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Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

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  • Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

    seit April letzten Jahres habe ich (27 Jahre) große Angst, an Krebs erkrankt zu sein.
    Angefangen hat alles mit einem Druckgefühl unterhalb des untersten linken Rippenbogens. Diesem ging voraus, dass ich auf der Couch liegend tief eingeatmet habe und dann ein starkes, fieses Stechen an dieser Stelle verspürt hatte. Zwei Wochen lang lief ich dann mit diesem Druckgefühl rum, welches ich überwiegend beim Gehen verspürte. Auch eine Verhärtung konnte ich ertasten. Dann setzte starker Nachtschweiß bei mir ein, mit Wechsel der Bettwäsche etc., den ich von nun an (bis heute) jeden Tag hatte. Weiter bemerkte ich, dass ich in den nun vergangenen 1-2 Wochen 4-5 Kilo abgenommen habe (bis heute wieder 15 kg zugenommen). Aus großer Sorge ging ich zu meinem Hausarzt, der mir eine Überweisung in Krankenhaus gab.

    Im Krankenhaus setzte man neben den gängigen Blutabnahmen (u.a. auch HIV-Test), Urinprobe, Ultraschall von Abdomen, Lymphknoten und Herz an sowie eine Darmspiegelung und eine Magenspiegelung. Alle Untersuchungen waren ohne Befund, bis auf die Darmspiegelung. Hier fand man zwei Polypen und entfernte diese (>1 cm und 0,3 cm). Ich wurde dann nach Hause entlassen, dort dann der nächste Schock. Ich hatte starke Nachblutungen aus dem Darm und dann ging es folglich wieder ab ins Krankenhaus. Dort durfte ich mich dann zur Blutstillung wieder einer Darmspiegelung unterziehen. Hier fand man erneut einen Polypen von 0,3 cm. Es stellte sich bald darauf heraus, dass es sich bei den entfernten Polypen um Sessile Serratierte Adenome handelte. Sehr ungewöhnlich für mein Alter und ohne familiäre Vorbelastung, wie man mir sagte, und ich solle nun in einem Jahr wieder zur Darmspiegelung kommen. Das Druckgefühl unter den Rippen war nach der Darmspiegelung übrigens weg.

    Im Juni ließ ich dann eine MRT von Becken, Abdomen und Thorax machen – ohne Befund.
    Nun wand ich mich an einen Onkologen. Dieser führte einige Bluttests (u.a. auch Rheuma) sowie Urintest durch und setzte auf meine Bitte hin nochmals eine Darmspiegelung an. Bei der Darmspiegelung fand man einen 0,3 cm großen hyperplastischen Polypen.
    Diese Ergebnis und die übrigen Ergebnisse besprach ich zwischenzeitlich mit meinem Onkologen. Er sagte dann abschließend nur „Sie haben kein Krebs“.

    Nun erinnerte ich mich an meine Beschwerden, die ich seit 2005 im Analbereich hatte. Hier wurde ich damals auf Hämorrhoiden behandelt. Einige der Beschwerden blieben bis heute bestehen. Zusätzlich entdecke ich seit 2 Jahren immer wieder blutigen Schleim der aus dem After kommt (fast ausschließlich wenn ich den Stuhl lange zurückhalten muss). Ich wand mich deshalb nochmal an einen Proktologen. Ich hatte seit dieser Problematik eine Art „Pickel“ im Analkanal. Auf meine Bitte hin entnahm der Proktologe dieses Gewebestück und schickte es zur histologischen Untersuchung an einen Pathologen. Es handelte sich um eine Entzündung ohne Malignität.
    Nun hatte ich aufgrund meiner Symptome gelesen, dass ich wohl sehr wahrscheinlich eine Analfistel haben könnte. Und meine Angst war nun, an einem Fistelkarzinom zu leiden. Ich war dann u.a. auch im Enddarmzentrum Mannheim. Eine Fistel konnte aber nicht nachgewiesen werden (auch nicht duch Ultraschall des Schließmuskels), nur Hämorrhoiden 1-2 Grades.

