Ich hatte hier schonmal geschrieben. In dieser Zeit war ich in einer psychiatrischen Klinik. Währenddessen kamen noch andere Dinge auf die sehr wahrscheinlich zu meiner schweren Depression führte. Nun bin ich seit einem Monat aus der Klinik (max 4 Monate, länger durfte ich leider nicht bleiben) und arbeite seitdem 50% und seit kurzen im Homeoffice, da es einige positive Coronafälle in unserem Geschäft gab.
Leider suche ich vergebens seitdem, sogar schon voher, nach einem Ambulanten Therapeuten, der auch zu mir passt. Einen potentiellen Therapeuten hab ich, aber der Termin ist erst später diesen Monat. Ich bin nicht ganz Therapeutenlos. Als Übergangslösung kann ich noch zu meinem Therapeuten in der Klinik gehen, leider nur begrenzt. Nun ist auch dieser für zwei Wochen weg. Leider genau jetzt ging es mir die letzten Wochen wieder sehr schlecht. Allgemein seit austritt schleicht es sich immer mehr und mehr wieder an... Habe aber eine Notlösung, sollte ich in eine völlige Kriese fallen und wieder starke Selbstmord- und oder Selbstverletztende Gedanken haben sollte.
Wie auch immer, als kleine Übergang für diese Zwei Wochen, dachte ich, schreibe ich hier die Seelen vom Leib. Besondern bezüglich einem neuen Diagnose möchte ich sprechen.
1.
Es kam heraus, dass ich wohl auch ADS habe. Nun ist es so, dass als Begleiterkrankung auch ein schlechtes Selbstwertgefühl, Schwere Depressionen und andere Psychische Probleme auftreten können. Das wird nicht der einzige Grund sein, da ich eine nicht sehr einfache Kindheit hatte und der Grundstein für mein schlechtes Selbstwertgefühl und Zweifel von meinen Eltern gelegt wurde, kann es durchaus ein weiterer Grund sein der diese Grundsteine noch stärker gefestigt hat.
Meine Frage dazu ist, in wie fern ist ADS behandelbar? Ich habe mich so gut es geht mit Google informiert. Dabei scheint ADS und ADHS durchaus positive Seiten zu haben. Doch die Angst die hier aufkommt: Sollte ich ADS haben, und irgendwie hoffe ich das sogar, in wie fern ist es sicher, dass ich von diesen Positiven Aspekte des ADS profitieren werde?
Genaueres werde ich mit dem Therapeuten besprechen, auch was Medikamente angeht. Trotzdem, weil es eben noch etwas dauern wird, wollte ich hier mal fragen was für Meds es gibt, in wie fern es hilf usw.
Es soll langanhaltende medis geben und solche die kurzweilig helfen. Er meinte ich würde dann eher die 8 Stunden anhaltende bekommen, um am Arbeitsplatz mich konzentrieren zu können, aber ich möchte auch nach der Arbeit mich auf Private Dinge konzentrieren können wie Lesen oder an meinen Ziele im Leben arbeiten zu können. Bsp ist mein grosses Ziel ein eigenes Geschäft zu eröffnen bzw Selbstständig werden.
2.
Ich fühle mich oft gestresst und habe Angst vor der Zeit, wenn man so will. Es gibt so viel was ich gerne tun und erleben möchte, dass mir dafür aber die Zeit fehlt. Selbst wenn ich nicht Arbeiten würde, wär es noch zu wenig Zeit. Das stresst mich, weil ich quasi dinge "verpasse". Das fängt schon nur bei meinen Hobby an, dem Gamen und Lesen. Es wird nie genug Zeit da sein alle Games die ich interessant finde, zu spielen oder alle Bücher die mich ansprechen, zu lesen. 90% der Spiele und Bücher die ich besitze, wurden noch nie angefasst. Jeder kennt sicher der sogenannte "Pile of shame".
2.2.
Durch das Problem bei Punkt zwei, macht sich auch eine Angst vor dem ältern und Sterben im Alter. Das lustige ist, dass diese Angst etwas widersprüchlich ist bezüglich meinen öfters auftretenden Selbstmordgedanken. Dabei soll aber gesagt sein, dass ich nicht angst vor dem "plötzlichen" Tod habe. Ich habe also nicht angst draußen ermordet oder überfahren zu werden.
Grund vor dem Sterben und dem altern ist, würde ich behaupten, mit Punkt zwei stark verbunden. Wie soll ich im späten alter noch Dinge anfangen können, noch in etwas gut werden oder zu meistern, zu Reisen? Und erst recht, wenn ich sterbe. Wenn ich Tod bin verpasse ich alles was danach kommen wird. Das mag für alle hier sicher dumm klingen. Ich meine, man ist Tod, dadurch kann man nicht erfahren, was noch kommen mag. Dennoch mach ich mir da extrem viel Gedanken. Vor allem wenn ich meine Hobbys ausübe oder mit den Gedanken bei meinen Zielen bin.
Außerdem ist es teils durchaus so. Sagen wir, eine Woche bevor ich sterbe (im Alter oder während einer schlimmen Erkrankung früher) erfahre ich, dass eine lang ersehnte Fortsetzung einer Spielereihe herauskommen wird. Doch aufgrund meiner Erkrankung oder weil ich einfach Alt bin, sterbe ich nach dieser Ankündigung. Dadurch verpasse ich diese Ankündigung und im schlimmsten fall liege ich im Sterben mit diesem Bewusstem fakt in Gedanken.
3.
Ich kann nicht mit Aspekte im Leben umgehen, die nicht veränderbar sind. Z.B. meine Körpergrösse und die dadurch resultierende Nachteile oder eben mit dem Thema bei Punkt 2 / 2.2.
Meine Grösste Frage hierbei ist wohl: Können viele diese Sorgen und Probleme auf, unter anderem, das ADS zurück zu führen? Ich wünsche mir so sehr dass durch Pillen gegen ADS alle meine Sorgen und Psychische Probleme verschwinden bzw schneller behandelbar sind. Doch ich denke stark, dass dies nur eine naiver Hilfeschrei ist, einfach endlich für dieses unendliche Leiden ein ende zu finden.
Ich habe übrigens noch viele viele andere Sorgen und Probleme, dass würde den Rahmen sprengen. Hab mal eine Liste über einige Zeit geführt und jede Sorge die immer wieder auftaucht, aufgeschrieben. Es sind mittlerweile 4 Seiten.
War jetzt sehr viel aber gut hat es getan etwas die Luft raus zu lassen. Leider hält diese Ruhe wohl nur kurz an... Sollte der Post zu lange sein, darf er gelöscht werden und ich verkürze es etwas oder mache für jede der oben genannten Punkte ein separaten Beitrag.
Danke fürs Lesen.
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