Ich bin um 50 Jahre alt, habe bisher noch keine Foren-Erfahrung und bitte daher um Nachsicht. Der Grund, dass ich mich hier registriert habe, liegt an meiner (wie ich finde) sehr seltsamen Schlafstörung, und dass mir bis jetzt kein Arzt helfen konnte.
Ich habe mich im August gegen Covid impfen lassen. Es war die zweite Impfung und der Impfstoff war Biontech. Die erste Impfung mit Biontech habe ich sehr gut vertragen. Nun hatte ich also im Spätsommer die zweite Impfung erhalten, und man teilte mir mit, dass nach 6 bis 8 Stunden die Nebenwirkungen einsetzen würden, und dass diese stärker wären als beim ersten Mal.
Ich hatte mich auf die Impfung gefreut, da ich keinesfalls Vorbehalte gegen Impfungen habe und in der Vergangenheit auch immer sehr gute Erfahrungen mit Impfungen gemacht habe.
Nun setzten tatsächlich - etwa 8 Stunden später - am Abend die ersten Nebenwirkungen ein. Ich hatte leichte Kopfschmerzen, ein gewisses grippeartiges Körpergefühl (ohne Fieber) und war ziemlich wach, so als hätte ich gerade einen Espresso getrunken.
Wie man sich vorstellen kann, konnte ich nicht einschlafen...das war nicht weiters schlimm, da es Freitag abend war und ich das Wochenende sowieso nichts Wichtiges zu tun hatte.
Gegen 04.30 Uhr Morgens kam endlich der Schlaf und ich konnte sehr gut schlafen - trotz der etwas lästigen Kopfschmerzen.....und was soll ich sagen...ich wachte am nächsten Morgen auf und hatte das Gefühl eine Ewigkeit geschlafen zu haben. Ich ging fest davon aus, dass es 11.00 oder 12.00 Uhr Mittags sein müsste, so ausgeschlafen und erholt fühlte ich mich.
Doch zu meiner Überraschung war es erst kurz von 09.00 Uhr !!!!!! Ich hatte also maximal 4,5 Stunde geschlafen...und ich war vollkommen wach...kein Gefühl von Müdigkeit. Eigentlich bin ich ein Langschläfer, also 7 bis 8 Stunden auf jeden Fall. (Es sollte bis heute das letzte Mal sein, dass ich am Stück so lange Schlafen konnte.)
Ich beachtete diese kurze Nacht nicht weiters....bald stellten sich auch diese seltsamen Kopfschmerzen wieder ein, die einem Kater sehr ähnlich waren. Über den Tag nahmen die Kopfschmerzen ziemlich an Fahrt auf und es wurde bald unerträglich. Ich glaubte, mir platzt der Kopf. Weder Ibuprofen noch Paracetamol oder Aspirin brachten etwas....was sollte ich machen, ich musste diese Schmerzen, die in jede Richtung wirkten (also keine spezielle Seite des Kopfes), eben aushalten.
Gegen Abend schienen diese Kopfschmerzen ein wenig zurückzugehen. Ich legte mich gegen 23.00 Uhr ins Bett und konnte ziemlich bald einschlafen. Doch dann wachte ich auf und war hellwach, dabei war es gerade kurz nach 01.00 Uhr ich hatte ziemlich genau 2 Stunde geschlafen.
Nun lag ich hellwach im Bett....die Kopfschmerzen wirkten immer noch, aber eher im Hintergrund. Endlich so gegen 05.00 Uhr oder 06.00 Uhr schlief ich wieder ein. Wachte auf, war total wach und es war gerade 08.00 Uhr. Ein völlig untypisches Schlafverhalten für mich. Ich hatte im Übrigen bisher fast noch nie Schlafstörungen gehabt.
Dieses Muster wiederholte sich die nächsten zwei Wochen: Zügiges Einschlafen, dann nach wohl exakt 2 Stunden aufwachen. Hellwach. Erst gegen 04.00 oder 05.00 Uhr wieder einschlafen. Dann spätestens nach 2 bis 3 Stunde wieder (endgültig) wach. Kein Schlafen am Nachmittag, da keinerlei Müdigkeitsgefühl!
