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Narkose durch Pflaster?

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  • Narkose durch Pflaster?

    Hallo!
    Meine 3-jaehrige Tochter soll in Vollnarkose ihre Zaehne saniert bekommen. Laut Aussage des Arztes muesste sie dafuer ein paar Tage vorher Blut abgenommen bekommen und waehrend des Eingriffs einen Zugang fuer die Narkose gelegt bekommen. AUch wenn sie davor Beruhigungsmittel bekommt habe ich ANgst, dass es fuer sie eine Tourtur wird. Ich habe mal was ueber ein spezielles Pflaster gelesen, das eine Narkose einleiten soll. Wenn ich es richtig verstanden habe handelt es sich nicht um ein Schmerzmittel! Oder kann man wenigstens das Blutabnehmen umgehen oder mit Beruhigungsmitteln erleichtern? Bin ja eigentlich kein Chemie-Freak. aber in dem Fall isses mir egal...
    Danke schonnmal!


  • RE: Narkose durch Pflaster?


    Hallo tinah,

    es gibt Schmerzpflaster (Opioid), aber die sind nicht dazu geeignet, eine Narkose einzuleiten, sondern dienen der Schmerztherapie. Der Wirkstoff wird in kleinen Dosen daraus freigesetzt. Es gäbe verschiedene Methoden, um eine Narkose ohne Zugang einzuleiten (zB mit Zäpfchen oder Gas), aber der springende Punkt ist eben, dass der Zugang bereits vorhanden sein soll um Zeit zu sparen, wenn bei der Narkoseeinleitung unvorhergesehene Reaktionen auftreten. Er ist sozusagen das "Sicherheitsnetz" auf das die meisten Anästhesisten verständlicherweise nicht verzichten wollen.

    Deine Tochter kann bevor der Zugang gelegt wird ein sog. EMLA-Pflaster auf die Stelle geklebt bekommen, wo gestochen wird. Es muss mindestens eine Stunde einwirken und betäubt die Haut sodass sie den Stich kaum noch spürt. Wenn sie zu dieser Zeit bereits unter dem Einfluss des Beruhigungsmittels ist kann es durchaus sein, dass sie das Legen des Zugangs kaum registriert.

    Auch für die Blutabnahme eignet sich ein solches Pflaster. Manche Ärzte lehnen es jedoch ab, weil es sein kann, dass die Vene dann nicht mehr so gut sichtbar ist. Versuche deiner Tochter den Vorgang bei der Blutabnahme altersgerecht zu erklären. Ihr könnt auch ein kleines Rollenspiel machen. Wichtig ist m.E. ihr klar zu machen, dass der Stich zwar unangenehm ist (nicht lügen!) aber nur so kurz piekst, bis sie einmal gezwinkert hat und dass danach nichts mehr weh tut, auch wenn die Nadel noch da ist. Sag ihr, dass sie dann ruhig zusehen kann, wie das Blut in die Röhrchen rinnt und dass du nach dem Stich "Entwarnung" gibst, wenn es so weit ist. Ich habe das Gefühl, viele Kinder schreien in Panik, weil sie zeitlich nicht orientiert sind und ich habe mit obigem Vorgehen sehr gute Erfahrungen gemacht. Wie soll ein Kind auch wissen, ob es jetzt 2 Sekunden oder 4 Stunden gequält wird?

    Alles Gute!
    Alina

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    • RE: Narkose durch Pflaster?


      Vielen Dank soweit! Wir werden dannn wohl mal Blut abnehmen etc. spielen...
      Die Kinder anzuschwindeln halte ich auch fuer keine Loesung aber zu wissen, dass jemand mit offensichtlich mehr Erfahrung derselben Meinung ist bestaerkt mich nochmal. Hast mir schonmal sehr geholfen,
      Liebe Gruesse,
      Tina

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      • RE: Narkose durch Pflaster?


        Hallo tinah,

        vielleicht ist es auch ein kleiner Trost, dass die meisten Kinder nach Gabe des Beruhigungsmittels nicht nur angstfrei (und manche richtig lustig) werden, sondern sich auch an nichts mehr erinnern, was zwischen Zimmer auf der Station und Aufwachraum, wo du schon auf sie wartest, war. Darunter fällt auch das Legen des Zugangs. Auch wenn der Abschied von den Eltern vor der OP-Tür für die Kinder meist leichter ist als für die Eltern und sie bei der Narkoseeinleitung ruhig einschlafen ist es gut zu wissen, dass gerade die ganz Kleinen, die das Geschehen noch nicht so zuordnen können, danach durch die vielen Eindrücke nicht "belastet" sind.

        Ich finde alterstentsprechende Ehrlichkeit (die keine Angst macht) und Orientierung geben bei Kindern äußerst wichtig um einen Vertrauensbruch zu vermeiden, aber auch, ihnen kleine "Rituale" anzubieten, mit denen sie unangenehme Situationen meistern können und die Sicherheit, dass sie nicht alleinegelassen werden.

        Lg, Alina

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