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ungewöhnlicher Verlauf bei Prostatakrebs

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  • ungewöhnlicher Verlauf bei Prostatakrebs

    Hallo,

    nachdem ich mich jetzt in diesem Forum ein wenig umgesehen habe, möchte ich einen Verlauf bei scheinbar metastasierendem Prostata-Ca beschreiben und dazu fragen stellen.

    Bei meinem Lebensgefährten (78 Jahre alt) wurde bereits vor einigen Jahren eine Vergrößerung der Prostata festgestellt. Daraufhin erhöhte PSA-Werte (maximaler mir bekannter Wert: 14,1). Daraufhin wurden zwei Biopsien durchgeführt. Die erste Biopsie war negativ (auch schon mindestens 3 Jahre her). Die zweite Biopsie war vor 1,5 Jahren. Es wurde Prostata-Ca festgestellt. Es folgte ein Besuch bei mehreren Urologen. Jeder sagte im Endeffekt etwas anderes, nur eine Aussage war bei allen gleich: "Eigentlich passiert in Ihrem Alter nichts mehr, weil die Zellteilung so langsam ist. Man kann auch abwarten und beobachten." Das war uns das angenehmste, vielleicht aber nicht das Richtige.

    Nun wurde Ende Dezember eine Lungenentzündung diagnostiziert. Bei dem Röntgenbild der Lunge fielen zwei kleine Schatten unbekannter Dignität auf (dieses wurde im Befund aber nur in einem Nebensatz erwähnt). Glücklicherweise hat unser Hausarzt sich den Befund genau durchgelesen und meinen Partner zum Lungen-CT geschickt. Befund: viele kleine Herde (Metastasen), zwei größere Herde. Wegen einer anderen Erkrankung wurde ein Knochenszintigramm gemacht. Kein Hinweis auf Knochenmetastasen.

    Nächster Schritt: Bronchoskopie und Biopsie der Herde. In der Bronchoskopie hat man "nur" eine massive Bronchitis festgestellt. Der Arzt kam an die eigentlichen Herde nicht ran. Dann die erste Biopsie, Befund: PAP III, keine Aussagekraft, zweite Biopsie: PAP V, keine PSA-abhängigen Zellen, Grading G2. Der Befund trifft keine konkrete Aussage, sagt nur die Zellen könnten zu dem bekanntem Prostata-Ca passen.

    Besuch bei dem Hausarzt und dann beim Urologen. Der Urologe meint im Gegensatz zum Hausarzt, er sehe keinen Zusammenhang zwischen dem Prostata-Ca und den Metastasen in der Lunge, weil die Metastasierung in die Lunge so selten ist. Trotzdem verschreibt er Casodex zur oralen Einnahme und nächsten Mittwoch soll er mit Zoladex als Spritze oder Implantat beginnen. Der Urologe tippt aber auf Darmkrebs. Überweisung zum MRT.

    Ein Gespräch mit einer befreundeten Ärztin ergab, daß wenn man von einem Darm-Ca ausgeht und mein Lebensgefährte o. g. Medikamente nimmt, könnte durch das Herabsenken des Immunsystems, welches sich zu 75 % im Darm befindet, vielleicht dem Darmkrebs die Möglichkeit gegebem werdem sich massiver auszubreiten und weitere Behandlungs- bzw. Heilungschancen beinträchtigen . Am Montag haben wir einen Termin zur MRT des Abdomen inkl. Leber (Beschwerden in der Leber als Druck empfunden liegt seit einiger Zeit vor. Leider wurde darauf von ärztlicher Seite nie groß eingegangen. Letzte Leberwerte waren normal. Darmträgheit, Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit liegen vor, keine Gewichtsabnahme, eher Zunahme).

    Ich hoffe, meine Beschreibung ist nicht zu lang, aber ich wollte an alles denken, damit Sie die Beurteilung so genau wie möglich treffen können. Nun meine Fragen:

    Sollen wir den Befund der MRT abwarten und nach Befund die Therapie anstreben?

    Was kann parallel gemacht werden? Hat jemand Erfahrungen mit dem Präparat von NeyTumorin (NeyDil + NeySol) von der Firma Vitorgan?

    Thymus oder Mistel? Oder gar nichts davon?

    Jeder Beitrag kann uns hier weiterhelfen. Im Voraus recht herzlichen Dank.

    zibbe2000


  • RE: ungewöhnlicher Verlauf bei Prostatakrebs


    Guten Tag,

    an Ihrer Stelle würde ich mich noch mal bei einem ganz anderen Spezialisten mit all dieser Problematik vorstellen.