Die Kopfschmerzen dauerten ebenfalls diese zwei Wochen lang und liesen, dann erst ab der dritten Woche nach.
Das seltsame war, dass ich eben so gut wie überhaupt keine Müdigkeit verspürte. Es war so als wäre mein Gehirn nicht ehr im Stande das Gefühl Müdigkeit zu produzieren. Ich schien sehr viel Energie zu besitzen, doch am Ende der zweiten Woche machten sich die Schladefiziete immer deutlicher bemerkbar.
Ich hatte ständig einen Ruhepuls von über 90 und einen Blutdruck von 130 zu 85 und höher. Bisher habe ich eine 1/2 Amlodipin 5mg und 1 Metoprolol 23,75 mg genommen.
Nun musste ich regelmäßig mind. 1 Amlodipin und 2 Metoprolol nehmen um den Puls unter 90 zu drücken und den Blutdruck unter 130 ....zudem wurde ich fahrig, unkonzentriert, nervös und gereizt.
Am dritten Wochenende nach der Impfung erhielt ich am Sonntag Abend soetwas wie einen beginnenden Nervenzusammenbruch...ich wurde total gereizt, geradezu hysterisch reagierte ich auf alles, was nicht sofort klappte etc...ich merkte ganz deutlich, dass ich die Kontrolle über mich zu verlieren drohte. Und konnte nichts dagegen machen. Es war wie ein Sog der mich nach unten zu ziehen begann...und ich befürchtete in totale Hysterie zu verfallen. Ich rief ein Taxi und begab mich zum nächsten Amtsarzt. Schon im Wartezimmer begann ich mich zu beruhigen....ich merkte nun, dass diese Schlafstörung mich mehr belastete, als ich eingestehen wollte.
Ich erzählte dem Arzt meine Probleme. Er gab mir zwei TavorTabletten je 1,0 mg und erklärte mir, dass ich nach einer Tablette schlafen würde wie ein Stein......
Nun will ich es kurz machen, die Tabletten lösten überhaupt keine Müdigkeit aus....ich war absolut hellwach.
Am nächsten Tage ging ich zum Hausarzt, der mir ein Päckchen Tavor und eine Packung Zopiclon verschrieb....Nach zweí weiteren Wochen gab er mir eine Überweisung für den Neurologen, Diagnose Insomnia. Ursache unbekannt.
...ich habe seither sehr viele Medikamente ausprobiert...und seit Anfang Oktober habe ich auch sehr deutliche Einschlafstörungen sowie weiterhin Durchschlafstörungen....Weder Neurologen noch Pyschiater konnten mir bisher helfen , oder besser eine DIAGNOSE stellen iSv was die Ursache nun ist.
Es existiert scheinbar überhaupt kein Medikament, das in meinem Kopf MÜDIGKEIT auslösen kann...und wie soll man ohne Müdigkeit schlafen? Ich bin - wenn ich bei Bewustsein bin - immer hellwach...ein Dösen oder ein Dahindämmern gint es nicht. Entweder ich bin total wach oder nicht bei Bewustsein.
Ich nehme nun regelmäßig mindestens zwei Schlafmittel, da eines alleine nicht ausreicht.
Dass ich dennoch einschlafe, geht dergestalt vor sich, dass ich warten muss, bis die Schlafmittel mich derart BENOMMEN machen, bis ich wie in ein Loch wegdrifte....ohne Schlafmittel bin ich zu eigenem Schlafen nicht mehr in der Lage.
Wenn man im Internet auf Google oder Youtube nach Schlafstörungen sucht, kommt praktisch immer die Kombination Müdigkeit und Durch- oder Einschlafstörungen vor. Aber der Empfindungsverlust Müdigkeit taucht nur ganz selten auf.
Ich hoffe, dass mir hier jemand einen Hinweis geben kann. Dafür wäre ich sehr dankbar.
Für Fragen stehe ich auch gern zur Verfügung.
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