ich möchte mich kurz vorstellen und euch ein paar Basics von mir nennen, damit ihr euch ein möglichst ganzheitliches Bild von meinem Problem machen könnt. Mein Name ist Chris, ich bin 30 Jahre alt und 182 cm groß. Ich habe einen Büroarbeitsplatz und habe eine 40 Stunden Arbeitswoche. Wie bei den meisten Berufen, habe auch ich mal ruhigere und mal stressigere Tage. Anfang 20 wurde bei mir eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt und seitdem nehme ich täglich eine Tablette, um dieser entgegenzuwirken. Das Medikament heißt „Levothyroxin Abdi“, Dosierung aktuell: 200 Mikrogramm. Seitdem ich mit dem Rauchen bzw. Dampfen aufgehört habe, merke ich, dass meine Körperabläufe bzw. mein Stoffwechsel nicht mehr so funktioniert, wie ich es mal gewohnt war. Das wirkt sich leider sehr negativ auf mein Körpergewicht und damit leider auch auf mein Aussehen und dadurch natürlich auch auf mein persönliches Wohlbefinden aus. Aber ich versuche mal von vorne anzufangen und alles möglichst knapp zu schildern.
Ich war als Kind ziemlich dick (adipös) und hatte dadurch schwer mit Mobbing zu kämpfen. Im späteren jugendlichen Alter bzw. frühem Erwachsenenalter hat sich das aber gelegt, ich habe gelernt darüber zu stehen und mein Gewicht hatte sich auf ca. 95kg eingependelt (Negativrekord waren knapp über 110kg). Mit 17 Jahren habe ich das Rauchen von Zigaretten angefangen, ich denke, es waren so 8-10 Zigaretten am Tag. Zwischendrin gab es immer mal wieder kurzfristige Zeiträume, wo ich mit dem Rauchen aufgehört habe, aber endgültig habe ich mit dem Rauchen von Zigaretten aufgehört, als ich 23 oder 24 Jahre alt war. Als ich 25 Jahre alt war, habe ich bei einem guten Freund das erste Mal an einer E-Zigarette gezogen. Ich rede hier von den größeren Geräten mit Sub-Ohm-Verdampfern. Also die Geräte, die die großen und dichten Dampfwolken produzieren. Ich war sofort fasziniert und lies mich anstecken. An der Stelle möchte ich erwähnen, dass das allein meine Schuld war und nicht die meines Freundes. Somit habe ich mit 25 Jahren mit dem Dampfen von E-Zigaretten anfangen. Bezüglich der Menge kann ich sagen, dass die selbst angemischten Liquid-Flaschen (Stichwort: Shake & Vape) mit 100 oder 120 ml Inhalt ca. 2-3 Wochen gehalten haben. Ich habe mit Nikotin gedampft und alle Liquids so angemischt, dass ich auf eine Nikotindosis von 3-4 mg / ml gekommen bin, was noch relativ niedrig ist. Im Vergleich zur herkömmlichen Zigarette hat das natürlich deutlich heftiger auf der Lunge gedrückt. Zumindest am Anfang und solange, bis ein gewisser Gewöhnungseffekt eintrat. Gedampft habe ich täglich und bis zu einem Alter von 29 Jahren. Im November 2023 hatte ich eine schlimmere Erkältung und nahm diese zum Anlass komplett mit dem Dampfen aufzuhören. Seitdem bin ich also komplett rauch- und dampffrei, vermisse es nicht und habe auch kein Verlangen wieder damit anzufangen.
Seit nun etwas mehr als 2 Jahren fahre ich regelmäßig Fahrrad. Ich versuche jeden zweiten, spätestens jeden dritten Tag zu fahren für ca. 30 Minuten. In dieser Zeit versuche ich mich bestmöglich auszupowern und meine Strecke so schnell wie möglich zu fahren. Ich habe bemerkt, dass mir das Fahrradfahren gut tut und ich auch so mein Wohlfühlgewicht erreichen konnte. Das lag bei 74 – 76 kg und ich konnte dieses Level auch gut halten ohne auf irgendetwas verzichten zu müssen. Ich war zufrieden mit mir.