    Im April dieses Jahres hatte ich dann eine Kontrollspiegelung und es wurden erneut ganze 6 Adenome gefunden und entfernt (einer mit 8 mm und fünf mit 4 mm Größe; alle rechtsseitig). Das ist doch nicht normal.

    Nun meine Fragen:
    - Halten Sie eine Krebserkrankung bzw. im Speziellen ein Fistelkarzinom bzw. Tumor im Bereich des Schließmuskels für möglich, obwohl nach den ganzen Untersuchungen (insbesondere hochauflösendes MRT des Beckens) nichts darauf hinweist? Wie lassen sich dann der Nachtschweiß und der Gewichtsverlust erklären?
    - Mein Hausarzt meint, bei Krebs hätten sich meine Beschwerden innerhalb des Jahres verstärken müssen. Hat er damit Recht? Kann ich Krebs alleine deshalb schon ausschließen, weil ich bis heute "nur" unter Nachtschweiß leide und keine weiteren Beschwerden hinzugekommen sind?
    - Können Darmpolypen durch einen Krebs hervorgerufen werden?

    Vielen Dank für Ihre Meinung.


  • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

    Es ist richtig daß man Sie "durchgecheckt" hat denn wie Sie sie hatten Symptome können durchaus durch einen Tumor oder ein Lymphom ausgelöst werden. Angesichts der Untersuchungsergebnisse können Sie jedoch beruhigt sein, die Polypen waren dabei ein Zufallsbefund, diese machen KEINE Symptome. Eine Infektion ist bei Ihnen jedoch wesentlich wahrscheinlicher wofür auch die nur kurze Phase des Gesichtsverlustes spricht.

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    • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

      Vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung.
      Dass die Polypen keine Symptome verursachen, dessen bin ich mir bewusst, allerdings stelle ich mir immer wieder die Frage, wie es sein kann, dass ich in meinem Alter überhaupt welche habe. Dazu kommt dann die Sache mit dem Nachtschweiß (und dem einmaligen Gewichtsverlust), welche mich Annehmen lassen, dass mit mir etwas ganz und gar nicht stimmt. Infektionen wurden ja soweit alle ausgeschlossen. Meine Theorie ist ja die, dass ich Krebs habe, der die Polypen und den Nachtschweiß hervorruft. Aber dann stelle ich mir die Frage, wie es sein kann, dass man via Bildgebung nichts sieht. Nachtschweiß habe ich im übrigen schon seit bestimmt 4-5 Jahren, allerdings erst seit letztes Jahr April täglich, vorher nur sporadisch. Aber wenn ich schon Nachtschweiß habe und auch Gewicht veliere, müsste man dann einen Tumor nicht längst ausmachen können, wenn dieser dafür verantwortlich wäre? Ist Nachtschweiß in der penetranten Form (jede Nacht) nicht eher ein Zeichen für einen fortgeschrittenen Tumor (wenn es kein Lymphom ist)? Sie sehen, ich mache mir große Sorgen und bin ein wenig überfragt...

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      • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

        Polypen sind Vorstufen von Darmkrebs, sie entstehen aber KEINESFALLS durch einen Tumor. Insofern ist Ihr Rückschluss zum Glück nicht zutreffend. Auch die Dauer Ihres Nachtschweisses über so viele Jahre schließt einen Tumor aus! Mir ist keiner bekannt der unbehandelt 4-5 Jahre ohne weitere Probleme wächst.

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        • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

          Danke zunächst für Ihre Antwort und entschuldigen Sie, dass ich hier nochmal nachhake, aber ist nicht so, dass u.U. die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, Darmpolypen zu bekommen, aufgrund genetischer Veränderungen, die ein Krebs auslöst? Hatte sowas gelesen. Oder liege ich hiermit falsch? Ich hatte auch einmal eine Ärztin darauf angesprochen und sie meinte, das wäre möglich.

