erst einmal vielen Dank, dass Sie dieses Forum so toll betreuen.
Ich bin 57 Jahre alt, ( die Wechseljahre sind schon länger beendet ) wiege zur Zeit 59,5 kg und bin 1,62 groß.
Ich habe im Februar letzten Jahres eine DSA-Angiografie des Gehirns zwecks Darstellung eines Gehirnaneurysma mit Jod-Kontrastmittel durch die Leiste bekommen.
Da ich einen Morbus Crohn und eine Psoriasisspondtarhritis mit peripherer Gelenkbeteilung seit vielen Jahren habe, werden auch regelmäßig von meinem Rheumatologen Blutbilder abgenommen, wo dann auch mal der TSH Wert dabei ist. Dieser war bisher immer im mittleren Bereich.
Im September 2019 nun hatte ich eine Gehirnop des Aneurysma durch eine Coil-Embolisation. Diese wurde durch die Leiste ( wieder mit Jod-Kontrastmittel zur Darstellung der Gefäße ) durchgeführt.
Mir wurden auch die Nebenwirkungen beschrieben, die diese Verfahrensweise haben kann. Unter anderem: eine Schilddrüsenüberfunktion.
Stetig nahm über die Monate der TSH Wert ab. Mir ging es immer schlechter. Ich schob es zuerst auf die Op. Ganz ehrlich, auf die Schilddrüse wäre ich nicht gekommen. Ich hatte kaum noch Kraft, schon wenn ich aus dem Bett stieg, raste mein Puls, ich war sehr nervös, was ansonsten nicht meine Art ist, hatte Muskelschwäche, die ich irgendwie auf mein Rheuma schob, Haarausfall, Gwichtsabnahme und starke Schlafstörungen, Herzrasen und Atemnot bei kleinster Belastung wurden schlimmer.
Ich fragte meine Hausärztin ob meine Symptome vielleicht mit der Schilddrüse zu tun haben könnten ? Mir aufgefallen war, dass mein TSH-BASAL nun kleiner als 0,01 wäre und dies meine Beschwerden erklären könnte. Sie meinte, nein, alles gut, wir kontrollieren in einem Jahr nochmal. Mir ging es schlechter und schlechter, ich hätte umfallen können, so große Belastungsdyspnoe hatte ich. Hatte ich vielleicht die Schwindsucht
Alles Schlechte hat auch irgendetwas Gutes. Ich hatte im Januar einen Kontrolltermin in einer Uniklinik um eine beginnende Lungenfibrose zu untersuchen. Wegen dem Corona Virus fiel dies nun flach. Bisher habe ich keinen weiteren Termin bekommen.
Im Arztbrief steht der Verdacht einer Polyangiitis. Ich sollte doch bitte meine Nieren überprüfen lassen. So kam ich zur Kollegin, eine Internistin meiner Hausärztin in der gleichen Praxis, die meine Nieren ultraschallte und gleich meinte, die SD machen wir mit, mein SD Wert wäre doch viel zu niedrig.
Sie sagte, es könnte ein Hashimoto sein. Auch eine Überfunktion wäre wohl dabei. Ich nahm dann ab dem 27.03.2020 3x10 mg Carbimazol am Tag. Ich merkte nach einiger Zeit, dass es mir doch tatsächlich besser ging. Ich hatte wieder einen Ruhepuls,Belastbarkeit war nicht so toll, aber doch etwas besser. Ich habe die ganze Zeit sehr geschwitzt.
Am 13.04. hatte ich Blutabnahme in meiner Hausarztpraxis des TSH BASAL Wertes. Mehr nicht. Am nächsten Tag rief ich dort an und fragte nach dem Wert. Die Sprechstundenhilfe fragte mich doch tatsächlich, ob ich das Carbimazol denn überhaupt nehmen würde, weil der Wert noch gesunken wäre. Daher sollte ich laut Internistin ab sofort morgens 2x10 mg , mittags 2x10 mg und abends 1x10mg Carbimazol nehmen.
Mir ging es wieder schlechter, sehr viel schlechter, ich lief im Zeitlupentempo durch die Wohnung, schaffte gar nichts mehr und war sterbensmüde und zu Tode erschöpft. Ich nehme zu, obwohl meine Essgwohnheiten so sind wie immer. Ich friere. Alles ist zu viel.
Gott sei Dank hatte ich am 06.05. einen Termin bei einer Nuklearmedizinerin.
Sie schreibt über die Sonograhie der SD:
Echoverminderte Grundstruktur mit diffus echoarmen Zonen. Keine eindeutig abgrenzbaren Knoten. Beiderseits ausgeprägte diffuse Hyperfussion. Gesamtvolumen 17 ml, rechts ca. 10 ml und links 7 ml.
Sonogrphie der Halsweichteile:
Eine orientierende sonographische Untersucheng der übrigen HWT erbrachen keinen pathologischen Befund.
Szintigramm der SD mit 62 MBq 99m Tc-Pertechnetat:
Der Tc- Uptake ist mit 8,89% insgesamt stark erhöht. Die SD stellt sich etwas rechts betont in normaler Flächenausdehnung dar. Intensiver homogene Nuklidananreicherung beiderseits.
Laborparameter: 06.05.2020
FT3 1,71 ng/l (Norm 2,10-3,90)
FT4 0,57 ng/dl (Norm, 0,80- 1,70, unter L-Thyroxin bis ca. 2,50)
TSH 2,62 mlU/l (Norm 0.30-3,60)
TPO-AK 501 IU/ml (Norm 1-16)
TRAK Wert folgt
Calcitonin Kleiner als 1ng/l Norm bei Frauen 1- 4,8 , bei Männern 1- 11,8
Das kleine Blutbild war unauffällig. Gamma-GT etwas erhöht bei 105 U/l ( <40)
Die Beurteilung:
Immunhyperthyreose, bisher ohne endokrine Orbitopathie. Unter der lang anhaltend extrem hoch dosierten thyreostatischen Therapie bei 50 mg Carbimazol täglich in den letzten 3 Wochen bereits deutlich periphere Hypothyreose bei beginnendem TSH-Anstieg.
