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Chron. Schmerzen

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  • Chron. Schmerzen

    Sehr geehrter Herr Prof. Weber,

    ich wollte Sie mal kurz auf den laufenden Stand bringen und Sie auch ein wenig vorwarnen. Nein, natürlich nicht - aber ich fürchte, dass ich Sie nochmal behelligen muss, um weiter zu schauen, was ich machen könnte.
    Also, zum einen habe ich mit meinem Orthopäden wegen der Vorstellung bei einer Schmerzkonferenz gesprochen. Dieser ist aber nicht sonderlich begeistert gewesen, da er doch lieber gerne selbst alle seine Behandlungsmöglichkeiten komplett ausschöpfen will - auch um nichts ausgelassen zu haben. Natürlich kann ich das verstehen, aber leider sind wir auch in der Zwischenzeit nicht wirklich weiter gekommen. Wir hatten zwischenzeitlich nun mit Kortisoninjektionen ins Knie begonnen, da es anderes jetzt nicht mehr ging. Noch dazu nehme ich jetzt Tilidin. Bei der Einnahme eines weiteren Medikamentes (Vioxx) kam es leider zu allerg. Reaktionen, so dass ich u.a. einen schweren Asthmaanfall bekam. Leider habe ich mal wieder zuviel vertraut und die Packungsbeilage nicht gelesen (dies passiert eigentlich nur alle Schaltjahre). Dort steht ganz klar drinnen, dass man das Medikament nicht bei Überempfindlichkeit von ASS nehmen sollte. Glück gehabt, denn dies hätte auch Böse enden können.
    Nun hat der Orthopäde noch ein weiteres Medikament vorgeschlagen, welches den Namen "Zalidar" hat. Dies soll eine Kombination von Paracetamol und Tramal sein. Diesmal aber nur eine Einnahme nach Rücksprache mir meinem Internisten und Hausarzt!
    Die Kortisioninjektion hilft natürlich eine Weile den Schmerzen im Knie, doch meinen ganzen anderen Schmerzen leider nicht. Es sind einfach zuviele Kombinationsschmerzen vorhanden, die eben bedingt durch die Operationen und/oder als Folgeschäden deren auftreten. Auch das Tilidin hat bisher nicht wirklich geholfen, sonderen wenn überhaupt nur kurzfristig. Ich möchte mich aber nicht andauernd mit Schmerzmittel voll pumpen, die ohnehin nur von kurzer Dauer wirken. Dies macht auch bald mein Magen nicht mehr mit, der auch schon arg in Mitleidenschaft gezogen ist.
    Also, Herr Prof. Weber, wäre schön, wenn Sie sich noch einmal Gedanken machen könnten, was denn mein Weg sein sollte und/oder ob ich dann vielleicht besser meinen Hausarzt dazu nötigen soll, mich einer Schmerzkonferenz vorzustellen.
    Ansonsten wünsche ich Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und natürlich ein gesundes neues Jahr.


  • RE: Chron. Schmerzen


    Liebe Anjafa,
    zunächst danke für die guten Wünsche., die ich ebenso herzlich erwidere.
    Einige Gedanken MUSS ich mir wirklich machen:
    1. Die zitierte Argumentation hinsichtlich der Schmerzkonferenz kann ich nicht teilen. Es ist immer gut, einen kollektiven Rat zu erarbeiten, und an dem soll der Vorstellende ja teilhaben! Also schließt das doch nicht aus, dass Ihr Arzt weiter an, besser: MIT Ihnen arbeiten kann.
    2. Eine Schmerzkonferenz würde aber auch feststellen:
    - es ist besser, bei längerer Medikamentengabe auf langwirksame Präparate umzusteigen (also statt des kurzwirksamen Tilidins auf das "retardierte" Valoron retard)
    - Kombinationspräparate sind für die Behandlung chronischer Schmerzen zumeist gänzlich ungeeignet (dazu zählt das neuerdings auf den Markt gekommene Zaldiar).
    3. "Waschzettel" sehe ich immer mit gemischten Gefühlen: Oft genug erwartet der Pattient geradezu die beschriebenen Nebenwirkungen... Manch ein Waschzettel liest sich auch wie eine permanente Drohung! Und der Patient vergisst dabei, dass es sich um NEBENwirkungen handelt, die immer in der Minderzahl auftreten. Das heißt: In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle HELFEN die Medikamente und nur im Ausnahmefall treten die angedrohten Nebenwirkungen bei einer stets kleinen Zahl von Patienten auf. Bedenken Sie bitte: Wenn Sie mit dem Auto zum Arzt fahren, ist das Risiko eines Unfalls oft bedeutend höher als das Risiko von Nebenwirkungen der verordneten Medikamente. Trotzdem fahren Sie zum Arzt, weil (so hoffe ich wenigstens ;-) ) der Nutzen guter ärztlicher Behandlung für Sie mehr wiegt als das Risiko eines Unfalls. Und abenso sollte es bei der Einnahme von Medikamenten sein.
    4. Und damit sind wir auch bei der Meinung von Ihnen angelangt, die ich auch noch einmal zu prüfen vorschlage: "Mit Medikamenten vollpumpen" - also lieber Schmerzen? Warum eigentlich? Zumal eine nach den Regeln durchgeführte medikamentöse Schmerztherapie - oft mit retardierten Präparaten - bei weitem mehr Vorteile (Schmerzarmut! Lebensqualität!) als Nachteile bringt...
    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Besserung, ein frohes Fest und grüße Sie herzlich.
    Ihr
    cfw

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    • RE: Chron. Schmerzen


      Lieber Herr Prof. Weber,

      ich danke Ihnen für Ihr Engament und entnehme Ihren Worten, das ich vielleicht doch besser auf das Vorstellen bei einer Schmerzkonferenz beharren soll. Wenn der Orthopäde nicht will, dann eben der Hausarzt. Anscheinend sind die bisherigen Medikamente und nach Ihrer Aussage das "Zalidar" ohnehin nicht die geeigneten Medikamente. Eine Einnahme von längerer anhaltenden Medikamente käme mir sehr entgegen, da meine Lebensqualität bereits sehr eingeschränkt ist. Ich werde in den nächsten Tagen versuchen, ein Gespräch mit meinem Hausarzt zu führen bzw. ggf. einen neuen Schmerztherapeuten suchen. So geht das für mich auf jeden Fall nicht weiter. Auch Ihnen alles Gute und ganz vielen lieben Dank.
      Ihre anjafa

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