VUR Reflux AB-Therapie oder OP?

[silvais]

Hallo,
bei unserer Tochter (5,5) wurde diese Woche beidseitig VUR Reflux 2. Grades festgestellt. Sie hatte zwar nur 2 mal Harnwegsinfekt, aber hat sonst immer wieder Blasenkontrollstörungen (muss sehr oft aufs Klo, kann es dann oft nicht halten, ist nachts noch nicht trocken). Bei einer MCU wurde nun obiger Befund festgestellt. Jetzt möchte der Kinderarzt gerne eine mehrmonatige Antibiotika-Therapie machen, mit Infectocef (leider muss ich sagen, dass sie als 8 Monate altes Baby 10 TAge wegen eines Ausschlags im KH war, der evtl. auf die Einnahme von INfectocef beruhen konnte und der Kinderarzt dieses Antibiotika seither gemieden hat). Die Tochter einer entfernten Bekannten hatte vor ein paar Jahren keine AB-Therapie gemacht und den Reflux (3. Grades) gleich in Tübingen operieren lassen, da es hiess, das Kind sei mit 3,5 Jahren zu alt dafür, dass der Reflux sich verwächst.
Über einige Erfahrungsberichte oder Tipps würde ich mich sehr freuen.
Danke
Silvais

[Dr.Dill&Dr.Hollberg]

Re: VUR Reflux AB-Therapie oder OP?


Ihre Fragestellung sollte gerichtet sein an eine kinderurologische Fachabteilung.
Bei Ihrer Tochter besteht ein mindergradiger Reflux und somit die Indikation zur konservativen Therapie, d.h. Langzeitantibiose, häufige Kontrolluntersuchungen bis Reflux ausgewachsen ist. Mit zunehmenden Alter nimmt jedoch die Wahrscheinlichkeit des spontanen "Verwachsens" ab - ist aber nicht unmöglich!.
Bei Reflux Grad 2 besteht hingegen nur eine relative Indikation zur operativen Therapie unter der Voraussetzung, das die Harnleitermündungen in der Blase maximal geringfügig krankhaft verändert sind und das keine Nierenbeteiligung vorliegt.
Die Entscheidung des weiteren Vorgehens sollten Sie in Absprache mit einem Kinderurologen treffen.
Viele Grüße
Dr. H. Hollberg