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Verstopfung und Stuhlgang nachts

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  • Verstopfung und Stuhlgang nachts

    Hey,
    ich leide unter chronischer Verstopfung und ich habe ein peinliches Problem. Ich habe oft nachts starken Stuhldrang, oft sogar starke Krämpfe und bin deswegen ein bis zwei Stunden nachts auf der Toilette. Tags muss ich dann oft nicht mehr. Dies auch, wenn ich gar nicht „konnte“.

    Das ist für mich ein großes Problem, weil es meine Schlafstörungen verschlimmert.

    Auch muss ich oft auf die Toilette, wenn es nicht passt, beispielsweise beim Besuch eines Cafés.

    Ich versuche mich auf bestimmte Zeiten zu trainieren (morgens nach dem Frühstück), aber dann muss ich einfach nicht.

    Wie kommt das? Kommt es häufiger vor? Was kann ich tun?


  • Re: Verstopfung und Stuhlgang nachts

    Hallo Qwerttzu,

    erst einmal sollten Sie hier sicherlich Ihre Ernährung überdenken und sie dementsprechend umstellen, damit es nicht zu Verstopfungen kommt.
    Ausreichend Flüssigkeit über den Tag aufnehmen ist natürlich auch sehr wichtig.

    Setzt Sie der Toillettengang vielleicht zusätzlich unter Stress und Sie sind Abends / Nachts in einer entspannteren Situation und können dann besser auf die Toilette gehen?

    Da Sie aber schreiben, dass Sie Nachts zusätzlich Krämpfe haben und das häufige auf die Toilette gehen, Ihre Schlafstörungen zusätzlich verschlimmert, stellt sich mir die Frage, ob Sie psychisch gerade in einer angeschlagenen Situation sind?

    Wie ernähren Sie sich denn und haben Sie eventuell eine Grunderkrankung? Nehmen Sie Medikamente? Bewegen Sie sich ausreichend?
    Und woher resultieren Ihre Schlafstörungen?

    Und zu guter letzt: Waren Sie schon beim Arzt mit Ihrer Problematik?

    Viele Grüße

    Victoria

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    • Re: Verstopfung und Stuhlgang nachts

      Hey,
      das sind sehr viele Fragen. Ich versuche sie zu beantworten. Ich bin 24 Jahre alt und ein Mann. Schlafstörungen und Verstopfung habe ich schon seit meiner Kindheit. Der genaue Grund ist mir nicht bekannt. Viel später wurde bei mir Morbus Crohn diagnostiziert, was ja normalerweise nicht zu Verstopfung führt. Bei mir aber schon. Vielleicht??? hatte ich es damals schon ohne es zu wissen.
      Beides kommt in meiner Familie gehäuft vor. Vielleicht ein genetischer Grund? Für Hinweise wären meine Familie und ich dankbar.

      Ich bin gerade in einer psychisch angespannten Situation. Ich habe PTBS (die Schlafstörungen hatte ich aber schon lange vor dem Trauma, schon als ich ein Kind war).
      Darüber hinaus ist die Lage im Heimatland meiner Familie, Libanon, gerade nicht gut. Sie haben es vielleicht in den Nachrichten gehört.

      Einer meiner Verwandten, der mir nahe steht, hatte unlängst bei einem Sport, den er schon lange ausübt, einen Unfall. Obwohl er Glück im Unglück hatte, zog er sich Verletzungen zu und musste ins Krankenhaus. Das hat mich aus der Bahn geworfen. Er ist ein robuster, gesunder aber auch vorsichtiger Mensch. Ich hätte nie damit gerechnet.

      Ich bin von Natur aus sehr hibbelig, nervös und ängstlich und ich habe PTBS. Ich muss mich momentan zwingen raus zu gehen, Spaß zu haben, weil mir alles Angst macht. Überall sehe ich Gefahren.

      Ich weiß, dass das nicht gut ist und bin auf der Warteliste für eine (weitere) Therapie und ich nehme Sertralin.