    Ein Darm-Ca halte ich für wahrscheinlicher als ein Lungen-Ca, weil die Metastasen eher in direkt nahe liegende Organe "wandern".

    Ist denn das Prostata-Ca ein Adeno-Ca ? Daß nicht operiert wurde, war wahrscheinlich nicht das Verkehrteste, denn mein Vater ( 72 J.) wurde 2002 zum 1. Mal am Prostata-Ca operiert, vor der 1. OP hatte er nur leichte Beschwerden beim Wasserlassen, zwischenzeitlich ist er noch 2 x in verschiedenen Kliniken operiert worden und ist mittlerweile so gut wie inkontinent! Er hat zwar den Krebs los, aber seine Lebensqualität ist dadurch eher viel schlechter als besser geworden.

    Man sollte wirklich genau abwägen, ob man sich operieren läßt, wenn man nicht mehr ganz jung ist. Verschiedene Krebsarten wachsen vielleicht wirklich so langsam, daß NICHTOPERIEREN das beste ist.

    Bitte stellen Sie Ihren Lebensmensch noch einmal bei einem Spezialisten vor und fragen ihn, was er davon hält und in Bezug auf die Prognose/Verlauf der Krankheit.

    Alles Gute !

    Gruß

    GG



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    • RE: ungewöhnlicher Verlauf bei Prostatakrebs


      Hallo Zibbe,
      die aussage Ihres Urologen ist korrekt, dass Lungenmetastasen bei Prostata-Ca sehr selten sind. warum er dann eine Hormontherapie beginnt ist mir ein Rätsel. entweder glaube ich dass eine Prostata-Ca Metastase vorliegt und ich geben die Hormontherapie oder ich glaube nicht daran und lasse dann aber auch die Hormone weg. Sicher ist weitergehende Diagnostik notwendig. Der Darm ist sicher auch die erste Stelle, wo man nachsehen sollte; rein wegen der Wahrscheinlichkeit. Die Leber sollte auch untersucht werden., ob ggf. auch dort Metastasen sind. Ggf. sollte man die Biopsie noch von einem Referenzpathologen beurteilen lassen. Dieser kann ggf. weitere Aufschlüsse über den Primärtumor geben. Wie war der PSA Ihres vaters zu Beginn der Tumordiagnose Prostata-Ca und wie war der Verlauf des PSA?

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      • RE: ungewöhnlicher Verlauf bei Prostatakrebs


        Hallo Dr. Kahlmann,

        vielen Dank für die schnelle Antwort. Ihre Aussage unterstützt uns in unserer weiteren Vorgehensweise. Morgen ist ein Termin zur MRT anberaumt. Magen-Darm und Leber soll genau untersucht werden.

        Am Anfang war der PSA bei 7 dann folgten die beiden Prostata-Biospien.Der PSA war zwischenzeitlich dann mal bei 12, dann aber wieder bei 9. Jetzt war er kurzfristig bei 14,1, vor einer Wochen (der letzten Untersuchung) war er bei 9,6. Also ein Rauf und Runter, aber kein stetiges Ansteigen.

        Haben Sie ein Labor, dem wir eventuell noch vorhandene Proben von der Biopsie der Lunge zukommen lassen können?

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        • RE: ungewöhnlicher Verlauf bei Prostatakrebs


          Hallo Dr. Kahlmann,

          das MRT ergab einen Primärtumor in der Niere, der in den benachbarten Lymphknoten und wohl von da in die Lunge metastasiert hat. Der Urologe, den wir schon telefonisch kontaktiert haben, will trotzdem die Hormontherapie machen. Macht das Sinn?

          Viele Grüße

          zibbe2000

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          • RE: ungewöhnlicher Verlauf bei Prostatakrebs


            Hallo Zibbe, ich würde diesbezüglich noch eine weitere Meinung einholen. Da Sie im Rahmen der Nierentumorerkrankung wahrscheinlich in Kontakt mit einer Klinik kommen werden, können Sie den Fall dort besprechen. Ich möchte dem Kollegen nicht ins Handwerk pfuschen, er kennt Sie bedeutend länger und hat ggf. spezifische Gründe für die Hormontherapie. Sie müssen sich jedoch im Klaren sein, dass Sie von der Nierentumorerkrankung viel massiver bedroht werden als von dem Prostatatumor. Ob Sie sich die Hormontherapie mit potentiellen Nebenwirkungen während Ihrer Behandlung des Nierentumors antun sollen, sehe ich eher kritisch.

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