ich fühle mich zurzeit nicht ernst genommen von meinem Hausarzt und bin recht verzweifelt.
Die Beschwerden bestehen seit mittlerweile einem Jahr:
Ich bin 37, weiblich, übergewichtig, mittlerweile NR. Bislang ohne gesundheitliche Belange durch’s Leben gekommen, außer die gelegentlichen Rückenschmerzen nach stundenlangem Unkrautzupfen oder dem verspannten Nacken dank ÜG und großer Oberweite. 2014 musste mal die Galle raus.
Im Februar letzten Jahres bekam ich das erste Mal, auf einer Fortbildung, Schwindel.
Wir hatten den Vormittag unterwegs verbracht. Zur Mittagspause dann im Stechschritt in eine Pizzeria, Pizza bestellt, noch mal auf Klo gewesen, als die Pizza kam, kam auch der Schwankschwindel wie aus heiterem Himmel. Das hat sich gehalten bis wir Stunden später wieder in unserer Unterkunft waren und ich mal für mich sein konnte.
Mögliche Auslöser zu dem Zeitpunkt waren für mich erstmal entweder Stress (der Fortbildung, Zeitstress, persönliche Sorgen) und/oder mein Rücken, denn ich hab auf der harten Herbergspritsche schlecht gelegen und hatte mal wieder für den Nacken eine Ibu eingeworfen.
Im Nachhinein fiel mir noch ein, dass ich im Januar ein paar Stufen die Kellertreppe runtergefallen/rutscht und dabei mit der linken Seite auf die Treppenkanten geprallt bin und mir den linken Fuß komplett nach hinten verbogen hatte. Die Schmerzen vergingen aber im Laufe des Tages, so dass ich natürlich nicht zum Arzt bin.
Der Schwindel zog sich noch leicht durch den nächsten Tag, dann war er weg. Circa drei, vier Wochen später kam er mit selber Wucht zurück. Wieder unterwegs, wieder nachdem ich mich nach dem Toilettengang zum Essen an den Tisch gesetzt hatte. Diesmal mischte er sich schon mit Panik (hatte ich vorher auch nie) und hielt sich über zweit Tage. Also ab zum Arzt.
MRT der LWS, der HWS und des Kopfes zeigten nichts außer ein wenig Verschleiß. Meine Lunge war okay. Mein Herz war okay. Der Blutdruck war okay, außer wenn ich mich anstrenge, dafür bekam ich schon im Januar Metohexal einfach mal so von meinem Arzt (nehme ich nicht mehr, seit ich es für eine OP absetzen musste, weil es keinen merklichen Unterschied macht und nach etlichen Messungen alle anderen Ärzte auf meiner Odyssee meinen Blutdruck immer für ok befunden haben). Die Ohren funktionieren auch wunderbar. Psychotherapeutisch bin ich nicht in Behandlung, aber ich erwarte ehrlich gesagt auch keine psychischen Probleme als Auslöser, sondern als resultierendes Symptom. Mir ist z.B. klar, dass durch den Schwindel (wenn er denn mal wieder richtig heftig und dauerhaft ist) durchaus wieder diese Panik das Haus zu verlassen aufkommt. Der Orthopäde hat mich als „orthopädisch unauffällig" bezeichnet, mir aber dennoch Einlagen und REHA-Sport aufgeschrieben?! Durch die SD-Probleme habe ich beides noch nicht realisiert. Im Laufe der Untersuchungen stellte sich heraus, dass ich ein kleines SD-Karzinom hatte, die SD wurde also entfernt, nach 2x RJT geht es mir wieder ganz gut. Der Schwindel aber besteht weiterhin.
Meine bisherigen Beobachtungen:
Ich hatte neben gelegentlichen leichten Schmerzen noch mehrere Rückentotalausfälle, d.h. der ganze Rücken fühlt sich an wie ein Brett, als ob jemand auf den Schultern sitzt und von oben oder auch unten drückt. Die Beine werden wie Pudding, ganz zittrig, nur noch Sitzen oder Liegen gehen. Mit Wärmflasche im Rücken gegen Druck und Schmerz (Wärme hilft, Ibuprofen auch meistens). Im Sitzen oder Liegen habe ich fast keinen Schwindel, außer es ist ganz ganz heftig, und schnell auch keine Schmerzen mehr. Im Stehen und gehen extremer Schwankwindel und Gangunsicherheit. Der eigentliche Schmerzherd ist auf der linken Seite (die, auf die ich gestürzt war), oberhalb der Pobacke, Handteller großer Bereich, bis unterhalb der Rippenbögen würde ich sagen. Zieht gerne mal bis in die Oberschenkel (hinten und vor allem seitlich, wenn ich drauf liege), in den ganzen LWSbereich und die Leistengegend. Die Ausfälle kamen grundsätzlich nach so etwas wie Fahrradfahren, Bewegung beim Arbeiten (Erzieherin, also eher viel in Bewegung) oder den Wocheneinkauf erledigen, also grundsätzlich nach Bewegung.
