Wann beginnt eine Essstörung?

[sunblume]

Hallo Ihr da draußen,

ich weiß nicht so recht wie ich anfangen soll. Ob ich ein Problem habe, dass weiß ich (noch) nicht. Seit langem frage ich mich schon, ob ich essgestört bin oder nicht. Wo fängt eigentlich eine Essstörung an? Vielleicht habe ich nur andere Essgewohnheiten als andere, aber deshalb gleich krank? Wer sagt einem, wann man essgestört ist?

Überall liest man heute darüber. Es gibt ja auch jede Menge Bücher, aber meine Fragen kann ich dadurch auch nicht beantworten. Wird eine Essstörung denn nur an dem BMI Wert gemessen?

Ich erzähl einfach mal von mir und vielleicht kann mir jemand sagen, ob ich mir grundlos sorgen mache. Also. Ich bin 28 Jahre alt. Wiege bei einer Größe von 1,73 m; 61 Kilo. Dieses Gewicht hatte ich nicht immer. Vor 2 Jahren wog ich noch 74 Kilo und sah da auch noch nicht einmal dick aus. Heute spricht mich jeder an und fragt mich, ob ich abgenommen hätte und ich sehe doch so blaß aus. Derweil finde ich mich nicht so dünn, jedenfalls nicht zu dünn. Blass war ich ja auch schon immer. Also machte ich mir keine Gedanken.
Zur Zeit versuche ich mein Gewicht zu halten, viell. auch noch ein Kilo abzunehmen. 60 Kilo ist doch immer noch kein Untergewicht?

Vor einiger Zeit fand ich eine Internetseite, auf der man einen Psychotest über Essstörung machen konnte. Und er fiel positiv aus. Jetzt bin ich etwas verunsichert.

Vielleicht kann mir jemand helfen und mir sagen, wann eine Essstörung anfängt, wie man es bemerkt, dass man im Teufelskreis drin ist?

Danke schon mal.
sunblume

[Ursa]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


Hallo Sonnenblümchen,
das Beste wäre, du schaust einmal auf diese Seite. Vielleicht findest du dort die Antwort:
http://www.magersucht-online.de/betr...n/symptome.htm

LG
Ursa

[chito]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


Hallo Sunblume!

Eine Eßstörung kann man am Gewicht allein nicht ausmachen. Nur weil Du etwas weniger wiegst, bist Du noch lange nicht eßgestört.

Um das beurteilen zu können, müßte man noch etwas mehr über Dich wissen. Zum beispiel deine Einstellung zum Essen, die Anzahl, Menge und Zusammensetzung der Mahlzeiten. Dein Verhalten nach den Mahlzeiten ...

[Insecure]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


hi sun!
ja, das kann man nun an deinen angegebenen daten nicht feststellen. es gibt leute, die sind absolut untergewichtig und haben trotzdem keine essstörung. das liegt auch am stoffwechsel und an der schilddrüsenfunktion. stelle dir mal folgende fragen: denke ich am tag nur über das thema essen und gewicht nach? gibt es für mich wichtigere themen? achte ich sehr auf den fett- und kaloriengehalt in der nahrung? esse ich überwiegend gesunde sachen, wie obst, gemüse und co.? habe ich heißhunger auf süßes? esse ich frühstück? reduziere ich die nahrungsmenge von woche zu woche? wiege ich mich jeden tag? schaue ich mich mindestens 3 mal am tag (nackt) im spiegel an? mäkele ich ständig an meiner figur herum, obwohl andere das ganz anders sehen? finde ich mich ständig zu dick? verkneife ich mir öfter essen, auf das ich appetit habe? denke ich manchmal daran, mir nach dem essen den finger in den hals zu stecken?
wenn du die meisten fragen mit ja beantworten musst, dann solltest du dir gedanken machen... ich weiß, wovon ich rede, ich bin selbst essgestört, seit mehr als 3 jahren, und habe schon 3 therapien hinter mir. also pass auf dich auf, ja? ich wünsche dir, dass du in ordnung bist, denn eine essstörung istt fast das schlimmste, was dir passieren kann. so sehe ich das! denn du kommst echt schwer wieder raus!! tschüßi, die insecure

[sunblume]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


hallo insecure,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ja, ich mußte sehr viele Fragen (fast alle) mit einem Ja beantworten. Durch die Berichte, die ich gelesen habe und den Psychotest über Essstörung, kenne ich die meisten Fragen schon. Aber soll ich deswegen wirklich gleich essgestört sein?