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          • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

            Ich habe das nun nochmal recherchiert und da ist die Rede von synchronen bzw. metachronen Adenomen.
            Ich hatte die Ärztin damals darauf angesprochen und sie meinte, dass die Adenome auf ein mögliches Fistelkarzinom zurückzuführen sein könnten. Können Sie das bestätigen? Wenn ja, was ist der Grund dafür, dass Adenome an anderen Stellen auftreten?

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            • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

              Die Entwicklung eines Adenoms macht es wahrscheinlicher daß auch in anderen Darmabschnitten Adenome/Polypen entstehen. Daher die Leitlinienempfehlung der Kontrollee nach spätestens 5 Jahren, in Abhängigkeit von Größe und histologischem Untersuchungsergebnis auch früher. Dabei geht es nicht primär um die Kontrolle der Abtragungsstelle sondern um die Untersuchung des Dickdarmes insgesamt um eben alle Orte zu erfassen. Dies ist eine primäre angeborene Veranlagung, sie entsteht NICHT durch einen Krebs.

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              • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

                Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

                ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich gelegentlich blutigen Schleim aus dem After kommend entdecke. Ich habe nun herausgefunden, dass dieser blutige Schleim aus einer Öffnung im Analkanal kommen muss. Konkret kann ich dies beobachten, wenn ich mit meinem Finger in den After taste/drücke und dann presse - ich finde dann diesen besagten blutigen Schleim an meinem Finger vor (das Blut ist eher dunkler, in etwa Kirschrot). Wichtig zu erwähnen ist, dass der Schleim nicht von der Schleimhaut selbst kommt. Ebenfalls finde ich diesen blutigen Schleim vor, wenn ich in Situationen bin, wo ich den Stuhl lange zurückhalten muss und dadurch den Schließmuskel dauerhaft anspannen muss. Der blutige Schleim kommt dann nach dem Stuhlgang separat aus dem After oder ist dann am Toilettenpapier.

                Nun war ich wie gesagt bereits bei einigen Proktologen. Festgestellt wurden lediglich Hämorrhoiden 1-2 Grades auf der Seite, wo ich die Blut-Schleim-Abgänge beobachtet habe. Diese wurden verödet, wodurch sich zumindest das Druckgefühl im After verringerte. Via analen Ultraschall und MRT des Beckens konnte man auch keine Ursache ausmachen.

                Ich selbst weiß nicht mehr wie ich hier weiter vorgehen soll. Meine Sorge bzgl. einer Analfistel bzw, einem Fistelkarzinom hatte ich ja beschrieben. Ein solches Karzinom soll i.d.R. ein (Muzinöses) Adenokarzinom sein, weshalb ich auch Sorgen hatte, dass dies mit den Adenomen in Zusammenhang stehen könnte. Erneut bei einem Proktologen vorstellig zu werden dürfte meines Erachtens nach keinen Sinn machen. Was raten Sie mir?

                Danke im Voraus für Ihre Rückmeldung!

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                • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

                  Wenn ich ehrlich sein soll verbinde ich das mit der großen Bitte daß Sie es nicht mißverstehen!!! Ihre Schilderung läßt sehr an eine Angststörung bei Ihnen denken. Diese würde ich angehen denn ich vermute daß Sie jeglichen Glauben daran verloren haben gesund zu sein und auch beruhigende Erklräungsversuche und die Untersuchungsbefunde erfolglos bleiben. Irgendwann werden Sie vermutlich jemand finden der Sie krank redet und dem glauben Sie dann. Wie gesagt, Sie suchen Hilfe und ich versuche Ihnen meinen Eindruck zu spiegeln da ich glaube daß dies der Punkt ist der Ihnen die beste Hilfe darstellt.