Das hat sich leider geändert, seitdem ich mit dem Dampfen aufgehört habe. Seit diesem Zeitpunkt habe ich gemerkt, dass ich Stück für Stück zunehme und mit der Zeit auch Probleme mit der Verdauung bekomme. Ich habe allerdings nichts an meiner Lebensweise geändert, auch habe ich das Dampfen nicht mit irgendetwas anderem versucht zu kompensieren. Ich habe normal weitergegessen und bin auch weiterhin Fahrrad gefahren, so wie ich es vorher auch gemacht habe. Nachdem ich dann einige Kilos auf mir unerklärliche Weise zugenommen hatte, machte ich einen Termin beim Arzt und schilderte ihm meine Situation. Er nahm Blut ab und machte mit mir einen U35-Ganzkörpercheck. Das Ergebnis dieser Untersuchung war, dass bei mir wirklich alles in bester Ordnung war, auch bei den Blutwerten. Lediglich die Dosis von dem Schilddrüsen-Medikament hat er leicht erhöht von 175 auf die jetzt o. g. 200 Mikrogramm. Er erklärte mir, dass es durchaus normal sein kann im ersten Jahr nach dem Rauchstopp 10-15 Kilogramm zuzunehmen. Er riet mir, geduldig zu sein und meinem Körper Zeit zu geben. Das war vor ca. einem halben Jahr.
Hier einmal kurz die Entwicklung meines Gewichtes:
November: 75,9 kg
Dezember: 80,8 kg
Januar: 84,1 kg
Februar: 86,8 kg
März: 84,5 kg
April: 86,7 kg
Mai: 86,4 kg
Juni: 88,1 kg
Juli: 90,1 kg
Heute: 90,9 kg
Ich nehme hauptsächlich im Bauchbereich zu. An den Beinen oder im Gesicht sieht man keine, oder nur eine ganz minimale Veränderungen. Neben der Gewichtszunahme merke ich auch, dass ich offensichtlich Probleme bei der Verdauung habe. Das bedeutet, dass ich kurz nachdem ich etwas gegessen habe ein flaues Gefühl im Bauch bekomme, manchmal auch leichte Bauchschmerzen. Das äußert sich meistens in unangenehm riechenden Blähungen. Auch mein Stuhlgang ist seitdem sehr feucht geworden. Dabei spielt es keine Rolle, was ich esse. In letzter Zeit bin ich auch immer öfter müde und antriebslos und merke, dass ich manchmal leicht reizbar bin. Alles in allem habe ich das Gefühl bzw. den Eindruck, dass mein kompletter Stoffwechsel momentan irgendwie auf Sparflamme zu laufen scheint. Anders kann ich mir das alles einfach nicht erklären.
Ansonsten geht es mir wirklich gut. Ich führe eine glückliche Beziehung mit einer Freundin, die mich in jeder Hinsicht unterstützt und versteht, ich habe keine berufliche, familiäre oder finanzielle Probleme. Ich nehme keine Drogen und trinke auch eher selten Alkohol. Meine Ernährung würde ich als „normal“ einschätzen. Ein bisschen mehr Obst und Gemüse könnte sicherlich nicht schaden, aber grundsätzlich kochen wir unser Essen selbst und frisch. Fertigessen und Fast Food gehören zwar irgendwo auch mal dazu, sind uns aber grundsätzlich u. a. auch zu teuer und daher mit ein bis zweimal pro Monat eher die Seltenheit. Wenn man am Wochenende am Abend einen Film anschaut, wird auch mal zur Chipstüte oder zur Schokolade gegriffen. Genau so wie in meinen Augen im Kino auch das Popcorn einfach dazu gehört. Aber das alles natürlich nur in Maßen und sicherlich nicht in Massen. Für mich gehört sowas auch zur Lebensqualität und ich möchte es nicht vermissen gelegentlich etwas zu knabbern oder zu naschen.
Ich denke, ich habe nun alles erzählt, was wichtig ist, damit man sich einen Eindruck von meinem Problem machen kann. Ich bin langsam wirklich am Verzweifeln, da ich mich einfach nicht mehr wohl fühle. Kennt jemand dieses oder ein ähnliches „Krankheitsbild“ und kann mir Tipps geben? Soll das alles wirklich auf den Dampf-Stopp zurückzuführen sein so wie es mein Arzt sagt oder kann das auch andere Ursachen haben? Ich könnte das alles sicherlich verstehen, wenn ich täglich eine Tüte Chips verdrücke oder Stammkunde bei McDonalds wäre, aber eben genau das ist nicht der Fall. Ich bin wirklich über jeden guten Rat dankbar!
Grüße,
Chris
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