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Krebsvorsorge

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  • Krebsvorsorge

    Hallo,
    bei meiner Freundin wurde bei der Krebsvorsorge "veränderte Zellen" am Muttermund entdeckt. Der Arzt hat ihr die Entscheidung überlassen, ob sie diese wegmachen lassen will oder nicht.

    Ist das nicht total gefährlich?

    Also sie hat sich jedenfalls dazu entschieden, nichts machen zu lassen und geht dann in drei Monaten wieder zur Kontrolle. Als Begründung nannte sie mir, dass sie auf jeden Fall bald ein Kind bekommen möchte, d.h. sie hat schon seit fünf Monaten die Verhütung weggelassen, und deswegen möchte sie nicht, dass an ihr rumgeschnitten wird. Sie hat Angst, dann nicht mehr schwanger werden zu können. Mir ist das absolut unbegreiflich, wie man so leichtsinnig mit seiner Gesundheit umgehen kann und in so einer Situation überhaupt einen Gedanken ans Kinderkriegen verschwenden kann. Ich würde sie am liebsten auf der Stelle ins Krankenhaus schleppen. Ihre Eltern und die übrige Familie genauso. Nur ihre Schwiegerletern setzen sie unter Druck mit dem Nachwuchs, dabei ist sie schon 39!!! Ihr Mann sagt gar nichts dazu, unterstützt sie bei dem, was sie will.

    Bringt sie sich mit ihrem Verhalten in Gefahr? Was heißt denn genau veränderte Zellen? Wenn diese im Körper bleiben, kann doch daraus Krebs entstehen! Ich mache mir große Srgen, dass sie wegen ihres Kinderwunsches ihre Gesundheit, die doch viel wichtiger ist, aufs Spiel setzt.

    Reicht es, wenn sie in drei Monaten wieder zum Arzt geht?
    Bitte um Rat. Danke.
    Irmi


  • RE: Krebsvorsorge


    bei der vorsorgeuntersuchung wird im abstrich vom gebärmutterhals nach veränderten zellen gesucht! diese veränderungen nennt man dysplasien, vorstufen des gebärmutterhalskrebs! diese werden in verschiedene schweregrade eingeteilt und der befund in sog, PAP-Gruppen wiedergegeben! es beginnt mit leichten dysplasien, die nach und nach immer stärker werden bis zur schweren dysplasie! bei einer schweren dysplasie rät man auf jeden fall zu einer konisation (kegelförmiges entfernen der betroffenen gewebsbezirke am muttermund). damit verhindert man, dass die schweren dyspalsien in ein invasives carcinom übergehen! man müßte jetzt bei ihrer freundin wissen, wie schwer die zellveränderungen (dysplasien) schon sind! liegen bereits schwere dysplasien (PAP IVa) vor, sollte sie auf jeden fall eine konisation machen lassen! es ist nur eine frage der zeit, bis es in ein invasives carcinom übergeht und damit riskiert sie die gebärmutter ganz zu verlieren! man kann auch nach einer konisation noch problemlos schwanger werden! handelt es sich noch um leichte bis mittelgradige dysplasien (PAP IIID) ist eine kontrolle in 3 monaten durchaus vertretbar! allerdings rät man bei wiederholtem befund, 4-5 mal, auch zur konisation!
    hoffe ich konnte helfen! LG

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    • RE: Krebsvorsorge


      Ergänzend: Hier sind die Pap-Gruppen gut erklärt.
      http://www.m-ww.de/gesund_leben/vors...erkennung.html

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      • RE: Krebsvorsorge


        Hallo,
        ganz lieben Dank für die Aufklärung, das hat mir schon geholfen. Leider weiß ich nicht, welche Stufe das bei meiner Freundin erreicht hat. Ich nehme aber an, dass es das erste Mal war, dass sie so einen Befund bekommen hat. Allerdings hat es mich stutzig gemacht, dass sie die ganze Familie zur "Beratung" einberufen hat. Wenn es so harmlos wäre, würde sie das nicht machen, glaube ich. Nachdem sie beim ihrem Frauenarzt war und die Ergebnisse des Abstriches vorlagen, wurde sie angerufen und musste sofort ins Krankenhaus zur Entnahme einer Gewebeprobe. Ich hoffe, es ist alles nicht so schlimm, wie ich befürchtet habe. Die beste Nachricht ist aber, dass sie dann trotzdem noch Kinder bekommen kann. Das wurde ihr weder vom Arzt noch im Krankenhaus gesagt. Dann kann sie doch auch gleich das ungesunde Gewebe entfernen lassen, das ist doch bestimmt sicherer, und später vielleicht doch noch ein Kind bekommen.
        Noch eine Frage:
        Wie lange muss man warten nach einer Konisation, bevor man schwanger werden kann?
        Ganz lieben Dank.
        Irmi

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        • RE: Krebsvorsorge


          Hallo,

          der Patientin die Entscheidung zu ueberlassen, ob ein solcher Befund der Behandlung bedarf, oder nicht, finde ich sehr eigenartig!
          Es gibt da eigentlich keine Alternativen, je nach Befund muss entweder kontrolliert, oder operativ vorgegangen werden.
          Nach der Konisation wuerde ich eine Wartezeit von 6 Monaten bis zu einer SS empfehlen, mit vorheriger, erneuter Abstrichkontrolle.

          Gruss,
          Doc

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          • RE: Krebsvorsorge


            Hallo,
            der Arzt sagte, sie könne das gleich entfernen lassen oder erst später, also wenn es bei der nächsten Untersuchung schlechter geworden ist. Ich hätte allerdings nicht den Nerv zu warten, ob sowas schlechter wird!!! Aber wie aus den Aussagen hier hervor gegangen ist, scheint es nicht so gefährlich zu sein, wie ich vermutet habe. Wenn es aber nicht so gefährlich ist, ist es dann normal, dass man gleich eine Gewebeprobe entnimmt?
            Ich danke allen, die mir Auskunft gegeben haben, es hat mich doch etwas beruhigt.
            Irmi

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            • RE: Krebsvorsorge


              es macht sicher sinn zur abklärung eine gewebeprobe zu entnehmen bevor man den größeren schritt zur konisation macht!
              es kann auch immer mal vorkommen, dass nicht alle zellveränderungen im abstrich vorhanden sind! das ist kein fehler des arztes oder des labors sondern oft einfach so zu erklären, dass diese veränderungen sehr tief im gebärmutterhalskanal sitzen können, wo man nur sehr schwer "ran" kommt mit dem abstrichinstrument (wattetupfer etc) , deshalb kann ich mir in diesem fall vorstellen, dass das cyto-labor gesagt hat: wir sind uns nicht ganz sicher, ob schon höhergradige dysplasien vorliegen, machen sie mal zur sicheren abklärung eine biopsie (gewebeprobe)! damit kann man ein genaueres ergebnis erreichen und es ist nur minimal invasiv!
              man möchte eigentlich nur sicher gehen, dass nicht schon schlimmeres vorliegt!
              wie aber schon in den vorigen postings gesagt, bei vorliegen höhergradiger bzw schwerer dysplasien wird ihre freundin um eine konisation nicht herum kommen! sicherlich muss man nicht gleich in panik verfallen bei einem PAP IVa, auch diese veränderungen können über längere zeit, sogar jahre bestehen bleiben, bevor sie in ein invasives carcinom übergehen, allerdings weiss man ja nie so genau wann das sein wird! deshalb die konisation!
              ich denke der arzt hat ihr nur die wahl des zeitpunktes überlassen in nährer zeit gelassen, aber nicht grundsätzlich davon abgeraten! LG

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