ich habe vor einigen Wochen schon einmal hier gepostet. Damals hatte ich Fingerschmerzen plus Bursitis am Ellenbogen und Verdacht auf Polyarthritis. Inwzischen hat sich einiges getan, und ich wäre dankbar für Ihre Meinung zur gegenwärtigen Situation, insbesondere zu einem MRT-Befund, den ich als Laie nicht einzuschätzen vermag.
Ich versuche mich kurz zu fassen: Bin Anfang 30, m, sportlich. Alles hat mit leicht geschwollenen Fingergelenken angefangen, vor ca. zwei Monaten, die später auch (erträglich) weh taten. Kurz nach Beginn der Fingerschmerzen kam auch der Rückenschmerz. Meines Erachtens ziemlich genau auf ISG-Höhe, meistens links, manchmal auch rechts, strahlt ins Gesäß aus (nicht tiefer). Dieser Schmerz tritt seitdem fast jeden Tag auf. Er ist nicht ständig da, sondern vielleicht alle 30 Minuten und ist auch dann durchaus zu ertragen (2-3 auf Zehnerskala). Ruhe und Bewegung haben eher keinen Effekt, es tritt zu beiden Gelegenheiten auf, wobei er manchmal bei ganz bestimmten Bewegungen kurz auftritt, aber kaum reproduzierbar. Nachts merke ich bis jetzt nichts davon, selbst wenn ich mal aufwache, ist da meist kein Schmerz. Morgensteifigkeit ist auch keine vorhanden, ebenso keine Bewegungseinschränkung. Der Schmerz in den Fingern ist inzwischen praktisch weg (Schwellungen sind geblieben), seit etwa zwei Wochen, der Rückenschmerz ist noch da. Dazu habe ich übrigens auch leichte Fersenschmerzen und hin und wieder piekst es am Oberschenkelrollhügel und am Beckenkamm (besonders nach längeren Märschen). Ich habe ziemlich schnell einiges an Diagnostik gemacht, innerhalb der letzten 8 Wochen. Im Blut war immer alles Übliche negativ, inklusive Rf, HLA-B27, ANA, CRP. Vor ca. 6 Wochen hatte ich, wie gesagt, noch eine Bursitis am Ellenbogen inklusive hohem Fieber (wurde mit Antibiotika behandelt und schließlich entfernt. Es wurde kein Erregernachweis gemacht).
Soviel zu den Beschwerden. Nun war ich in einem Rheumazentrum, wo ich folgende MRT-Befunde bekam. Die dortige Ärztin schickte mich sofort nach hause, mit der Aussage ich hätte wahrscheinlich nichts. Nachdem ich die Befunde selbst gelesen habe, scheinen mir dort evtl. doch Hinweise zu sein?
MRT ISG (ohne Kontrastmittel):
An der inferioren rechten SIG-Hälfte zeigt sich lediglich in zwei aufeinander folgenden Schichten ein minimales Knochenmarködem, linear, ilium- und sacrumseitig. In erster Linie vereinbar mit knöcherner Stressreaktion, nachranging inflammatorisch. Darüber hinaus keine typischen postinflammatorischen Fettmarkakkumulationen. Keine erosivsuspekten Veränderungen, keine Ankylosen.
Teilabgebildete Hüftgelenke ohne Hinweise auf eine Coxitis.
Am linken Hüftgelenk lateroventral zwei kleine teilerfasste bis 5mm durchmessende zystoide Veränderungen mit geringem Knochenmarködem, in erster Linie kleine Herniationen, nachrangig erosive Veränderungen, ggf. ergänzende kernspintomographische Korrelation / Radiographien oder Sonographie des Hüftgelenks empfohlen.
MRT LWS (ohne Kontrastmittel):
Keine Spondylitis oder Spondyloarthritis.
Abgeflachte Lendenlordose. Initiale, caudal betonte Spondylarthrosen mit z.T. geringen Aktivierungsödemen.
Bei LW4/5 geringe Chondrose mit dorsomedian betonter Protrusion, grenzwertig zum Prolaps. Diskreter Kontakt zur recessalen L5-Wurzeln beidseits, jedoch ohne komprimierenden Effekt.
Bei LW5/S1 geringe Chondrose und dorsomedian betonte flache Protrusion ohne Neurokompression. Physiologisches Discusbulging in den übrigen LWS-Segmenten. Keine relevante Spinalkanal- oder Foramenstenose. Unauffällige Darstellung des Konus medullaris und der Cauda equina. Kein Anhalt für Malignität. Kein Wirbelgleiten.
Spricht das tatsächlich gegen SPA? Oder doch Hinweise (Knochenödem) auf frühen Bechterew? Oder kann es dem Befund nach zu urteilen ein orthopädisches Problem sein (Prolaps oder Hüfte)? Ich höre nur immer, das ISG-Schmerz so typisch sei für Bechterew...
Oder sind das alles nur Befunde, die so oder ähnlich bei jedem meines Alters zu erwarten sind?
Vielen Dank für Ihre Einschätzung!
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