem sagte er, dass ich mich ja sowieso heimlich wiegen werde und es schon deshalb keinen Sinn hat. Also er geht davon aus, dass ich Lügen und Betrügen werde, weil psychich Kranke ja das gar nicht anders können.
      Wenn ich mich in diesen Gedanken reinsteigere könnte ich auch gleich sagen, warum habe ich eine Therapie begonnen, werde es ja sowieso nicht schaffen meine Symptome abzulegen und gesunde alternative Verhaltensweisen zu erlernen. Zum Glück bin ich schon so weit, dass ich es besser weiß.
      Aber diese Aussagen haben mit einem vertrauensvollem Arzt-Patienten-Verhältnis nicht wirklich viel zu tun. Finde ich zumindest.

      Auf deinen Rat mit meinem Neurolgen diesbezüglich zu reden wäre ich gar nicht gekommen. Mein Neurologe hat für mich immer noch den Status nur hinzugehen, wenn ich mal wieder ganz unten bin und nicht alleine hochkomme. In 5 Wochen habe ich einen Termin bei ihm (wegen der Citalopran-Einstellung), aber ob ich mich dann nochmal traue den Schritt des Nicht-Wiegens zu gehen, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber ich behalte es im Hinterkopf.

      Irgendwie hätte ich erwartet, dass Ärzte doch weniger in Schubladen denke. Aber wie habe ich erst letztens in der Therapie gelernt: Meine Enttäuschungen und Wutgefühle kommen vorallem daher, weil ich an andere Erwartungen habe, die ich zwar selbst bereit bin zu erfüllen, die aber die anderen entweder nicht erfüllen können oder wollen. Also sollte ich nicht zu viel von anderen erwarten. Irgendwie auch eine pessimistische Sichtweiese,oder ? :-)

      Vielen Dank nochmals
      anso

      Kommentar


      • Re: Immer Probleme mit den Hausärzten


        [quote anso33]
        Auf deinen Rat mit meinem Neurolgen diesbezüglich zu reden wäre ich gar nicht gekommen. Mein Neurologe hat für mich immer noch den Status nur hinzugehen, wenn ich mal wieder ganz unten bin und nicht alleine hochkomme. [/quote]

        Ich nehme an der Neurologe ist auch Psychiater?
        Ich sehe die Besuche beim Psychiater genau umgekehrt, nicht als letzte Hoffnung, sondern eher als Konstante die ich auch in Anspruch nehme wenn es mir besser geht, oder ich gar keine Medikamente nehme.
        Er ist ein Hilfsmittel das nur funktioniert wenn er auch weiß wie ich ticke wenns mir gut geht und was sich ändert wenns mir schlechter geht, das muss er ja auch erst mal "lernen". Irgendwo ist er eine Art Rückversicherung, durch feste Termine ist die Wahrscheinlichkeit da das er eine Krise bemerkt, da gehe ich nämlich eher nicht hin und würde mir wohl nicht extra einen Termin geben lassen ;-), er hat auch einen anderen Blick auf die Wirkung der Medikamente. Der Blick von Außen, das subjektive Empfinden geht da ja oft vollkommen konträr und davon wie gut er mich einschätzen kann hängt irgendwo auch die Therapie ab.

        In welcher Altersklasse sind denn deine Hausärzte, vielleicht hat es wirklich etwas mit mangelndem Wissen zu tun, obwohl, das Vielleicht kann man wohl streichen.

        Ich glaube gegen Mitte der 90er wurde das Fach Psychologie auch für angehende Ärzte eingeführt, sie lernen da zwar nur grundlegendes, aber immerhin so viel das sie mit etwas gut Will in vernünftiger Weise mit psychisch Kranken umgehen können.
        Also wäre ein Arzt der jüngeren Generation vielleicht sinnvoller für dich, es gibt auch noch Hausärzte mit Zusatzqualifikationen im psychosomatischen Bereich.


        >>> Also sollte ich nicht zu viel von anderen erwarten. Irgendwie auch eine pessimistische Sichtweiese,oder ? :-)<<<

        Wie man es nimmt, es ist ja nicht verkehrt wenn man nicht "zu viel" von jemanden erwartet, sich selber eingeschlossen.
        Es gibt halt für jeden eine Grenze und was darüber hinaus geht ist halt zu viel, das Dumme ist das man diese Grenze nicht kennt und bei fremden, gerade Hausärzten;-) nur schwer einschätzen kann.
        Ich für meinen Teil erwarte so gut wie gar nichts von anderen, dann isses auch nicht so enttäuschend wenn von ihnen nichts, oder gar nur Blödsinn kommt. Das regt erst mal auf, besonders wenns ein Arzt ist, aber das sollte nicht das Vertrauen in den gesamten Berufszweig ins Wanken bringen.

        Hauptsache ist das du dich davon nicht irritieren lässt, ganz in Ruhe nach einem Arzt suchst bei dem die Chemie stimmt und die anderen einfach in der Rubrik "unwissend" ablegst. Gegen Unwissenheit kann man nix machen und man sollte sich deshalb auch nicht so sehr lange drüber ärgern, sondern einfach woanders hingehen und nicht aufgeben.

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        • Re: Immer Probleme mit den Hausärzten


          Hallo Tired,

          ja mein Neurologe ist auch Psychiater. Er hatte mir anfangs regelmäßige Termine angeboten. Dies lehnte ich aber ab, da ich ja noch in lfd. Therapie bei meinem Therapeuten bin. Deine Erläuterung, dass es ja für den Psychiater wichtig ist mich auch mal zu erleben, wenn es mir gut geh, kann ich nachvollziehen. Auch das ist etwas auf das ich alleine nicht gekommen wäre. Also nochmals Danke.

