Hallo, hier Ewu2111. Leider bin ich nicht sehr vertraut mit dem Internet, bin noch in Übung. Bei meinem Mann, er ist 56 Jahre alt, wurde beim Neurologen der Verdacht der Demenz erhärtet.Mir fiel auf, dass er beim fahren, wir sind beide Kraftfahrer,die Orientierung nicht mehr wie früher hat, in unserem Fahrzeug, egal ob PKW oder LKW, den Blinker, das Licht usw. nicht mehr automatisch bedient, sondern es suchen muss. Auch ist er in den letzten 2 Jahren sehr agressiv geworden,er, der sonst der liebevollste Mensch war.Ständige Müdigkeit, die Ihn plötzlich überkommt und noch einiges andere. Aber wenn ich so die Beiträge auf dieser Seite sehe, ist er doch noch viel zu jung, oder? Über Erfahrungen von anderen hoffe ich, mir ein Bild zu machen, was sich in uznserem Leben durch eine solche Krankheit ändern könnte.Ein Schädel- MRT ist vom Neurologen jetzt veranlasst worden, wird Ende April gemacht.Wie kann ich mich einer Krankheit stellen, von der ich so gut wie nichts weiss?Ab wann kann man Demenzkranke nicht mehr alleine lassen, ist nur eine von vielen Fragen, die ich mir stelle, seitdem ich gerade einige der Beiträge gelesen habe. Über Eure Hilfe würde ich mich sehr freuen, denn wenn nicht bei anderen Betroffenen, wo denn dann?Gruss Ewu2111
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Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Hallo, hier Ewu2111. Leider bin ich nicht sehr vertraut mit dem Internet, bin noch in Übung. Bei meinem Mann, er ist 56 Jahre alt, wurde beim Neurologen der Verdacht der Demenz erhärtet.Mir fiel auf, dass er beim fahren, wir sind beide Kraftfahrer,die Orientierung nicht mehr wie früher hat, in unserem Fahrzeug, egal ob PKW oder LKW, den Blinker, das Licht usw. nicht mehr automatisch bedient, sondern es suchen muss. Auch ist er in den letzten 2 Jahren sehr agressiv geworden,er, der sonst der liebevollste Mensch war.Ständige Müdigkeit, die Ihn plötzlich überkommt und noch einiges andere. Aber wenn ich so die Beiträge auf dieser Seite sehe, ist er doch noch viel zu jung, oder? Über Erfahrungen von anderen hoffe ich, mir ein Bild zu machen, was sich in uznserem Leben durch eine solche Krankheit ändern könnte.Ein Schädel- MRT ist vom Neurologen jetzt veranlasst worden, wird Ende April gemacht.Wie kann ich mich einer Krankheit stellen, von der ich so gut wie nichts weiss?Ab wann kann man Demenzkranke nicht mehr alleine lassen, ist nur eine von vielen Fragen, die ich mir stelle, seitdem ich gerade einige der Beiträge gelesen habe. Über Eure Hilfe würde ich mich sehr freuen, denn wenn nicht bei anderen Betroffenen, wo denn dann?Gruss Ewu2111
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Hallo Herr Spruth!Könnte es sein das durch das Reduzieren von Abilify bei meinen Vater wieder die Symptome einer Halluzination steigern.Es ist im Moment wieder sehr auffällig das er meint Dinge getan zu haben (bzw.er behauptet es getan zu haben)die er nicht gemacht hat.Unter Abilify war dieses Symtom fast weg.Habe das Gefühl das sich wieder etwas zusammenbraut,wie gesagt die letzte Zeit davor hatten wir das nicht mehr.
Und dieses Verhalten das ihn nichts interressiert ist auch wieder stärker und er starrt einfach nur vor sich hin.
L.G.Konzerte
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Hallo Konzerte,
ich bin zwar nicht Herr Spruth, aber das Abilify ist wahrscheinlich zu niedrig dosiert.
Die psychotischen Symptome nach Reduzierung des neuen Atypikum Abilify sprechen für sich.
Bitte dem behandelnden Arzt mitteilen.