      Ich arbeite am Computer, aber versuche für Ausgleich zu sorgen. Ich gehe schwimmen, mache Karate und bin im Fitnessstudio. Ich habe allerdings manchmal starke Bauchschmerzen und Rückenschmerzen und dann mache ich nicht viel.

      Ich versuche mich gesund zu ernähren. Jedenfalls ernähre ich mich gesünder als die meisten Männer meines Alters. Ich trinke keinen Alkohol und rauche keine Zigaretten. Manchmal, selten, rauche ich Shisha. Ich versuche pro Tag nicht mehr Koffein als entweder eine Tasse Kaffe, zwei Gläser Tee oder zwei Gläser Pepsi zu mir zu nehmen. Ganz ohne Koffein komme ich leider nicht aus. Ich versuche, das Koffein auf morgens vor elf Uhr zu beschränken.

      Wenn ich „über die Stränge“ schlage, abends Koffein zu mir nehmen oder beim Grillen viel Fettiges esse, merke ich das leider sofort.

      Ich hasse es, dass ich so vernünftig sein muss, weil es mir die Leichtigkeit am Leben nimmt. Wenn alle lecker essen fühle ich mich wie ein Außenseiter und empfinde mich als unhöflich.

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      • Re: Verstopfung und Stuhlgang nachts

        Der Unfall meines Verwandten ist nicht der Grund für PTBS. Das hatte ich schon vorher und als ich mich gerade erholt habe, eskalierte die Situation im nahen Osten. Darüber hinaus hatte dann mein Verwandter jenen Unfall.

        Ich war für meinen Verwandten da, aber dann habe ich ein Krise gekriegt, hatte ganz starke Ängste und habe gar nicht mehr rausgehen gewollt, weil mir alles so gefährlich vorkam. Ich muss mich zwingen,

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        • Re: Verstopfung und Stuhlgang nachts

          Guten Morgen Qwerrrtzu,

          vielen Dank für die Rückmeldung.

          Da kommen einige Dinge bei Ihnen zusammen, das tut mir leid.

          Es ist auf jeden Fall schon einmal sehr gut, dass Sie sich um therapeutische Hilfe bemühen. Eventuell ist auch etwas in Ihrer Kindheit vorgefallen, dass es zu verarbeiten gibt.

          Sind Sie in Deutschland geboren oder mussten Sie mit Ihrer Familie nach Deutschland fliehen? Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass die politische Lage in Ihrem Heimatland und die Flucht Ihrer Familie eine Belastung ist, die auf Sie wirkt, auch wenn Sie selbst diese Flucht vielleicht nicht erleben mussten.

          Solche Ereignisse und Traumata können sich auch körperlich manifestieren. Da Sie sowieso schon eine PTBS haben, können die Verstopfungen dadurch natürlich auch noch einmal gefördert werden. Eventuell auch durch Ihren verschobenen Schlafrhythmus, weil Sie Schlafstörungen haben.

          Über ein Forum ist das wirklich sehr schwer zu beurteilen, auch weil wir hier nicht einschätzen können, was eine körperliche Ursache und was seine vielleicht psychosomatische Störung sein kann.

          Ich hoffe, dass Sie recht bald einen Therapieplatz erhalten werden und Ihr Trauma verarbeiten können.
          Bezüglich der Verstopfungen sollten Sie aber auf jeden Fall noch einmal mit Ihrem Hausarzt sprechen und sich auch in Bezug auf Ihre Morbus Crohn Erkrankung genau informieren, wie Sie sich gut ernähren können.

          Ich weiß, dass es nicht schön ist, dass Gefühl zu haben auf bestimmte Dinge verzichten zu müssen, aber letztlich suchen Sie ja einen Ausweg aus einer belastenden Situation und wenn Ihnen eine Umstellung der Ernährung helfen könnte, dann ist es eventuell auch etwas, was sie dann gerne in Kauf nehmen, wenn es Ihnen damit besser geht.