Auf jeden Fall werd ich mich jetzt mal besser beobachten. Vielen Dank nochmal.
Liebe Grüße
Sunblume

[sunblume]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


hi ursa,
vielen Dank für Deine Antwort. Werde mich mal auf der Internetseite umschauen. Obwohl mir die Fragen von Insecure schon weitergeholfen haben.
Danke nochmal.
Liebe Grüße
Sunblume

[sunblume]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


hi chito,

auch Dir vielen Dank für Deine Antwort.

Also wie meine Einstellung zum Essen ist, weiß ich nicht. Ich denke fast jede Minute daran, was ich esse und was lieber nicht. Um mein Gewicht zu halten nehme ich oft Abführmittel (naturelle aber auch chemische). Und wenn ich Dir jetzt sage, das ich mir manchmal den Finger in den Hals stecke, sagst Du bestimmt, das ich ein Problem habe. Aber das glaube ich nicht, vielleicht will ich es aber auch nur nicht wahrhaben.

Liebe Grüße Sunblume

[chito]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


Hallo Sunblume!

Nein, eine gesunde Einstellung zum Essen ist das nicht, wenn man sich ständig Gedanken darüber macht oder gar den Finger in den Hals steckt.

Hast Du dich schon einmal gefragt, warum Du das machst?

[insecure]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


hallo sunblume!
na das klingt doch zuversichtlich. beobachte dich und dann entscheide.
aber wenn du wirklich so viele fragen mit ja beantworten musstest, dann ist das wirklich kein gutes zeichen. denn dann spricht vieles für eine essstörung. ich kenne das ja von mir selbst, und ich muss leider auch ALLE fragen mit ja beantworten!! und ich BIN essgestört... wenn du damit klarkommst, dann geht es ja noch. aber ich komme nicht damit klar und deswegen musste ich auch mehrer therapien machen.
ich wünsche dir viel kraft!
insecure

[G.Walter-Friedrich]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


Hallo Sunblume!
Sie haben augenblicklich nach Ihren Angaben einen BMI von 20,4. Dies ist am Rande von Untergewicht, aber noch normal!
Allerdings sind Ihre Angaben zum Essverhalten und gelegentlichem provozierten Erbrechen schon eindeutiger. Wenn Sie ständig an essen denken und Vermeidungsstrategien suchen um nicht zu Essen, spricht das für eine Essstörung. Aus dem BMI kann man auch eine Mangelernährung nicht ersehen. Dafür müssten Sie schon eine Körperanalyse machen lassen.
Auch die Einnahme von Abführmitteln ist typisch für Essstörungen und Tendenz zur Magersucht.
Meiner Meinung nach stecken Sie tatsächlich mit einem Fuß schon in einer Essstörung.
Lassen Sie bitte die Abführmittel weg, kein Erbrechen mehr und versuchen Sie regelmäßige Mahlzeiten einzuhalten! Übrigens auch auf eine entsprechende Trinkmenge von 1,5 - 2 Liter achten.
Bei zuwenig Flüssigkeit kann es zu Wassereinlagerungen kommen, die Gewichtszunahmen vorgaukeln!!
Suchen sie doch mal eine Ernährungsberatung auf und checken sie Ihr Ernährungsverhalten.
Jede Mahlzeit bietet Ihnen die Möglichkeit etwas besser zu machen!
Ihr Körper braucht nicht nur für einen reibungslosen Stoffwechsel Nährstoffe und Vitalstoffe, sondern auch die Schönheit.
Stellen Sie sich einen Hausbau vor - wenn alle benötigten Baustoffe vorhanden sind, dann wird es sicherlich ein haltbares und schönes Haus. Fehlen aber wichtige Baustoffe, die durch Ersatzstoffe ersetzt werden, können sie auch ein Haus bauen, aber der "Putz wird hier und da bald bröckeln.
Versuchen Sie umbedingt etwas an Ihrer Ernährung zu ändern und die Qualität zu verbessern, dann können sie einer Essstörung am besten entgegenwirken.
Vielleicht schildern Sie uns ja mal, was sie so essen und trinken.
Viele Grüße
Fr. Walter-Friedrich

[sunblume]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


Hallo Chito,

oh ja, ich habe mich das oft gefragt. Aber nie so richtig eine Antwort bekommen.
Mir geht es schon seit Jahren nicht besonders gut. Psychisch wie auch körperlich. War und bin seit 8 Wochen wieder in psychother. Behandlung. Aber nicht wegen Essstörung, sondern weil ich mit meinem Leben (mit mir) einfach nicht klarkomme.

