ich habe da mal ein Problem.
Bin seit ein paar Monaten AU, in Behandlung bei Nervenarzt, bei dem ich auch wöchentlich Termine habe. Diagnose schwere Depression mit gen, Angststörung, organische? kann seit Monaten nicht schlafen. manchmal sogar gar nicht, dann nur 1-2 Stunden oder mal 4 Stunden trotz Rivotril in keliner Dosis und Lyrica. Habe Ängste sogar im Taxi oder im Wartezimmer meines Hausarztes. Beim Nervenarzt im Wartezimmer geht es, wobei ich, obwohl ich mich auf die Gespräche freue, kurz vorher Angst bekomme. Kann kaum denken, mich konzentrieren, stehe einfach voll neben mir. Entscheidungen treffen ist auch unmöglich. Habe auch chronische Polyarthritis.
Probleme seit Kindheit (Sprachstörungen und Konzentrationsstörungen und "Ausraster" was immer das sein soll, habe damals ein Neuroleptikum einnehmen müssen, wobei ich die Ursache nicht kenn, Kann auch keinen mehr nach dem Grund fragen, was es damals war). Weiß nur, dass meine Mutter mit mir (2 Jahre) und meinem Bruder meinen Vater ohne etwas mitzunehmen verlassen hat). Auch den Grund hierfür kenne ich nicht. Das Geheimnis haben alle Eingeweiten mit ins Grab genommen. Meine Mutter war damals mit der Situation überfordert. Erst mit 6 Jahren, wurde meine Sprachstörung behandelt. Man konnte mich vorher gar nicht verstehen. Der Sprachtherapeut sagte meine Mutter, er könne mich nur behandlen, wenn man mich nicht anschaut. Man soll auf gar keinen Fall meine Sprachfehler zu Hause korregieren. Was natürlich dennoch die Folge war. Man ermunterte mich immer wieder Wörter auszusprecheen, über die man dann beim Abenbrot herzhaft lachen konnte usw. Das Neuropletikum bekam ich, als ich ca 8- 10 Jahre alt war.
Mein Leben verlief ohne Freunde, wurde immer gemobbt und ging allen aus dem weg, da mir entweder weh getan wurde oder man mich verließ.
Schule war schwierig, konnte schlecht auswendig lernen und vorlesen oder vortragen vor der Klasse ging gar nicht. Suchte schon von klein an (Kindergarten) den Ausweg in die freie Natur. Meine Stütze waren dann die Pferde. Weiß nicht, ob es mich sonst heute noch geben würde.
Meine ich bin Gefühllos aufgewachsen. Angst vor Diskotheken. Keine Liebe oder andere Empfindungen für Männer oder Frauen. Lasse keinen näher an mich ran. Fahre lieber mit fremden in den Urlaub und übertreibe dann Alles (Sport, Disco etc.). Bin ne gunte Schauspielerin.
Da ich aber eine Kämpferin bin, habe ich wie versessen gelernt und bin meinen Weg gegangen. Abi, obwohl mir das keiner zutraute. Berufsausbildung, guten Job. Beruflich funktioniere ich immer gut, egal was passiert. Bin dort auch besonders selbstbewusst. Habe sogar gelernt, wenn es drauf ankommt, meinem gegenüber in die Augen zu schauen. Bin nie ausgezogen, was dann für meine Familie gut war. Da ich sehr sensible und einfühlsam anderen gegenüber bin (für meine eigene Person nicht), war das auch gut so.
Mutter und Stiefvater starben an Krebs, Mutter war ohne Therapie Depressiv (Höhen und Tiefen mit Kaufzwang), kleiner Bruder wollte sich umbringen und erlitt schwerste Hirnverletzungen, ist zwar wieder gesund und arbeitet, ist aber auch immer noch psychisch krank. Habe Angst, dass er sich wieder was antut. Darüber hinaus kann er den Krebs seines vaters erben, der selbst nicht tödlich ist, wenn er erkannt wird, sondern erst die Metastasen. Bruder geht nicht zum Arzt.
Ich bewache immer noch alleine unser Haus. Hatte für alle mein Bestes gegeben, aus anderer Sicht übermenschliches geleistet, ohne selbst, wie ich es gewohnt bin, getröstet zu werden. Keine Zeit für Trauer und meine Gefühle. Mag keine Nähe, mag mich nicht anfassen lassen, warum auch immer. Weiß nicht, wer ich bin.
Also habe ich mein ganzes Leben lang schon Probleme und bin nie therapiert worden. Letztes Jahr dritte Fußop wegen Rheuma, vierte ist geplant und auch in den beiden Sprunggelenken drohen neue Ops. War letztes Jahr schon meiner Meinung nach Depressiv (monatelang 11 Stunden schlaf und dennoch keine Kraft, mich 4 Meter auf die Therasse zu bewegen.Konnte tagelang kein Wort loswerden. Mußte 2 Monate alleine auf dem Sofa verbringen. War 3,5 Monate krankgeschrieben. natürlich alleine wegen des Fußes.
Ausbruchsgrund der jetzt erkannten und behandelten Depression ist ein neues Arbeitsplatzproblem. Ich will mich nicht vor der Arbeit drücken, bin eigentlich Jemand, der gerne arbeitet. Eher zu gerne. Es ist aber klar, dass ich an den Arbeitsplatz nicht zurück kann. Hier wird es aber wohl Möglichkeiten geben, wenn die Depression endlich nachlässt. Es sind aber alle anderen Probleme hochgekommen, so dass ich viele Baustellen mit meinem Psychiater bearbeite, was ziemlich lange von statten geht. Habe vor Allem Angst, auch Beziehungsängste und kein Selbstwertgefühl mehr. Spüre keine Schmerzen, keinen Hunger, habe 13 kg abgenommen. Bin einfach am Ende.
Meine Frage ist nun: Ich habe nach einem stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik gefragt. Mein Psychiater, bei dem einmal die Woche Therapie habe, wäre dafür und will mir zwei benennen.
Ich habe aber Angst, dass das zeitlich nicht ausreicht, da ich mir keine Lösungen in meiner Lebenssituation vorstellen kann. Ich weiß auch gar nicht, was wirklich mit mir los ist? Was ist, wenn man mich arbeiten schickt und ich das nicht kann?? Ist das nicht in einer sogenannten Reha so? Die wollen doch arbeitsfähig entlassen oder nicht? Eingliederung etc.?
Was ist der Unterschied zwischen stationärer PT und Reha? Mein Arzt will, dass die GKV das zahlt. Was spricht für eine weitere ambulante Behandlung oder einem Stationäraufenthalt. Worauf muss ich achten? Wielange geht ein Krankschreibung überhaupt? Endet das irgendwann? Das ich depressiv bin ist klar, aber was steckt noch alles dahinter?
Kann mir Jemand einen Rat geben zu meinen letzten Zeilen? Fühle mich hin und her gerissen und kann einfach keine Entscheidung treffen. Weiß nur, dass ich der letzten Rheuma ReHa geschauspielert habe und Angst habe, dass ich wieder stationär diesen Weg des geringsten Widerstands gehen werde und nicht rede und mitarbeite und Alles wieder verharmlose. Sorry, dass der Text so lang wurde.
Danke Mora
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