          Alles Gute und viele Grüße
          Victoria

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          • Re: Verstopfung und Stuhlgang nachts

            Guten Morgen,
            vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Meine Eltern sind schon lange vor meiner Geburt geflohen, doch sie hatten immer vor, nach Libanon zurückkehren. Diese Hoffnung mussten sie aber aufgeben und so sind sie nach Deutschland gekommen und mussten inzwischen einsehen, dass sie nicht mehr zurückgehen.

            Ich weiß, dass meine Eltern viel durchgemacht haben. Früher, als ich ein Kind war, haben sie nicht mit mir darüber gesprochen, aber man spürt es trotzdem. Ich denke, dass ich es unterbewusst gespürt habe.

            Ich habe meine Ernährung schon umgestellt, ernähre mich meist sehr gesund und halte mich fast sklavisch an Ernährungsvorschriften, wenn ich selbst koche. Ich achte sogar mehr darauf, als auf den Geschmack. Hauptsache gesund.
            Lediglich, wenn ich eingeladen bin und der Gastgeber meine Ernährungsbedürfnisse nicht beachtet, halte ich mich nicht daran.

            Ich würde beispielshalber nie von selbst auf die Idee kommen zu grillen, aber wenn andere grillen dann esse ich es. Eigentlich vertrage ich es nicht, abends zu viel zu essen, aber wenn ich eingeladen bin…

            Ich denke aber nicht, dass es durch schlechte Ernährung hervorgerufen wird, da sich die meisten Männer meines Alters viel ungesünder ernähren.

            Ich erwarte gar nicht mehr, dass meine Verdauungsprobleme weg gehen, denn das wäre zu viel erwartet. Ich hoffe aber erreichen können, dass ich nicht nachts zur Toilette muss. Das dauert, hinterher kann ich nicht mehr einschlafen.

            Dann bin ich am nächsten Tag übermüdet. Schlaf ist aber sehr wichtig für mein Wohlbefinden. Gerade mit PTBS fühlt man sich verunsichert, wenn man übermüdet ist, nicht gut aufpassen kann.

            Ich möchte wenigstens dieses eine Problem loswerden. Das wäre schon sehr viel wert für mich.

            Verstopfung haben, lange auf dem Klo sein müssen? Kann ich notfalls akzeptieren, aber bitte nichts nachts so dass es meine Schlafstörungen verschlimmert und ich schwer übermüdet bin.

            Ich vertrage übrigens Mirtazapin gegen Schlafstörungen, was ich mal genommen habe und damals vertragen habe, nicht mehr. Ich habe es wieder versucht und diesmal hat es mich ängstlicher statt weniger ängstlich gemacht. Vielleicht aber auch, weil ich in dieser Zeit eine besondere Belastung hatte und es war nicht das Mirtazapin. Ich weiß es nicht.

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            • Re: Verstopfung und Stuhlgang nachts

              Hallo Qwerttttzu,

              vielen Dank für die lange Rückmeldung.

              Ich denke, an erster Stelle ist es einmal wichtig, dass Sie einen Therapieplatz erhalten damit Ihre PTBS therapiert werden kann.

              Es gibt körperliche Beschwerden/ Empfindungen, die im Laufe des Lebens somatisiert werden können.

              Bei Ihnen muss auf jeden Fall geklärt werden, wo genau die Ursache steckt, daher ist es wichtig, dass Sie zuvor abklären lassen, ob ihre Verstopfungen eine körperliche Ursache haben oder in einen psychosomatischen Bereich fallen.

              Sie sollten daher auf jeden Fall noch Ihren Hausarzt aufsuchen und das abklären lassen und auf der anderen Seite eine Therapie anstreben.

              Ich hoffe, Sie werden so die Ursache Ihrer körperlichen Beschwerden einkreisen und auflösen können.

              Alles Gute und viele Grüße

              Victoria

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