ich schreibe Ihnen aus Südamerika (Chile) und bin neu bei Ihnen auf der Webseite.
Ich bin Gebürtige Deutsche, lebe seit Jahren aber in Chile und bin auch hier seit 9 Jahren verheiratet.
Ich bin 28 1/2 Jahre alt und habe eine Tochter (1 1/2 J., Normalgeburt 36.Woche).
Meine letzten Wochen waren einfach unbeschreiblich.
Meine Abstriche waren alle vor der Geburt meiner Tochter normal, und auch der vorletzte Abstrich im August 2009 war ok.
Im Mai 2010 zog ich meinen jährlichen Kontrolltermin vor und lies einen Abstrich machen. Beschwerden oder sonst irgendetwas hatte ich garnicht. Mein Mann war und ist mein einziger (sexueller) Partner gewesen. Verhütet habe ich vor der gewünschten Schwangerschaft mit Gynera 21 und nach einer kurzen Stillzeit mit Gynera 7520. Ebenfalls bekam ich ein Ultraschall gemacht, alles in Ordnung.
Dieser Abstrich im Mai 2010 war "atipico" - atypisch (celulas glandulares atipicas de significado incierto, sugerente de celulas endocervicales reactivas), auf deutsch (so ungefähr) drüsenartige Zellen, von ungewisser Herkunft, möglicherweise von reaktiven endozervikalen Zellen stammend. Daraufhin bekam ich einen Termin bei einem spezilisierten Frauenarzt in der Onkologie (Chefarzt der onkologischen Gynäkologie des mich behandelnden Krankenhauses (Hosmil de Santiago)). Da es auch hier schwer ist Termine zu bekommen, bekam ich erst Ende Juni einen Termin.
Mein/Dieser Frauenarzt machte einen erneuten Abstrich und gleich eine Kolposkopie. Eine Woche später wurde ich ins Krankenhaus zitiert.
Diagnose: Ein infiltrierendes bzw. invasives Adenokarzinom des Gebärmutterhalses.
Ich war fassungslos, diesen Tag werde ich nie vergessen.
Gleich am selben Tag (2. Juli) bekam ich eine Computertomographie gemacht. Die Woche darauf Blut- und Urinuntersuchungen und eine Kernspin-oder auch Resonanztomographie. Die Blut- und Urinwerte waren normal und die Tomographien ebenfalls. Daraufhin bekam ich ein "kalte Konisation" (13.Juli) gemacht.
Diese ergab, dass der Tumor 9mm lang und 2mm tief ist.
Die chirugischen Ränder (endo- und exocervical) sind frei, der "canal residual" ist negativ und das Endometrium leicht (0.5) zunehmend. Es sind laut der Gewerbeprobe keine Blut- und Lymphgefässe betroffen. Das Adenokarzinom ist leicht bis gut differenzierbar, und hat die Bezeichnung G2 de Broders, Phase 1B1.
Mein Gebärmutterhals sei auch sehr klein 2,5 cm.
Eine Positronenemissionstomographie (PET) Anfang August war normal und ohne Merkmale.
Es wurden mir mehrere Möglichkeiten angeboten.
Da kein Kinderwunsch durch die Diagnose besteht,haben wir uns für eine standard Hysterektomie, bei der auch die beidseitigen Lymphknoten entnommen werden, aber die Eierstöcke erhalten bleiben, entschieden. Die Meinungen gehen hier sehr auseinander und ich wurde, aus Zeitmangel nicht richtig aufgeklärt.
Nun,meine Fragen an Sie:
Würden auch Sie einer Entnahme der Eierstöcke zustimmen, oder ist es auf Grund meines Alters (28 1/2) richtig die Eierstöcke nicht herauszunehmen, wegen der sofort eintretenden Menopause ?
Wie oft kann es zu einem Rückfall kommen ?
Stimmt es, dass, wenn die Eierstöcke nicht entnommen werden, ein Befall bzw. Rückfall auf sie doppelt so schlimm ist und auch nicht feststellbar ist ?
Hat eine Entnahme der Lymphknoten auch eine negative Seite ?
Müsste ich auch einer Chemo- bzw. Strahlentherapie unterzogen werden ?
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir meine Fragen beantworten könnten. Ich schlafe kaum, und bin fix und fertig (auch, dadurch, dass meine Schwiegermutter erst vor zwei Jahren an Krebs verstorben ist. sehe ich alles schwarz und weine nur).
Morgen muss ich schon ins Krankenhaus und am 31. August werde ich dann operiert.
Mit lieben Grüssen
Britta
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