Liebe Grüße
Sunblume

[sunblume]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


hallo insecure,

vielen dank nochmal für die Zeilen. Es tut mir leid, dass Du im Teufelskreis einer Essstörung bist. So richtig weiß ich nicht, was Du mit "klarkommst" meinst. Vielleicht meinst Du, ob ich mir über mein Verhalten keine Gedanken mache und alles supi finde. Nein so ist das nicht, zumindest nicht immer. Es gibt viele Speisen, die ich gern wieder mal essen möchte, aber es einfach nicht mehr kann. Mich stört es auch, dass man immer an meiner Essensmenge herumnörgelt und mir immer wieder sagt, wie dürr ich doch wär. Dabei empfinde ich das nicht so.

Chito hat mich gefragt, ob ich wüßte wieso ich das tue. Weißt Du es? Bzw. weißt Du wie Du da rein gekommen bist? Und erfährt man den Grund überhaupt?

Liebe Grüße und auch Dir viel Kraft zum kämpfen.
Sunblume

[sunblume]

RE: an Fr. Friedrich


Hallo Fr. Friedrich,

vielen Dank für die vielen Zeilen.
Ja Sie haben ganz recht, vom BMI-Wert bin ich normalgewichtig. So sehe ich das ja auch, nur meine Umwelt nicht.

Sie fragten mich nach meinem Essverhalten. Naja, es ist ganz unterschiedlich. Ich habe mir eine Kalorienzahl von 1000 kcal gesetzt, die ich nicht überschreiten möchte. Dazu esse ich nach 19 Uhr nichts mehr und nach 20 Uhr trinke ich auch nichts mehr.

Ja was nehme ich so zu mir. Ich kann das jetzt nicht alles aufzählen, aber ich gebe zu, sehr auf die Kalorienangaben zu achten. Habe da mir auch ein Limit gesetzt. Ich meine damit, dass ich Lebensmittel nicht zu mir nehme, die mehr als so und so viel Kalorien haben. Für meine Einkäufe brauche ich demnach sehr viel Zeit. Mein Hauptgetränk ist Tee, und da eigentlich viel. Sogar Magermilch trink ich regelmäßig.

Was ich nur nicht lassen kann, sind Süßigkeiten. Schokolade, Gummitiere und Kekse. Die sind echt gefährlich. Da kann ich einfach nicht widerstehen. Ich selbst kauf mir nichts weiter, nur für den Notfall hab ich ein kleines Versteck. Aber auf Arbeit, wenn Streß ist oder es mir nicht gut geht, dann greif ich schon mal zu und ärgere mich dann die ganze Zeit darüber.

Die Sache mit dem Hausbau, die fand ich sehr bildlich. Mir liegt nicht sehr viel an meinem Körper. Ich finde mich nicht attraktiv und betrachte ihn mir auch nicht gern im Spiegel. Es ist also nicht so schlimm, wenn es dann an ein oder anderer Stelle bröckelt.

Liebe Grüße
Sunblume

[G.Walter-Friedrich]

RE: an sunblume


Hallo Sunblume!
Sie schildern ein typisches rigides Essverhalten, d.h. viele prinzipielle Verbote und Vermeidungsstrategien. Hieraus resultiert demgegenüber auch der Wunsch diese für Sie verbotenen Sachen trotzdem zu essen -wenn das passiert, dann produzieren Sie ein schlechtes Gewissen und werden noch strenger mit sich selbst.
Sie wissen, das Verbote dazu animieren gerade das doch zu machen.
Wissen Sie, in einer gesunden Ernährung gibt es keine Verbote, sondern wir streben in der Ernährungsberatung eine flexible Esskontrolle an.
D.h. keine Verbote, sondern Sie lernen die Balance zu halten. Wenn Schokoladenappetit da ist - o.k. - kleine Portion zuteilen, sich hinsetzen und geniessen! Sie können auch mal ein extra Spaziergang einplanen, um ein paar Kekse zu Essen. Das Verbot führt nur zu unkontrolliertem "Fressattacken". Diese möchten Sie überwinden. Also planen Sie doch Ihre "kleinen Sünden" einfach mit in Ihren Ernährungsplan ein.
Essen Sie nach jeder Hauptmahlzeit z.B. 1-2 Stückchen Schokolade, das mindert das Zwischendurchessen.
Ich hoffe, Sie können meinen Rat annehmen. Trotzdem rate ich Ihnen dringend eine Therapie und eine Ernährungsberatung zu machen.
Viele Grüße
Fr. Walter-Friedrich

