nach einer 2stündigen Vollnarkose (Knieoperation) vor 3 Jahren habe ich (53 Jahre)erhebliche Langzeitprobleme:
1. Ca. 10 Minuten nach dem Aufwachen, das problemlos verlief, sah ich leuchtende sich bewegende Zacken in beiden Augen, die ungefähr 15 Minuten anhielten. Wie ich später von einem Augenarzt erfuhr, handelt es sich um sog. Augenmigräne, die bei mir ohne Kopfschmerzen einhergeht. Vor der Operation hatte ich diese Migräne noch nie gehabt, nach der Operation tritt sie häufig in unregelmäßigen Abständen auf, ca. 3 - 4 mal im Monat. Augenmigräne ist auf Durchblutungsstörungen im Auge zurückzuführen, wie ich erfuhr, und diese stehen eindeutig in Zusammenhang mit der Narkose. Warum bessern sich die Beschwerden auch nach 3 Jahren nicht?
2. Seit der Narkose habe ich Bradykardie. Vor der Narkose hatte ich einen Ruhepuls von ungefähr 70, seit der Narkose habe ich einen Ruhepuls von 45 - maximal 50. Bei körperlicher Anstrengung geht der Puls nie über 65. Das bedeutet, dass ich sehr viel weniger leistungsfähig bin als vor der Narkose. Mein Hausarzt hat eindeutig bestätigt, dass die Bradykardie erst seit der Narkose besteht.
3. Seit der Narkose habe ich Herzrhythmusstörungen, und zwar vom Typ Lown IIIa. Diagnostiziert wurde ein Sick Sinus Syndrom. Auch dies bestand vor der Narkose nicht.
4. Seit der Narkose leide ich an Gedächtnisstörungen, insbesondere hat das Kurzzeitgedächtnis sehr stark nachgelassen. Vor der Narkose hatte ich ein super Gedächtnis. Schon einen Tag später konnte ich mich nicht erinnern, was vor ca. 5 Sekunden in einem Gespräch gesagt worden war.
Ich habe seit der Narkose erhebliche Wortfindungsstörungen. Ich fange einen Satz an, und plötzlich finde ich das nächste Wort nicht mehr. Ich muss das, was ich sagen will, umschreiben.
Am schlimmsten ist es mit Namen. Mir fallen plötzlich die Namen von engen Bekannten oder berühmten Persönlichkeiten absolut nicht mehr ein. Ich treffe eine Bekannte, weiß genau, wer das ist, woher ich sie kenne, wo sie wohnt, welche Hobbies sie hat etc., aber ihr Name ist mir entfallen. Genau so geht es mir mit bekannten Persönlichkeiten, von denen ich alles weiß, nur den Namen nicht. Manchmal fällt er mir wieder ein, aber nicht immer.
Diese Gedächtnisstörungen hatte ich vor der Narkose nicht ein einziges Mal.
Meinen Beruf (Dolmetscherin) musste ich aufgeben, ich fand die Worte nicht mehr. Noch 2 Tage vor der Operation hatte ich ohne jegliche Probleme bei einer großen Konferenz gedolmetscht.
Wie kann es zu solch gravierenden Langzeitwirkungen einer Narkose kommen?
Der Narkosearzt sagt, all diese Störungen hätten absolut nichts mit der Narkose zu tun. Mein Hausarzt jedoch hat eindeutig festgestellt, dass solche Störungen bei mir vor der Narkose niemals aufgetreten sind. Mein Augenarzt hat das bestätigt.
Können sich die Störungen noch bessern? Was kann ich tun?
Ich bin verzweifelt.
P.S.: Die Narkose war eine sog. 'weiße Narkose' und soll laut Auskunft des Narkosearztes besonders schonend sein.
Einen Operationsbericht bekam mein Hausarzt erst nach dreimaliger Anmahnung. Der Bericht ist sehr kurz und enthält keinen Hinweis auf die Narkose. Ich weiß nicht, was für Betäubungsmittel verwendet wurden. Auch nach mehrfacher Aufforderung (per Einschreiben) durch meinen Hausarzt hat die Klinik keine Einzelheiten zur Narkose mitgeteilt.
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