narkoes-mst

[lina23]

hallo,
wie einige vielleicht wissen, bekomme ich bald eine vollnarkose.
ich kann diese frage nicht meinem anästhesisten stellen, weil ich ihn erst 30 min vor der narkose zum ersten mal sehe, darum frage ich hier, werde aber meinen hausarzt und schmerztherapeuten auch noch fragen.

bekomme ich probleme mit starken schmerzmitten (opioiden) und narkose? bin schmerzpatientin.
soll ich die medis normal weiter nehmen, nach der narkose und soll ich morgens noch d9ie tablette mst mehmen. mehne sie um 6 uhr und komme um 8 uhr ins krankenhaus(8.30 narkose). wie gesagt, ich sehe ´meine anästhesist erst morgens.

[Prof. Weber]

RE: narkoes-mst


Liebe Lina,
nach geltendem Recht muss (außerhalb von Notsituationen) die Aufklärung 24 Stunden vor der Narkose erfolgen.
Opioide sollen unbedingt weiter genommen werden. Ansonsten besteht die Gefahr einer Entzugserscheinung.
Erfahrungsgemäß gibt es bei Patienten unter Opioiden keine Probleme, diese treten aber (mit Sicherheit) auf, wenn die Opioideinnahme unterbrochen wird. Wenn der Anaesthesist über die Medikation informiert ist, kann er sich gut für die Narkoseführung darauf einstellen.
cfw

[lina 23]

RE: narkoes-mst


danke Prof. Weber,
ich kann aber wirklich erst 30 min vor meiner narkose mit dem anästhesisten sperchen. war die letzen 4male so, und wird auch diesmal so sein. das das eigenlich nicht sein darf, wusste ich nicht.
also werde ich meine medis so weiter nehmen wie verschrieben(sonst würde ich die schmerzen auch nicht aushalten).
wenn ich dach der op zu starke schmerzen habe(was zu erwarten ist) sollte ich dann beim selben wirkstof bleiben also morphin(msi) oder wäre auch dipi mlöglich.wissen zwar die meisten anästhesisten selbst(zumindest sollte man das meine, hab aber schon die schwimmste´n sachen erlebt) und frage desshalb nicht nur aus interesse.

vielen dank für ihre mühe.

[Prof. Weber]

RE: narkoes-mst


Liebe Lina,
wie immer gibt es Regeln, und wie immer haben alle Regeln eine Ausnahme.
Die Regel lautet: "Sauber" bleiben; d. h. im allgemeinen wird man bei M bleiben. Die Ausnahme kommt durch die KONKRETE Situation zu stande - daher ist es dann besser, der Anaesthesist legt Medikament und Dosis fest.
Viel Erfolg
cfw

[Gast Sabine]

RE: Narkose trotz Opiode


Hallo lina23,
bin selbst Schmerzpatientin und mir wurde im Febr. vor zwei Jahren eine Med.pumpe implantiert. - Jetzt im Dezember musste ich mich einer etwa zweistündigen Operation unterziehen, trotz Opioide habe ich den Eingriff gut überstanden. Im Aufwachraum wurde mir zusätzlich Dipidolor und anschließend Novalgin intravenös verabreicht. Lief alles reibungslos - hatte jedoch das Glück - dass mein Schmerztherapeut (Anästhesist)persönlich das Narkosevorgespräch am Vortag mit mir geführt und die Narkose eingeleitet hatte. Daher solltest du vorab deinen Schmerztherapeuten eindringlich bitten sich umgehend mit den Chirurgen und Anästhesisten in Verbindung zu setzen, um etwaige Probleme bzgl. deiner Medikation im Vorfeld zu klären und zu lösen!! Demnächst steht mir ein schwerwiegender Eingriff in einer Spezialklinik bevor, mein Schmerztherapeut hat aber bereits Kontakt zu den Kollegen aufgenommen! - Ergo - weise auf die Dringlichkeit eines zeitigen Narkosevorgespräches hin und beharre auf dein Recht - mindestens am Vortag sollte das Narkosevorgespräch geführt worden sein! Alles Gute und viel Glück - toi, toi, toi - Sabine

[Prof. Weber]

RE: Narkose trotz Opiode


Es ist so, wie Sie's sagen, Sabine - die Besonderheiten der Narkoseführung bei Opioid-Patienten gehört zum täglichen Tun der Anästhesisten. Also, Lina, keine Sorge in diesem Punkt!
Herzlich
cfw

[lina 23]

RE: Narkose trotz Opiode


Danke ihr beiden.
Kann mir mal jemand den unterschied bei der narkoseführung mit opioide erklähren. Frage ich aber rein aus interesse.

[Prof. Weber]

RE: Narkose trotz Opiode


Das Prinzip ist ganz einfach: Der Anaesthesist muss berücksichtigen, dass der Körper bereits Schmerzmedikamente erhält und muss die Auswahl der Narkotika darauf abstimmen. Entgegen der allgemeinen Erwartung kann der betreffende Patient eher etwas mehr Narkosemedikamente benötigen, als zu wenig. Es kann, je nach der vorbestehenden Einstellung mit Schmerzmitteln, auch sein, dass bestimmte Medikamente vor der Narkose abgesetzt oder umgestellt werden müssen. Ein häufiger Fehler ist, dass dann vergessen wird, wieder die alte Medikation herzustellen. Darauf sollten die Patienten unbedingt achten, falls Veränderungen vorgenommen wurden.
Die eigentlichen Opioide jedoch dürfen AUF KEINEN FALL abgesetzt und müssen durchgehend eingenommen werden.
cfw

[lina 23]

neurontin


Hallo Prof. Weber,
Danke für die ausführliche antwort. So ähnlich hab ich mir das schon gedacht.
Eine frage noch. Wie sieht das mir neurontin aus? Muss das abgesetzt werden, oder kann ich das weiter nehmen? Ich denke mal weiter nehmen, nur sicher bin ich nicht.

[Gast Sabine]

RE: neurontin


Hi lina23,
zu deiner Frage ..., selbstverständlich weiter einnehmen:

>>Neurontin ist ein Medikament zur Behandlung bestimmter Formen der Epilepsie. Neurontin kann allein oder in Kombination mit anderen Medikamenten zur Behandlung von Epilepsie angewendet werden. Neurontin unterdrückt die Anfälle ganz oder vermindert die Anfallshäufigkeit.<<

Ich erhalte zusätzlich zu meiner Opioidapplikation Rivotril - Clonazepam. Rivotril nahm ich sogar praeoperativ statt Dormicum etc. (zwecks Sedierung). Dein Schmerztherapeut wird sicherlich vorab die Chirurgen bzw. die Anästhesisten über deine Medikation in Kenntnis setzen, wenn nicht - weise den Anästhesisten im Vorgespräch darauf hin. Keine Angst - die Anästhesiemaßnahmen werden auf deine gesamte Medikation abgestimmt und nicht umgekehrt! Last not least - nochmals toi, toi, toi - und alles Gute! Herzlichst Sabine

[Prof. Weber]

RE: neurontin


Hallo Lina,
natürlich weiter nehmen; das ist ganz wichtig und Sabine hat recht. Das gilt übrigens auc, wenn das Neurontin nicht der Epilepsoe wegen, sondern bei chronischen Schmerzen eingenommen werden soll.
Herzlich
cfw