LG
Ischwalm
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Ja danke für die Antwort meiner Meinung nach liegt es an Den Reduzierung.Ich weiß auch nicht warum die Dosierung geändert werden mußte(aber ich glaube die Tabl.sind sehr teuer?).Nur mit den Tabl.lief es veerhältnismäßig gut.Aber wie schon geschrieben jetzt drifftet es wieder ins negative.
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Hallo Konzerte,
nach einer erfolgreicher Behandlung mit einem Neuroleptika mit einer Stabilisierung wird oft eine Reduzierung des Medikamentes versucht. Die richtige Dosis wird sicher gefunden werden. So viel wie nötig, so wenig wie möglich!
L.G. Ischwalm
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Liebe ( neuen ) Forummitglieder-innen,
das dieser Bericht zum " verstehen " der Demenz sehr hilfreich sein kann, gehört er auf die erste Seite. Wenn nicht, lassen Sie es mich wissen.
Vielen Dank
Ischwalm
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Hallo Ingo,
ich kann mir zwar denken, dass Du den o.g. Beitrag meinst, dennoch könnte solch ein knapper Satz etwas "kryptisch" wirken, so als ob da noch eine Anlage wäre.
Ich habe mir daher angewöhnt, in einigen mener Ratschläge an Neulingen per foreninternem Link auf Deine beiden Beiträge zu verweisen:
Is ganz einfach, einfach so:
http://forum2.onmeda.de/read.html?26...18#msg-1639618
http://forum2.onmeda.de/read.html?26...46#msg-1640446
LG
Egon
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Hallo Leona,
wie ich die Links hinbekomme?
Ganz einfach:
Den Beitrag aufrufen, auf den man verlinken möchte.
Dann erscheint in der Adressleiste des Browsers
http://forum2.onmeda.de/..... usw.
Diese Adrersszeile markieren und Strg C drücken. Jetzt befindet sich die Adresse in einem Zwischenspeicher.
Wenn man mehrere Verlinkungen wünscht, diese Adressen auf ein Word.doc oder einem anderen Textprogramm nacheinander mit Strg V eingeben. Das Textprogramm aufgerufen lassen. Jetzt stehen die Adressen alle im Textprogramm auf einer Seite xyz.doc (bei Word).
Jetzt den Text im Forum schreiben, den man schreiben wollte. An der Stelle, an welcher man die Links setzen will, die o.g. Prozedur wiederholen - aber diesesmal vom Textprogramm - z.B. einem xyz.doc statt der Briwserzeile - mit Strg C (die kann man jetzt zusammen markieren) in den Zwischenspeicher laden und in den Forentext einkopieren. Ist im Prinzip nichts anderes als drag and drop - ich nehme nur die alte "vor-mausische" Variante, weil ich noch mit Computern "aufgewachsen" bin , die keine Maus hatten.
LG
Egon
p.s. Ich fahre am Do. wieder für einige Woche zu meinen Eltern. Also von mir dann wieder einige Wochen "Funkstille" hier.
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Bestätigung
Zur fachwissenschaftlichen Erhärtung der These "Rückwärtsentwicklung" fand ich neulich in Pantel/Schröder "Zerebrale Korrelate klinischer und neuropsychologischer Veränderungen in den Verlaufsstadien der Alzheimer-Demenz" (Steinkopf Darmstadt 2006) auf Seite 11 unter Bezugnahme auf Braak und Braak (1991) einen kleinen Absatz, in dem das Fortschreiten der degenerativen Veränderungen als regelhaft und systematich postuliert wird und "in auffälliger Weise der umgekehrten Reihenfolge der kortikalen Myelinisierung im Laufe der Hirnenetwicklung" folgt.
Das nur zur Info.
LG
Egon-Martin
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Diese Rück(wärts)entwicklung habe ich ganz miterlebt.
Aber ich muß dazu sagen, wenn man sich sehr viel mit dem demenzkranken Menschen beschäftigt, kann man sogar wieder eine Vorwärtsentwicklung erreichen. Ich habe es zumindest geschafft und Hausärztin, Pflegepersonal u.a. haben gestaunt.
