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Spürbare Veränderung im Gehirn

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  • Spürbare Veränderung im Gehirn

    Hallo, ich leide schon lange unter schweren Depressionen und werden medikamentös behandelt und mache auch eine Psychotherapie. Leider schlagen die Medikamente nur bedingt an und die Therapie scheint mir gar nichts zu bringen. Ich beschäftige mich deshalb immer wieder mit dem Ursprung meiner schweren Depression und der stsrken Gefühlsarmut. Ich habe schon einigen Ärzten von meiner Erfahrung erzählt, aber niemand scheint darauf einzugehen. Ich würde gerne wissen, was es damit auf sich hat und ob andere dasselbe gefühlt haben.

    Ich war ungefähr 13 und litt schon länger an Depressionen und es waren Sommerferien. Ich hatte mich die Ferien über furchtbar gelangweilt und gemerkt, wie in mir die Depression, das Gefühl der Wertlosigkeit und der Hoffnungslosigkeit immer größer wurden. Ich saß also da und fühlte mich elend und wusste nicht, wie ich all diese negativen Gefühle loswerden sollte. Es hat sich alles in mir angestaut. Von der einen Sekunde auf die andere verspürte ich eine Art Kribbeln im Hinterkopf, welches von Nacken zum Kopf hinführte. Es schien als würde eine Art Leitung gekappt werden. Es war so deutlich zu spüren, dass es mir Angst machte. Ich merkte sofort, dass etwas nicht stimmt. Ab diesem Moment konnte ich gar keine Freude mehr empfinden und ich wollte wirklich nur noch sterben. Es war als hätte ich einfach keine Glückshormone mehr, die einem wenigstens noch ab und zu Hoffnung und ein positives Gefühl geschenkt haben.
    Ich habe durch Medikamente gelernt damit umzugehen, aber ich lebe nicht. Ich bin einfach nur da und kann das Leben nicht genießen. Nur zu gerne würde ich wieder in das Stadium vor diesem Vorfall verfallen, als ich noch einige starke Hochphasen hatte.

    Ich habe momentan wieder eine starke Trauerphase und fühle mich komplett nutzlos. Ich mache mir Vorwürfe, weil es anders hätte laufen können. Ich wünschte, ich hätte meine Depression nicht so verheimlicht, vielleicht hätten meine Eltern dann endlich mitbekommen, das etwas mit mir nicht stimmt.

    Meine Fragen sind: Was hat es mit dem Kribbeln auf sich? Ist das jetzt eine irreparable Schädigung? Gibt es andere Therapiemethoden, die ich ausprobieren sollte? Ich dachte an Hypnosetherapie, aber ich habe Angst, dass einfach gar nichts etwas bringt.


  • Re: Spürbare Veränderung im Gehirn

    Hi,
    ich denke das Kribbeln ist einfach eine Reaktion des Körpers auf die Depression, kann durch die Empfindungen kommen, oder Verkrampfungen (z.B. HWS Bereich), es passiert auch dass die Durchblutung beeinflusst wird durch den Gemütszustand und dadurch ein Kribbeln entsteht, es dürfte aber nichts sein was einen organischen Schaden anrichtet.

    Warst du denn auch beim Neurologen?
    Wurde ein Blutbild gemacht, bzw, wird regelmäßig eine Blutkontrolle gemacht auch der Schilddrüse, wurde mal ein EEG gemacht, vielleicht auch MRT vom Kopf?
    Was für Medikamente nimmst du und hast du mit deinem Arzt darüber gesprochen dass die Wirkung nicht zufriedenstellend ist?
    Wurde mal eine Kombi oder ein Wechsel der Medikamente angedacht?
    Hast du Freunde, was machst du so in deiner Freizeit, machst du Sport und ist ansonsten alles soweit ok, Umfeld Job oder Schule oder was auch immer du machst?

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    • Re: Spürbare Veränderung im Gehirn

      Hallo Luna-Luna,

      vielen Dank für Ihren Beitrag in unserem Forum.

