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Atemnot während Narkoseeinleitung

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  • Atemnot während Narkoseeinleitung

    Meine Freundin bekam eine Vollnarkose in einer Praxis für Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie.

    Bei der intravenösen Narkoseeinleitung hatte sie bei Einlaufen des Narkosemittels in die Venen das Gefühl vergiftet zu werden, außerdem das Gefühl zu ersticken.

    Sie hat sich daraufhin im Stuhl aufgesetzt um überhaupt atmen zu können.

    Die nächste Vollnarkose im Krankenhaus aufgrund eines Unfalls verlief jedoch reibungslos, so daß es wohl nicht an meiner Freundin, sondern an dem Narkoseverfahren gelegen haben muß.

    Wie können diese Probleme bei der Narkoseeinleitung erklärbar sein ??

    Ist es normal, daß man das Einlaufen des Narkosemedikaments in die Venen direkt spürt und das Gefühl hat vergiftet zu werden und zu ersticken?

    Wobei es besonders merkwürdig ist, daß meine Freundin bei ihrer nächsten Narkose im Krankenhaus keine Probleme hatte und die Narkoseeinleitung als angenehm empfunden hat .


  • RE: Atemnot während Narkoseeinleitung


    Hallo Sabine,

    ohne den professionellen Fachleuten hier vorgreifen zu wollen, möchte ich hier ein paar vorläufige Antworten geben:
    Daß die Narkoseeinleitung als angenehm empfunden wird, ist nicht merkwürdig, sondern eher normal.

    Umgekehrt sind die aufgetretenen Erscheinungen wie Atemnot und Erstickungsgefühl als merkwürdig und ungewöhnlich zu betrachten.
    Die Ursachen dafür könnten eine allergische Reaktion sein oder auch eine Reaktion auf das Muskelrelaxans.
    Was mich aber dabei wundert, ist, daß sich deine Freundin noch im Stuhl aufsetzen konnte.

    Aber genaueres können sicher die betreuenden Fachkräfte noch sagen.

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    • RE: Atemnot während Narkoseeinleitung


      Hallo,

      vielen Dank für Deine Antwort.

      Wie mir meine Freundin damals erklärt hat, hatte sie von vornherein ein schlechtes Gefühl bei dem Narkosearzt, die Problematik während der narkoseeinleitung verschlimmerte sich u.a. weil der narkosearzt nicht darauf reagiert hat, als meine Freundin ihn auf ihre Beschwerden , wie Atemnot etc. hingewiesen hat und einfach weitergemacht hat.

      Normal wäre es gewesen, wenn der Arzt auf die Beschwerden reagiert hätte, was wohl nicht der Fall war.

      Merkwürdig ist auch, daß meine Freundin das Einspritzen des Narkosemittels bewußt wahrgenommen hat und das GEfühl hatte, vergiftet zu werden,

      Normalerweise wird das Einspritzen des Narkosemittels überhaupt nicht wahrgenommen,

      All dies deutet daraufhin, daß keine allergischen Reaktionen vorlagen, sondern ein Fehler bei der Narkosedurchführung, vor allem da meine Freundin bei ihrer nächsten Narkose im Krankenhaus überhaupt keine Probleme hatte.

