ich sitze hier geschockt von einem Erlebnis in einer Amb. onk. Praxis.
Ich kümmere mich intensiv um meine Mutter, die 79 Jahre alt ist, viele Vorerkrankungen hat und bereits sehr geschwächt.
Seit längerem hatte sie eine Leukopenie, dann auch Anämie. dazu kam vor ein paar Jahren eine PNH. Aber , meine Mutter hatte dann nicht nur Hautunterblutungen, sondern zunehmend Schwäche, starkes nächtl, Schwitzen usw., was mich schon stutzig machte. Dann stellte man doch eine T-Zellen CLL fest und seit dem Herbst 04 bekam sie mehrere Blutübertragungen, die immer wieder einen Energieschub brachten. Leider mußte auch eine Pneumonie behandelt werden und Herzschwäche.
Eine dann empfohlene Chemo mit dem Beginn von dreimal wöchentlich 45 mg Fludarabin, hat sie vorgestern begonnen (ambulant) Seitdem geht es ihr zunehmend schlechter, vor allem auch Schwindel und Benommenheit, Krankheitsgefühl und leichte Apathie. Es war aber nicht zu s o l c h e n Nebenwirkungen gekommen, wie Fieber über 38, Hautauschlag, Blutung, Schmerzen., Bewußtseinsstörungen, Atemnot und anhalt. Durchfall und Erbrechen. Im Begleitschreiben von der Praxis wurde das als Grund für einen Anruf in der Praxis angegeben, formuliert so: "wann soll, darf oder muß ich meinen Arzt rufen"?
Ich will dazu sagen, daß die Praxis nicht rund rum um die Uhr geöffnet hat.
Da ich mit meiner Mutter am Dienstag einen Termin beim Hausarzt hatte, sprachen wir mit ihm ausführlich über die Chemo und daß meine Mutter das sehr schlecht vertragen hat. Er untersuchte sie und machte auch ein EKG und sagte uns, daß eine Chemo eben Nebenwirkungen hat .
Er sah auch, daß meine Mutter noch schlechter aussah, als zu den vorherigen Vorstellungen. Er verwies uns auf dem am Mittwoch ausstehenden 2. Termin der Chemo beim amb. =Onkologen, gab ihr aber eine MCP-Injektion und meinte, daß ihr dann bestimmt besser geht.
Abends dann verkündete meine Mutter dann, daß sie diese Quälerei nicht mehr wolle.
Es lag auf der Hand, daß ich sie am Mittwoch nicht einfach zur Chemo bringen werde, sondern daß wir vorweg mit dem Onkologen sprechen wollen. Vielleicht käme eine Dosisminderung in Frage? Wir wollten einfach reden.
Und so geschah es denn heute vormittag, daß ich nach regulärem Warten mit meiner Mutter ins Sprechzimmer aufgerufen wurden.
Wir sagten dem Arzt, daß es der Mutter gar nicht gut geht damit, und wir bekamen ziemlich harsch und vorwurfsvoll "an den Kopf geworfen": wir hätten sollen gestern anrufen, weil er ja die Chemo einen Tag vorweg bestellen muß,, die 500, 00 Euro kostet; ;diese nicht lange haltbar ist und daß er diese jetzt in die Gosse werfen Könnte!
Der Moment war furchtbar für uns und nachdem er über die Krankheit mit sich weiter reden ließ, habe ich ihn noch einmall auf seinen Vorwurf hin, angesprochen.= Ich habe alles gemacht, was notwenig war! Und woher solle ich wissen, daß das Med. nicht haltbar ist. Damit beschäftigt sich doch der krebskranke nicht und der Angehörige hat voll mit Begleitung zu tun. Auch, kann ich nicht über meine Mutter bestimmen. Und die Symptome waren nicht so, gleich einen Arzt rufen zu müssen-Außerdem war ich beim Hausarzt mit ihr.
Wie soll ich als Laie wissen, wenn, bei welchen Nebenwirkungen, die ja allgemein bekannt sind, ich anrufen soll, eine Praxis, die ja sowieso am Abend geschlossen hat.
Meiner Meinung nach liegt hier eine Fehlorganisation der Abläufe vor . Der Arzt oder sein Team müten eine Rundumbetrueung geährleisten, z. Bsp. abends beim Patienten sein Befinden erfragen, so wie es chirurgische Tageskliniken tun.
Meine Mutter bekam eine Elktrolytinfusion und ist morgen zur Blutübertragung bestellt.
Als mir das der Arzt, sagte; das machte er gleich im Wartezimmer, obwohl ich das nicht wollte, bat ich ihn noch einmal um eine kurze Aussprache, teilte ihm meine Betroffenheit mit. Er ließ sich n i c h t ein und meinte, das ist doch ganz einfach, das Krebsmittel verdirbt dann und ließ mich stehen!
Über soviel Arroganz komme ich einfach nicht hinweg, ich fühle mich gedemütigt, ungerecht behandelt und unsicher für die die nächste Zeit. Dazu kommt ganz viel Angst: wenn unsereiner selbst in die Situation geraten sollte, dort eine Behandlung machen zu müssen (in der Kleinstadt gibts keine Alternativen) hilflos ist und keine Fürsprecher hat.
Nun hoffe ich, daß ich mich mit Ihnen, Dr. Hennesser , parteilos, unterhalten kann.
Danke für Ihr Verständnis und viele Grüße,
fm.
fm.rüße
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