      Ich habe mich gefrage ob Sie in Ihrer Kindheit eventuell ein traumatisches Erlebnis hatten. Haben Sie ergründen können, wie es zu der Depression in so jungen Jahren gekommen ist? Gibt es eine familiäre Disposition?

      Die Situation die Sie da als 13-jährige beschreiben klingt für mich ein wenig wie eine Dissoziation, also ein innerliches abspalten in eine Gefühllosigkeit.

      In der Hypnose sagt man, dass traumatische Erlebnisse von Kindern bis 10 Jahren häufig verdrängt werden und zwar soweit, dass es keine bewusste Erinnerung mehr gibt. Da kleine Kinder noch keine Möglichkeit haben traumatische Erlebnisse zu intelektuell zu verarbeiten, ist dies quasi ein Schutzmechanismus des Kindes, damit es weiterleben kann.

      Vielleicht gab es da ja etwas in Ihrer frühen Kindheit.

      Eine Hypno-Therapie ist eine Möglichkeit um solche Erlebnisse aufzudecken und aufzulösen, allerdings sollte das meiner Meinung nach wirklich nur ein erfahrener Therapeut machen.

      Ich habe eine Bekannte, die ebenfalls eine schwere Depression hat und bei der überhaupt keine Medikamente angeschlagen haben. Es gibt anscheinend Menschen, bei denen keinerlei ADs anschlagen. Sie war nun in mehreren Kliniken und nachdem alle Medikamente abgesetzt wurden, wird nun in der Klinik trotz der Depression mit Hypnose und E.M.D.R. gearbeitet. E.M.D.R können Sie einmal googlen...

      Gäbe es denn für Sie die Möglichkeit, dass Sie einmal einen Klinkaufenthalt machen können, indem erstens Strategien mit Ihnen entwickelt werden können und Sie Techniken lernen besser mit der Depression umzugehen und eine Einstellung auf ein für Sie passendes Medikament vorgenommen werden kann?

      Viele Grüße

      Victoria

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      • Re: Spürbare Veränderung im Gehirn

        Hallo, danke für die Antworten. Mein Blut wurde schon untersucht. Scheint alles ok zu sein. Ein EEG wurde glaube ich noch nicht gemacht. Ich war schonmal eingewiesen und habe dort auch ein MRT bekommen. Ich weiß aber nicht, was dabei rauskam. Das Klinikum hat mir nur verstärkt das Gefühl gegeben nutzlos zu sein und ein Mitglied der Gesellschaft zu sein, dass einfach schwächer ist als alle anderen. Das lag aber nicht an den Ärzten oder Behandlungsmethoden. Ich nehme momentan Duloxetin 90mg morgens. Früher hatte ich schon Fluoxetin und Sertralin. Meine Ärztin hat mir jetzt ein anderes Medikament vorgeschlagen. Ich weiß gerade nicht mehr welches. Vor ein paar Wochen habe ich mit KravMaga angefangen. Sport bringt bei mir aber keine Gemütsverbesserung. Ich gehe Vollzeit arbeiten. Freunde hatte ich nie so wirklich. Ich bin in einer Beziehung und mein Freund kommt irgendwie mit meiner speziellen Persönlichkeit zurecht.

        Meine Depressionen haben sicherlich viele Ursachen. Ich wüsste gar nicht, wo ich da jetzt ansetzen soll. Ich mache mir starke Vorwürfe nicht besser gehandelt zu haben. An ein traumatisches Erlebnis kann ich mich selbst nicht erinnern.

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        • Re: Spürbare Veränderung im Gehirn

          Leide r ist es in der Tat so, dass Psychopharmaka nur bei ca. 50% gut anschlagen, beim Rest helfen sie teilweise, oder auch gar nicht und das ist gar nicht selten davon bin ich leider auch betroffen.
          Wichtig ist eine Kombi aus Medikamenten (wenn sie anschlagen) und Psychotherapie und wichtig ist auch wirklich die ganze Bandbreite an Medikamenten zu probieren und jedes mindestens vier Wochen lang, oft noch länger wenns etwas anschlägt und dann erhöht wird usw.
          Das kann leider sehr lange dauern, bis man weiß ob etwas hilft und wenn ja was, viele haben aber auch Glück und finden schnell das richtige.
          Da die Medikamente bei dir eine positive Wirkung haben, sind die Chancen gut dass was anschlägt und so eingestellt werden kann dass es besser wirkt als es jetzt der Fall ist.