Verordnete Physio zeigte mir Rückenübungen, die ich mache, die aber nix bringen. Massage hat m.M.n. eher gegen den Schwindel geholfen. Allerdings hatte ich einen Totalausfall, den der Physio dann mal mit Massage „behandelt“ hat und der hielt trotzdem noch gut zwei Wochen. Vielleicht war das also Zufall mit dem Massage“erfolg“, da es mit der SD-OP zusammen fiel.
Nach der SD-OP hatte ich nämlich eine sehr lange Ruhe- und Genesungsphase. Da ging es mir entsprechend gut. Erst im Oktober bemerkte ich das erste Mal wieder einen kleinen Schwindel, aber nichts was mich beeinträchtigte. Im Dezember fing der Rücken wieder ein wenig an zu Schmerzen. Im Dezember nächster Totalausfall nach einer Radtour mit anschließender Einkaufstour. Alles war gut, plötzlich dann beim Laufen das Gefühl ich kippe zur rechten Seite weg und danach alles beim Alten. Zwei Wochen später der nächste Ausfall beim Einkaufen. Seitdem eine schlechtere Situation als noch im letzten Februar, denn ich habe jetzt tatsächlich dauerhaft wieder solche Probleme und Dauerschmerzen im Rücken. Mein Rücken ist auch schon recht "verbrannt" durch die Wärmflasche.
Am vergangenen Wochenende endete ein langer Stadtbummel mit anschließendem Spaziergang festgeklammert am Arm meines Mannes, da der Schwankschwindel so stark wurde. Ich wollte aber Bewegung, denn die soll ja helfen und wollte es durchziehen. Abends war noch alles ok (Wärmflasche), am nächsten Morgen nach Badputzen und Duschen war mir dann das erste mal so schwindelig, dass mir sogar schlecht wurde. Zwei Tage nur gelegen. Ohne Bewegung ist alles gut, sobald ich mal 10 Minuten beim Abwaschen stehe, gehen die Schmerzen schon wieder los und der Schwindel folgt.
Der Arzt hat mich krankgeschrieben mit den Worten: Der Körper braucht Ruhe und du musst Abnehmen und möglichst Gerade gehen. Wärme drauftun. Und dich Bewegen. Der Hinweis, dass da das Problem liegt, da mir der Schwindel im Weg steht, wurde überhört.
Ansonsten hat er mir auch nicht wirklich zugehört. Es gab eine Spritze, Diclac-Tabletten und wieder eine Überweisung zum HNO, trotz Hinweis dass ich dort schon war. Ach ja: Physiotherapie sei was für kranke Menschen …
Nun sitze ich hier, besagte Stelle im Rücken drückt einen Tag nach der Spritze schon wieder sehr, und ich frage mich was kann ich noch tun?!
Ich schiele gerade Richtung Osteopathie …
Ist das jetzt wirklich nur mein Übergewicht und ansonsten Einbildung?! Wieso tritt das dann von heute auf morgen auf und lässt sich so gar nicht eindämmen, außer mit „Nicht-Bewegen“?! Ich fahre so gut wie kein Rad mehr, was mich total nervt. Ich bin sonst nur Rad, nie Auto gefahren. Schlimmer als der Druck im Rücken - da hilft ja auch mal eine Tablette - ist auch eigentlich der Schwindel, der mich sehr belastet und einschränkt. Besonders auf der Arbeit und im privaten Bereich. Schlimmer noch ist, dass man langsam das Gefühl hat man hat „einen an der Waffel“, da man mir diesen Schwindel ja nicht ansieht, ich Gott sei Dank noch nie wirklich umgekippt bin und es aber trotzdem ein unerträgliches Gefühl ist, was mir auf die Psyche drückt wenn es mal wieder akut ist (nachdem man sich super gefühlt hat und dachte alles wäre beim Alten). Und Ärzte tun das immer so ab und sehen mein Übergewicht und denken Bewegung überfordert mich und schieben das vor. Zumindest macht sich dieses Gefühl langsam aber sicher bei mir breit.
Falls jemand das hier alles tatsächlich gelesen hat, dann schon mal vielen, vielen Dank!
Ich hoffe, ich finde hier ein paar gute Impulse, Tipps oder jemanden, dem es genauso geht und der mir das Gefühl nehmen kann ich spinne.
Was kann ich tun?
Danke und viele Grüße!