      Kommentar


      • RE: Atemnot während Narkoseeinleitung


        Hallo Sabine,
        es ist sehr schwierig, hierzu Stellung zu beziehen. Wenn nicht bekannt ist, welche Medikamente in welcher Reihenfolge gegeben wurden, verirrt man sich mit einer Stellungnahme schnell in's Reich der Spekulationen. Ich hoffe, daß ein paar grundsätzliche Bemerkungen zur Narkose im ambulanten Bereich etwas Klärung bringen.
        1) die meisten Patienten, die ambulant in einer Praxis operiert werden, erhalten keine Prämedikation (Beruhigungsmedikamente); somit erscheint das gesamte Ambiente häufig bedrohlich
        2) es ist schon so, daß das Spritzen bestimmter Medikamente, die zur Einleitung einer Narkoseeinleitung gegeben werden, spürbar ist. Viele Patienten beschreiben ein starkes Brennen, das vom Ort der Injektion bis in den Kopf zieht
        3) Eingriffe beim MKG-Chirurgen bedürfen grundsätzlich der Intubation, d. h. zur Sicherung der Atemwege wird ein Beatmungsschlauch (Tubus) über den Mund oder die Nase in die Luftröhre eingeführt. Hierzu ist zwingend die Gabe von Muskelrelaxantien erforderlich. Diese Medikamente bedingen eine Muskellähmung, auch eine Lähmung der Atemmuskulatur.
        So kann es möglich sein, daß (weil keine Prämedikation gegeben wurde ?) der Bedarf an Medikamenten, die das Einschlafen bewirken, aus welch Gründen auch immer bei dem einen oder anderen Patienten höher als errechnet ist. Wenn dann bereits etwas Relaxans gegeben wurde (ist aus bestimmten Gründen notwendig) aber noch weiterer Bedarf an Schlafmedikamenten besteht, kann es sein, daß der Patient Beschwerden beim Atmen klagt und sich gegen das Vorgehen wehrt.
        Wenn die Narkoseeinleitung so abgelaufen ist (wie gesagt: Spekulation!!!) dann m u ß der Narkosearzt weitermachen, den "Protest" des Pat. ignorieren und die Narkose durch weitere Medikamentengabe vertiefen. Eine Fehler wäre vielmehr, hier abzubrechen; hierdurch würden man sich ggfs. wirkliche Komplikationen erkaufen.
        Auch wenn sich die Narkoseeinleitung somit anders als erwünscht darstellt, wäre es ohne weitere Kenntnisse der Umstände, die auch Sie, liebe Sabine nicht haben können, vermessen, von einer fehlerhaften Vorgehensweise zu sprechen.
        Herzliche Grüße
        F. V.

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        • @ Dr. Völkert


          Hallo Dr. Völkert,

          vielen Dank für Ihre Antwort.

          Sie haben u.a. erwähnt, daß bei Eingriffen in der MKG-chirurgie ein Tubus in Mund oder Nase eingeführt werden muß und daß hierzu auch ein Muskelrelaxantium gespritzt werden muß.

          Im Gegensatz zu meiner Freundin wurde ich im Bereich der MKG-chirurgie jedoch auch schon mal operiert, jedoch nicht ambulant wie meine Freundin, sondern im Krankenhaus, dann hätte ich, aufgrund Ihrer Ausführungen zur Anästhesie im MKG-bereich ja die gleichen Beschwerden wie meine Freundin haben können oder müssen

          Schließlich wurde auch ich über die Nase intubiert und mir wurde ebenso wie meiner Freundin ein Muskelrelaxantium gespritzt, ich hatte jedoch trotz gleicher Vorgehensweise keine der Beschwerden die meine Freundin hatte.

          Wie ist das erklärbar ??

          Kommentar


          • RE: @ Dr. Völkert (Nachtrag)


            Sie haben außerdem noch erwähnt, daß das Spritzen bestimmter Narkosemittel für den Patienten ein Brennen verursachen kann, daß von der Einstichstelle bis in den Kopf spürbar sein kann.

            Kann dieses Brennen denn nicht vermieden werden, in dem das Narkosemittel langsam gespritzt wird.

            Auch Siegfried hat in einem Posting kürzlich erwähnt, daß z.B. Propofol langsam injeziert werden muß, um das Brennen zu vermeiden.

            Wenn starke Beschwerden bei der Narkoseeinleitung von ambulanten Operationen normal wären, dann würde sich ja niemand mehr ambulant operieren lassen.

            Auch eine etwaige Fehldosierung, z.B. das von Ihnen angesprochenene evtl. zu gering dosierte Schlafmittel und die durch das evtl. schon gespritzte Muskelrelaxantium dadurch verursachte Atemnot, ist nicht normal und würde in den Verantwortungsbereich des Anästhesisten fallen, schließlich muß der Anästhesist die Dosis (z.B. je nach Körpergewicht) vorher genau berechnen, um solche schweren Atembeschwerden zu verhindern.

            Auch muß der Anästhesist bei der Dosierung berücksichtigen, ob eine Prämedikation gegeben wurde, oder nicht, schließlich war es dem Anästhesisten vorher bekannt, daß er meiner Freundin keine Prämedikation gegeben hat und er hätte dies bei der Dosis des Schlafmittels berücksichtigen können und müssen.