          Du solltest versuchen viele Dinge auszuprobieren, vielleicht ein Verein, mal Kurse in der VHS besuchen, einen Sport finden der dir Spaß macht und das unabhängig vom Streben dadurch die Stimmung zu verbessern, malen, Musik machen........

          Es ist schwierig eine gute Stimmung zu bekommen, wenn man nichts hat oder hatte was einem Spaß macht, was einen vielleicht ausfüllt (Ehrenamt z.B.) und erfüllt, auch Medikamente und Psychotherapie stoßen da an ihre Grenzen, selbst wenn alles wirkt, ohne die Initiative herauszufinden was das Leben etwas leichter machen kann kann es nur schwerlich leichter werden.
          Vielleicht kannst du gemeinsam mit deinem Freund etwas finden was ihr zu zweit macht, obwohl es auch oft gut ist wenn man etwas hat was nur für einen selber ist.

          Die Ursache für dein Empfinden ist da gar nicht mal so wichtig, nicht immer muss man alles aufarbeiten was eventuell dran schuld ist auch weil man es oft nicht weiß, sich nicht erinnert, die Wege die man einschlägt um etwas zu verändern sind die Lösung aber leider auch schwierig herauszufinden und sehr schwierig sie zu gehen, zumindest die erste Zeit.

          Klar, für dich wird sich das wie das übliche Blabla anhören, das ist es auch, aber ein Blabla das sehr häufig funktioniert wenn es einem gelingt dazu einen Zugang zu finden.

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          • Re: Spürbare Veränderung im Gehirn

            Hallo, ich wollte mich nach längerer Zeit nochmal melden. Also die Sache mit dem Sport oder "Dinge tun, die mir gut tun" funktioniert rein gar nicht. Ich kann nur nochmal darauf verweisen, was sich in meinem Kopf abgespielt hat, als ich 13 war. Die endlose Langeweile, das Gefühl nutzlos zu sein (auch mein Verschulden. Man weiß, was einem gut tun kann und tut es trotzdem nicht), das Kribbeln, dann Taubheitsgefühl am Hinterkopf. Ich werde das nicht einfach untergehen lassen. Jeder will mir sagen, dass es keinen organischen Schaden verursacht haben kann und doch ist es eindeutig so passiert. Wie sonst bin ich in diesem Moment in eine sehr viel schlimmere Depression gefallen? Es gibt irgendein Glückshormon, welches einfach gar nicht mehr produziert wird bzw. Ich spüre es nicht mehr. Vielleicht bin ich ja die Einzige mit diesen Symptomen. Die schlechten Gefühle haben sich angestaut, ich war gestresst und dann hat mein Körper entsprechend reagiert. Wie ein Feuer, dass versucht weiterzubrennen, doch ich habe es mit meinen Aktionen zunehmend erstickt, bis es ausgegangen ist.

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            • Re: Spürbare Veränderung im Gehirn

              Natürlich gibt es das, eine Depression fühlt sich so an und Depressionen sind nicht immer vorübergehend.
              Es ist meist ein Zusammenspiel von äußeren Einflüssen, von Lebensumständen und Lebensansichten und auch der Genetik.
              Wichtig ist zu versuchen sich einen Plan zu machen, mit Aufgaben die helfen können, eine Psychotherapie zu machen und am besten auch einen Psychiater zu haben, was nicht bedeutet dass man deshalb Medikamente nehmen muss.
              Man muss versuchen herauszufinden was hilft, eine Therapie unterstützt dabei, natürlich kann es dann nur helfen wenn man die Dinge die helfen sollen auch eine Weile durchhält und am besten auch ein Tagebuch führt über Ereignisse, Unternehmungen, Stimmung usw.

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