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                  • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

                    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

                    vielen Dank für Ihre Meinung. Ja, ich habe große Angst. Angst davor Krebs im Analbereich zu haben. Am größten ist die Angst davor einen künstlichen Darmausgang zu bekommen. Ich suche einfach nach Erklärungen für meine Beschwerden und die habe ich bisher nicht erhalten bzw. gefunden. Warum findet man bei mir immer wieder multiple Adenome (bisher 9)? Ist es nicht wie ein 6er im Lotto in meinem Alter (heute 28, bei der ersten Darmspiegelung 26) und ohne Darmkrebs in der Familie schon davon betroffen zu sein? Warum leider ich seit nun 2 Jahren unter permanentem Nachtschweiß? Woher kommen die Beschwerden im Analbereich mit den Schleim-Blut-Abgängen in bestimmten Situationen und leichten Schmerzen/unangenehmes Gefühl beim Stuhlgang? Da glaube ich nunmal eher an etwas was noch nicht entdeckt wurde. Sie haben also damit recht, dass ich nicht glaube Gesund zu sein. Ich steigere mich da natürlich extrem rein, aber ist das bei diesen ganzen Beschwerden nicht verständlich? Ich war auch schon in psychologischer Behandlung, bekomme Medikamente. Aber was mir am meisten Hilft ist die Zeit. Je mehr Zeit vergeht, desto unwahrscheinlicher ist auch eine zumindest fortgeschrittene Erkrankung und auch die Befunde sehe ich aus einem anderen Blickwinkel, je mehr Zeit verstreicht. Es gibt nun sogar Phasen, da sage ich mir, dass vielleicht allles Zufall ist. Aber in der Regel denke ich immernoch, dass alles mit einem Tumor zusammen hängt.

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                    • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

                      Guten Tag Herr Dr. Hennesser,

                      ich hoffe Sie können mir nochmals helfen.
                      Da ich weiterhin unveränderte Beschwerden in der Analregion habe und kein Proktologe eine Ursache für meine Beschwerden (gelegentlich blutiges Sekret / Schleim, leicht unangenehmes Gefühl linksseitig innen beim Stuhlgang, Jahre vorher anales Jucken und Nässen) finden konnte, hatte ich nun kürzlich zur Kontrolle erneut eine MRT-Untersuchung des Beckens. Laut Befund habe ich linksseitig im Analkanal, also da wo ich die Beschwerden habe, eine Asymmetrie der Schleimhaut nahe der Anokutanlinie und eine Asymmetrie der Submukosa. Angrenzend ist ein Lymphknoten (3-4 mm) zu sehen. Beides fiel schon letztes Jahr bei einer MRT-Untersuchung auf. Danach, also vor einem Jahr, war ich beim Proktologen, der jedoch nichts gesehen hat, außer minimal vergrößerte Hämorrhoiden. Der Radiologe meinte es könnte sich um eine Submuköse Proktitis/Entzündung handeln. Nun frage ich mich wie man dies nachweisen kann, da Inspektion und Proktoskopie stets ohne Befund waren - Fakt ist aber, dass ich die genannten Beschwerden habe und die MRT-Bilder ja auch "etwas" zeigen. Kann man solche Submukösen Prozesse überhaupt via körperlicher Untersuchung/Proktoskopie sehen?

                      Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

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                      • Re: Nachtschweiß, Gewichtsverlust und Darmpolypen

                        Ihre Ängste habe ich schon zu verstehen versucht. Medizinisch / Onkologisch ist hier aber die Grenze des Sinnvollen überschritten, es tritt genau das ein was ich befürchtet habe. Sie glauben den proktologischen Untersuchungen nicht mehr, irgendjemand schickt Sie in die Röhre und prompt sind neue Ängste und Fragen entstanden. Ohne daß es einen Grund für das MRT gegeben hätte - außer Ihren Ängsten aber daß darf aus meiner Sicht kein Grund sein medizinisch unbegründetes zu machen. Und ich frage mich was der nächste Schritt wohl ist....aus meiner Sicht kann der nur sein sich professionelle Hilfe gegen Ihre Ängste zu holen!

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