            Dies jedoch nur als Nachtrag zu meinem vorigen Posting.
            Viele Grüße
            Sabine

            Kommentar


            • RE: @ Dr. Völkert


              Hallo Sabine,

              wie Dr. Völkert schon ausgeführt hat, kann über die Narkose deiner Freundin nur gemutmaßt werden, da wir keine genauen Angaben über Medikamente und Dosierung hier haben.

              Auch wenn ihr beide das selbe Verfahren gehabt haben zu scheint, können doch erhebliche Unterschiede in der Dosierung, der Injektionsgeschwindigkeit, ja auch der persönlichen Disposition zwischen dir und deiner Freundin bestehen. Die Leute reagieren in Grenzen verschieden auf die Anästhetika.

              Hier über einen Fehler des betreffenden Anäshtesisten zu reden, ist reine Spekulation und wäre nicht konstruktiv.

              Trotzdem halte ich deinen Beitrag über das Erlebnis deiner Freundin für sehr interessant. Zeigt er doch auch auf, welche Vorkommnisse im Rahmen einer Narkoseeinleitung es geben kann.
              Meiner Meinung nach sind solche Unannehmlichkeiten nicht immer auszuschließen.

              Die entscheidende Frage ist jedoch, und die möchte ich auch einwerfen, wie damit umgegangen wird.
              Wenn eine solche bedrohlich erscheinende Situation eintritt, dann sollte der Anästhesist und die Assistenten das Gefühl vermitteln können, daß trotzdem alles im Griff ist und sie die Lage beherrschen und damit den Patienten beruhigen können.

              Ich denke, daß ein Gespräch des Anästhesisten mit Deiner Freundin nach der Narkose sicher einiges an Aufklärung und Transparenz gebracht hätte. In solchen Fällen, aber auch in Fällen von PONV und Shivering kann ja die Anäshtesie das Protokoll dem Patienten aushändigen, damit bei späteren Narkosen entsprechend auf die Disposition der Patienten eingegangen werden kann.

              Danke übrigens für dein Interesse an meinen Beträgen.

              Ich denke, deine Freundin hatte vor der zweiten Narkose ziemliche Angst nach dem erlebten.
              Wie hast du deine Narkose sonst vertragen?

              viele Grüsse
              Siegfried

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              • RE: @ Dr. Völkert


                Hallo,

                meine Freundin hatte vor ihrer nächsten Narkose nicht so die große Angst, da sie nach einem Unfall als Notfall ins Krankenhaus kam und die Sache ziemlich zügig ging.

                Sie fand den Narkosearzt aber sehr nett und es gab auch keine Komplikationen.

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                • RE: @ Dr. Völkert (Nachtrag)


                  Hallo Sabine,
                  die langsame Injektion des Schlafmittels, z. B. Propofol, verhindert nicht immer das Brennen. Häufig sind die Venen so dünn, daß trotzdem eine Reizung auftritt.
                  Natürlich verläuft eine Narkoseeinleitung auch "ambulant" so wie im Krankenhaus, aber auch dort können immer mal unverhersehbare Probleme auftreten.
                  Sicherlich fällt die Dosierung der Medikamente in den Verantwortungsbereich des Narkosearztes. Aber woher resultiert Ihr Wissen, liebe Sabine, einfach 'mal eine Fehldosierung zu unterstellen? Sorry, aber ich halte es für nicht gerechtfertigt, so ein Urteil zu fällen, wenn einem die näheren Umstände nicht bis in's Detail bekannt sind! Die Dosierung erfolgt körpergewichtsbezogen und das Medikament wird dementsprechend verabreicht. Aber was ist, wenn (was immer wieder vorkommt!!!) trotz korrekter Berechnung der Patient trotzdem nicht schläft? Dann m u ß gezwungenermaßen nachinjiziert werden, das hat mit einer Fehldosierung nichts zu tun.
                  Es ist sehr einfach, im Nachhinein als Außenstehender ein hartes Urteil zu sprechen, insbesondere, weil man ja nicht selbst in der Situation "drin" steckte. Trotz aller Sorgfalt und Erfahrung kann jeder (nicht nur der Arzt) in Situationen gelangen, die ein schnelles Handeln erfordern, was dann gerne von außen kritisiert und vorverurteilt wird.
                  Liebe Grüße
                  F. V.

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                  • RE: @ Dr. Völkert (Nachtrag)


                    Hallo Dr. Völkert,

                    vielen Dank für Ihre nochmalige Antwort.

                    Sabine

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