          Wahrscheinlich werden regelmäßige Termine jetzt sowieso erfolgen, denn seit heute nehme ich das Citalopran.

          Meine Hausärzte waren zwei der älteren Generation und der letzte doch ein jüngerer. Ich werde mal Ausschau halten nach der angesprochenen Zusatzqualifikation. Auf der Seite der Kassenärztlichen Vereinigung sind diese ja mit angegeben.

          Noch vor einem Jahr hätte mich die Situation mit meinem Hausarzt total aus dem Ruder laufen lassen und leider auch wieder Autoaggressionen hervorgerufen. Jetzt hat es mich nur sehr enttäuscht. Und dass ich das Gefühl benennen kann, zeigt einen Erfolg meiner Therapie.

          Wie schon erwähnt benötige ich jetzt nur Hilfe bei der Reflektion. Im Moment kommen mir einige Situationen so verzerrt wie bei einem Picasso vor und da ist die Meinung eines Aussenstehenden doch sehr hilfreich.

          Erstaunlicherweise habe ich gelernt sehr viel mein Umfeld mit einzubeziehen. Also Familie, Freunde und auch Kollegen. Manchmal sind die Leute von meiner Frage doch etwas irritiert. Aber wie hat letztens eine Kollegin gesagt: durch meine teils verquere Denkweise, sieht sie jetzt einige Dinge auch in einem anderen Licht. Und das meinte sie positiv.

          VG
          anso

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          • Re: Immer Probleme mit den Hausärzten


            [quote anso33]
            Wie schon erwähnt benötige ich jetzt nur Hilfe bei der Reflektion. Im Moment kommen mir einige Situationen so verzerrt wie bei einem Picasso vor und da ist die Meinung eines Aussenstehenden doch sehr hilfreich.

            Erstaunlicherweise habe ich gelernt sehr viel mein Umfeld mit einzubeziehen. Also Familie, Freunde und auch Kollegen. Manchmal sind die Leute von meiner Frage doch etwas irritiert. Aber wie hat letztens eine Kollegin gesagt: durch meine teils verquere Denkweise, sieht sie jetzt einige Dinge auch in einem anderen Licht. Und das meinte sie positiv.
            [/quote]

            Da kannst du aber richtig stolz auf dich sein, gerade das Einbeziehen anderer ist ein großer Schritt, sehr wichtig aber auch sehr schwer.
            Wenn es privat so gut klappt ist es auch leichter verdaulich wenn man an einen etwas engstirnigen Arzt gerät, so ist es nicht so niederschmetternd als wenn du dich nur den Fachleuten öffnest und damit auch in eine höhere Abhängigkeit begibst. Du kannst unabhängig davon auf private Erfolge zurückgreifen, die ja eigentlich noch wichtiger sind als die Einstellung eines Arztes, den kannst du wechseln, bei Freunden und Verwandten ist das schon schwieriger.
            Super das du es da so gut hin bekommst!

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            • Re: Immer Probleme mit den Hausärzten


              "Meine Hausärzte waren zwei der älteren Generation und der letzte doch ein jüngerer."

              Es liegt sicher nicht am Lebensalter der Hausärzte, sondern an deren Ideologie. D.h. konkret an dem antiquierten Krankheitsmodell fast aller somatischer Ärzte, die dafür aber direkt nicht verantwortlich sind, da die Ausbildung der Mediziner - bis zum heutigen Tag - an dem biotechnischen Modell nach Descartes festhält. Darin haben aber psychosomatische Erkrankungen einschließlich der Ess-Störungen keinen Platz.
              In der Praxis geht die Schere immer weiter auseinander. Während auf der Patientenseite eine ganzheitliche Betrachtungsweise, alternative Methoden etc. erwartet werden, nimmt die Spezialisierung in der klassischen Medizin weiter zu. Neue Subspezialisierungen, Behandlungsschwerpunkte entstehen.
              Fazit: Patienten und Behandler entfernen sich immer weiter von einander.
              Die Hausärzte stehen an vorderster Front, schaffen bei dem enormen ökonomischen Druck kaum noch quantitativ die somatischen Aufgaben und sehen daher keine Veranlassung, ihr Spektrum auch noch zu erweitern.

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              • Re: Immer Probleme mit den Hausärzten

                Vielen Dank nochmals für die Antworten und die netten Ermutigung :-)

                Ich wollte noch kurz berichten, dass ich mir zwischenzeitlich einen neuen Hausarzt gesucht habe, der auch Psychotherapeut ist. Ich habe ihn jetzt zweimal aufgesucht (einmal zum Vorstellen und einmal zum Check-Up). Ich merke, dass dort ein ganz anderes Verständnis vorliegt. Ich bin dadurch nicht mehr so übertrieben nervös. Und was soll ich sagen, er hat gleich von sich aus vorgeschlagen, dass ich dort gewogen werde. Und das habe ich auch angenommen und bin jetzt zu Hause waagelos. Ein sehr seltsames Gefühl.

                Trotzallem geht mir dieses Gespräch mit dem letzten Hausarzt nicht aus dem Kopf und suche immer noch nach dem Fehler , den ich dort begangen habe. Aber das gehört mit zu meiner Macke :-)

                Also, Danke.

                Kommentar


                • dr.riecke
                  dr.riecke kommentierte
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                  "..suche immer noch nach dem Fehler"

                  Vergessen Sie es, vielleicht lag es gar nicht an Ihnen.
                  Übrigens ist es sehr nett, dass Sie nochmal berichten.
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