#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Metallentfernung - dreifache OSG Fraktur

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Metallentfernung - dreifache OSG Fraktur

    Hallo,

    ich habe demnächst eine Metallentfernung vor mir. Der Implantation ging eine dreifache OSG Fraktur (Weber-B mit Talus-Absprengung) voraus. Es wurden dabei auf der Außenseite des Knöchels 4 Schrauben und eine Platte, auf der Innenseite eine Schraube und ein Kirschnerdraht, sowie von vorne nach hinten (Talus) eine lange Schraube implantiert.

    Da ich bei der ersten OP die Vollnarkose nicht sehr gut verkraftet habe (Atmung hat im Aufwachraum ausgesetzt und ich musste bei (fast) vollem Bewusstsein nasal intubiert werden), erachte ich für diese (im Vergleich) hoffentlich deutlich weniger schlimme OP eine Vollnarkose für irrelevant bzw. für nicht sehr sinnvoll; insbesondere unter Abwägung der Risiken.

    Das Gespräch mit dem Anästhesisten war zwar sehr informativ - hat mich aber trotzdem nicht wirklich weiter gebracht. Er riet mir zwar zu einer Spinalen, doch ich kann ehrlich gesagt nie und nimmer damit leben, dass mir eine Nadel zwischen meinen Rückenwirbeln durchgeschoben wird. Die Spinale scheidet also aufgrund meines Angst-Faktors definitiv aus.

    Der Anästhesist sagte aber auch, dass er versuchen könnte, alles unterhalb des Kniegelenks lokal zu betäuben, dass dann aber die Gefahr bestünde, dass ich Schmerzen hätte und, dass die lokale Anästhesie ggf. doch in eine Vollnarkose übergeleitet werden muss. Zudem bezeichnete er die lokale Betäubung unterhalb des Kniegelenks als deutlich aufwändiger; es klang für mich so, als ob er von einer Königsdisziplin sprach ... (okay, das kann natürlich auch sein, dass ich mir das nur eingebildet habe, weil er Professor ist ... )

    Nun sitze ich hier und mache mir permanent Gedanken über die OP und vor allem über die Art der Narkose, die ich wählen soll. Daher wollte ich mal kurz nachfragen, ob grundsätzlich eine lokale Anästhesie (welche mir mit Abstand am Liebsten wäre ...) bei der Anzahl der Implantate grundsätzlich "machbar" ist. (und ja - ich bin hart im Nehmen - also nicht wirklich schmerzempfindlich ...) Desweiteren wäre es interessant zu wissen, ob für diese - eigentlich relativ kurze OP - nicht zusätzlich ein Schlafmittel gespritzt werden könnte, das so wirkt, dass ich nicht intubiert werden muss; dann wäre zwar die Narkose lokal - aber ich würde nichts von der OP mitbekommen, was für mich das absolute Nonplusultra darstellen würde.

    Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!


  • Re: Metallentfernung - dreifache OSG Fraktur


    Hallo Chini,
    von einer Materialentfernung im Bereich des oberen Sprunggelenkes in örtlicher Betäubung würde ich Ihnen eher abraten, da hier die "Versagerquote" relativ hoch ist (hat Ihnen, wenn man zwischen den Zeilen liest, der Professor auch angedeutet). Selbst wenn man eine örtliche Betäubung mit einer Sedierung (Spritzen von Schlafmedikamenten) kombiniert, wäre das nichts halbes und nichts ganzes. Häufig eskaliert die Situation dann während der OP (unruhiger Patient infolge unzureichender Betäubung, unzufriedener Operateur). Eine Vertiefung der Sedierung führt dann meistens regelhaft zu einem Abfall der Sauerstoffsättigung mit dann "erzwungener" Vollnarkose unter sehr ungünstigen Bedingungen. Ein Nachspritzen von Lokalanästhetika ist meistens auch nicht möglich (Erreichen der Höchstdosierung, Injektionsorte für den Narkosearzt nicht mehr erreichbar wegen bereits erfolgter steriler Abdeckung, etc.)Unter dem Strich betrachtet: auch als Narkosearzt würde ich mich auf eine derartige Vorgehensweise nicht einlassen, auch nicht auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten, da hier Probleme einfach vorprogrammiert sind.
    Also entweder Vollnarkose (Kombinationsnarkose mit Opiaten und Narkosegas bzw. Propofol); eine Intubation wäre nicht zwingend erforderlich, der Eingriff kann auch mit einer Kehlkopfmaske durchgeführt werden. Alternativ eben Spinalanästhesie. Wobei selbst kritische Patienten, die ähnliche Bedenken äußern wie Sie, in den allermeisten Fällen nach dem Eingriff sagen: das habe ich mir ganz anders vorgestellt, war überhaupt nicht schlimm! Als "Überzeugungshilfe" gebe ich den Zweiflern immer zu bedenken, daß, wenn die SpA wirklich so unangenehm wäre, wir ein rückenmarknahes Verfahren wohl kaum zur Geburtserleichterung anwenden würden(hier dann allerdings Periduralanästhesie, der Zugangsweg ist jedoch der gleiche).
    Die Entscheidung kann Ihnen keiner abnehmen, eine örtliche Betäubung, ob mit oder ohne Sedierung, halte ich hier jedoch für die denkbar ungünstigste Narkoseform, zu der ich persönlich keinem Patienten für einen derartigen Eingriff raten würde.
    Gruß F. V.

    Kommentar


    • Re: Metallentfernung - dreifache OSG Fraktur


      Hallo Dr. Völkert,

      vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ich hatte gestern die Metallentfernung. Die OP wurde auf meinen Wunsch unter Vollnarkose mit Larnyxmaske durchgeführt; also ohne Intubation. Der Prof. hat eben ein Patent auf ein SPA-Verfahren und "steht" daher wirklich auf die Spinale; ich musste die Vollnarkose also förmlich erzwingen. Aber auch das war kein Problem.

      Ich habe das Ganze viel viel besser vertragen als die "echte" Vollnarkose mit Intubation, war 5 Minuten nach der OP top fit um Aufwachraum, habe die Schwestern vollgetextet und konnte 2 Stunden nach der OP wieder Rauchen (ich weiß - das ist böse *g*), Essen und Trinken. Mein Kreislauf war erstaunlich stabil; ich bin daher noch den ganzen Tag auf Krücken durchs KH gedüst. Nach der OP habe ich noch diverse Analgetika bekommen; 10 Stunden nach der OP noch etwas Novalgin und Tramadol zum Einschlafen.

      Im Vergleich zur ersten OP war die Entfernung ein absoluter Witz! (für alle, denen das noch bevorsteht)

      Danke und liebe Grüße an alle Mitleidenden!

      Kommentar

      Lädt...
      X