[annarosa]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


ich würd mir da mal keine sorgen machen...ich bin nur wenig kürzer als du und wiege je nach waage 55 oder 58 kg..esse alle süßigkeiten die mir schmecken aber auch gesunde sachen...und wenn ich mal keinen hunger hab, dann ess ich eben weniger. solange du dich mit dir wohl fühlst lass dir von keinem billigen psychotest was einreden.

[w_paul]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


Hi sunblume,
ich schliess mich annarosa an,
wofür gibt es denn die allgemeinen Masstäbe,
du hast einen BMI, der ist noch (knapp) über 20 und bei 60kg wäre er genau bei 20.
Das ist kein Grund zu Aufregung, liegt eher im Idealgewicht!!!!
entscheidend ist, dass du selbst damit klar kommst (mit dem Essen, das Gewicht ist ok).
Da nun das Durchschnittsgewicht deutlich höher liegt, ist es psychologisch eigentlich naheliegend, dass das eher auffällt, obwohl es sehr gesund ist!!!!
Gruss
Paul

[Insecure]

RE: Wann beginnt eine Essstörung?


hallo sunblume
nein, leider weiß ich nicht, wieso ich das alles begonnen habe.. das liegt irgendwo in meiner kindheit begraben, und bis jetzt konnte ich das nicht mal in meinen 3 stationären therapien herausfinden.. im moment ist mir das auch nicht wichtig.. aber ich denke, man hat essstörungen, um irgendwas zu kontrollieren. vielleicht ist dir ja etwas anderes, was jetzt nichts mit dem essen zutun haben muss, aus der kontrolle geraten. vielleicht mit freunden, oder beruf oder vielleicht hat man dir, als du klein warst, irgendwas vorenthalten,. essstörungen sind eine sehr krasse art von kontrolle. und die ursachen dafür liegen in ganz anderen bereichen deiner psyche, die haben überhaupt nichts mit körper und gewicht zutun. als ich das gehört habe, wollte ich das gar nicht glauben, aber es ist wirklich so. du versuchst, irgendetwas unter kontrolle zu kriegen, du drückst das über das essen aus, obwohl es etwas ganz anderes ist, was außer kontrolle geraten ist. es ist sehr schwer, das so zu beschreiben. aber ich hoffe, dass du ungefähr verstehst, was ich meine. eine essstörung ist ein zwang. wenn du ihm nicht nachgibst, bekommst du ein tierisch schlechtes gewissen. genauso läuft das ab.. und der zwang gibt die ein gewisses gefühl von kontrolle und sicherheit. wenn du schon nichts anderes auf die reihe kriegst, dann doch wenigstens das.. so nach dem motto. .. aber eigentlich passiert genau das gegenteil. nicht du hast dich unter kontrolle, sondern die störung kontrolliert dich! so ist es und nicht anders, man kann sich das nur nicht immer eingestehen..
dein bmi liegt im normalbereich.., was genau findest du denn an deinem körper so schrecklich?? du bist kurz vorm untergewicht.. wie groß bist du und wieviel wiegst du? und wie alt bist du überhaupt?? ich bin nur 1.58m, bin 17 jahre, fast 18, und wiege 42.5kg.. mein bmi liegt bei 16.81.. also ich bin noch krasser dran als du. aber ich finde mich auch nicht unbedingt toll...
naja, ich wünsche dir noch was und hoffe, du kannst mit meinen angaben etwas anfangen. wie gesagt, es ist wirklich sehr schwer, so etwas in worte zu fassen. man kann es nur fühlen..
insecure