Trotz der sehr hohen Carbimazo -Dosierung lediglich mäßig erhöhte Gamm-GT bei unauffälliger GOT,GPT und kleinem Blutbild.
Mit der Patientin wurde am Untersuchungstagn, nach bereits erfolgter morgendlich Einnahme von 20 mg Carbimazo, besprochen, dass sie zunächst kein Carbimazol mehr einnimmt. Nach Erhalt der Laborparameter wird sie angewiesen ab dem 08.05. täglich 1 Tablette Carbimazol 10 mg einzunehmen. Hier ist unbedingt das Nebenwirkungsprofil des Thyreostatikums zu beachten (Magen-Darmbeschwerden (Morbus Crohn! ) Blutbild und Leberschäden ) .
Verlaufskontrolle am 19.05.
Laborparameter:
FT3: 2,66 ng/l (Norm2,10-3.90)
FT4: 0,73 ng/dl (Norm-0,80-1,70 unter L-Thyroxin bis ca. 2,50
TSH: 1,38 mlU/l ( Norm 0,30-3,60 )
Kleines Blutbild außer im Normbereich, außer: GPT 46 U/l Norm < 35
GGT 127 U/l Norm <40
Anamnese:
Seit 03/2020 thyreostatische Therapie wegen einer Immunhyperthyreose vom Typ Morbus Basedow, anfangs sehr hoch dosiert, bis zuletzt am 07.05.2020. Seither 1 Tabl. Carbimazol 10 mg täglich. Bei vorbekanntem Reflux jetzt ausgeprägtes Sodbrennen. Verstärktes Frieren und Müdigkeit. Sie sein nicht mehr so erschöpft und schlafe besser. Puls-Normalisierung. Weiterhin deutlicher Tremor. Zwischenzeitlich am 14.05.2020 TSH 4,78 mlU/l .
Beurteilung:
Aktuell bis auf den noch erniedrigten FT4 - Spiegel Normalisierung der SD-Parameter unter 1 Tbl. Carbimazol 10 mg täglich. Die Dosierung sollte keinesfalls weiter reduziert werden, da hier vermutlich bald wieder eine zunehmende Hyperthyreose zu erwarten ist. Kurzfristige Serumkontrolle in 2 Wochen.
Ich hoffe, dies ist nun kein Roman geworden
Kann der M Basedow durch die Jodkontrastmittel ausgelöst worden sein? Die Nuk meinte, dass die Kontrastmittelgabe zu lange her wäre und die Schilddrüsenwerte nach Jodkm wieder nach 3 Monaten normal wären. Ist die Aussage richtig? War der MB schon vorher da?
Sollte ich zu einem Augenarzt wegen Beteiligung der Augen gehen? Würde ein "normaler" Wald-und Wiesen - Augenarzt ersteinmal reichen?
Welche SD Werte sollten angestrebt werden, um wieder einen erträglichen Alltag zu haben.
Habe ich es richtig verstanden, dass der TSH- Wert wieder in die Überfunktion der SD rutscht?
Und warum so schnell?
Bei 50 mg Carbimazol täglich in den letzten 3 Wochen bereits deutliche periphere Hypothyreose bei beginnendem TSH-Anstieg. Was bedeutet dies bitte? ( Mein Arm wurde nach Szintigraphie vor das Gerät gehalten. Kann man denn die Hypothyreose in den Gliedern messen? Ich hoffe das ist jetzt keine allzu dämliche Frage )
Ist es sicher der MB? Und nicht der Hashimoto?
Macht der MB oder die Medikamente ( Carbimazol ) allein oder beide zusammen einen schlechteren Leberwert? ( Alkalische Phosphatase ist erhöht ) .
Meine übrigen Medikamente sind:
5 mg Prednisolon
3000 mg Salofalk Granustix
47,5 mg Retardtabl. Metoprololsuccinat bei ventrikulärer Tachykardie und Migräne mit Aura
Candesartan 8mg morgens 8 mg abends bei Bluthochdruck
Calcimagon D3 500 mg 1
Dekristol 20.000IE jede woche 1, auf Anraten der Nuk, vorher alle 14 Tage 1
Carbimazol 10 mg 1 morgens
Magnesium 150 mg morgens und abends mit Abstand zum Carbimazol
Metamizoltropfen bei Bedarf
Pantoprazol 40 mg 1morgens, nun auf Anraten der Gastroenterologin bei starkem Sodbrennen 40 mg abends dazu.
Lora-ADGC 10 mg abends bei Heuschnupfen
Livocab direkt Augentropfen ...............................
Vitamin B12 -Depot - Injektopass 1500 mikrogramm alle 3-4 Monate parenteral wegen fehlender Ileocöcalklappe und mehrfach operiertem Morbus Crohn
Ein bisschen habe ich mich jetzt hier und anderweitig über die SD informiert. Ich denke mein übermüdetes Gehirn hat etwas mitbekommen.
Ich denke, dass ich eine gute Nuklearmedizinerin erwischt habe. Möchte aber doch noch mal eine 2.te Meinung hören und sicher sein, dass die Medikamente richtig dosiert werden. Dies ist kein Mißtrauen, sondern dient meiner Sicherheit.
ich würde mich sehr freuen, wenn Sie meine Fragen beantworten. Vielen Dank im voraus und liebe Grüße.
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