Bei dem Demenzkranken handelt es sich um meine heute 78 Jahre alte Mutter. Sie ist in dem sogenannten Endstadium Alzheimer.
Ich pflege sie alleine rund um die Uhr bei mir zu Hause. Bis zum 08.12.2008 ist sie noch rumgelaufen. Ab dem Tag stand sie nicht mehr auf und hat nicht mehr selbst gegessen und mit dem Trinken war es auch ganz schlecht. Bei jedem zweiten Schluck hat sie gehustet. Weil ich Angst um sie hatte, hatte ich sie an dem Tag in ein Krankenhaus einweisen lassen. Geredet hat sie fast überhaupt nicht mehr.
Nach fünf Tagen sagte man mir, ich müßte mich auf alles gefaßt machen und daß ich sie wahrscheinlich nicht mehr mit nach Hause nehmen könnte, daß jetzt alles sehr schnell gehen kann und ich von ihr Abschied nehmen sollte.
Daraufhin habe ich mit meiner Hausärztin gesprochen und gesagt, daß ich sie auch zum Sterben nach Hause holen will, wo sie es in Würde tun kann.
Am 23.12.2008 brachte man sie dann mir nach Hause. Mittlerweile hatte sie eine PEG gesetzt bekommen und einen Blasenkatheter.
Sie hatte bereits die Embryohaltung, sprach kein Wort mehr, lag nur noch teilnahmslos im Bett und bewegte nichts mehr.
Ich sprang ins kalte Wasser und fing an sie zu pflegen. Ich setzte sie jeden Tag morgens und abends auf. Redete mit ihr und sang ihr Lieder vor. Sprach immer mit ihr, was ich jetzt mache oder machen will, bezog sie immer mit ein, was ich ihr anziehen wollte usw.
Heute, fast ein Jahr später kann ich berichten, daß sie wieder spricht, sie fast vier bis sechs Stunden jeden Tag im Rollstuhl sitzt, wieder lernt zu trinken und auch zügig ißt - allerdings nur brei- oder suppenartige Speisen -, ihre Gliedmaßen wieder bewegt und auch benutzt. Sie reges Interesse an allem möglichen hat. Man kann sogar zeitweise eine richtige Unterhaltung mit ihr führen.
Ich weiß, daß ist jetzt ein ziemlich langer Beitrag geworden, aber ich wollte allen Mut machen und mit der Vorgeschichte zeigen, an welchem Punkt sie sich bereits befand und daß man - zwar mit vielen aufgewendeten Stunden - sogar wieder einen kleinen Vorwärtsschritt mit Demenzkranken im Endstadium machen kann. Und ich meine, dieses gibt auch einfach der Pflegeperson eine Zufriedenheit und Freude. Zumindest bei mir ist es so. Ich sehe es einfach als Dank für meine Pflege an und ich mache die Pflege nochmal so gern.
Dazu muß ich allerdings noch bemerken, daß dies alles für mich umso eine größere Bedeutung hat, da ich mein Leben lang mich mit meiner Mutter nicht verstanden habe.
lg
Ellen
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Liebe EllenMaria,
das, was Sie beschreiben, hat mich tief berührt. Es ist wunderbar, was Sie da bei Ihrer Mutter erreicht haben und es zeigt, dass man mit Liebe, Zuwendung, Geduld und Kraft viel mehr erreichen kann, als allgemein angenommen wird. Fühlen Sie sich einmal fest umarmt - Sie leisten etwas Großartiges, für das vielen anderen Menschen die Kraft und die Überzeugung fehlt. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Mutter auch weiterhin alles Gute. Mit einem herzlichen Gruß - Leona
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Re: Alzheimer Demenz-oder die Rückwärtsentwicklung des Menschen
Liebe EllenMaria!
Danke Ihnen für diesen wunderbaren Beitrag.
Genau diese mutmachenden Geschichten geben wieder Kraft und auch Freudigkeit, neue Wege auszuprobieren. Und sie geben Hoffnung, dass auch in späteren Stadien vieles möglich ist.
Die Rück-Vorwärtsentwicklung erlebe ich momentan, zum Teil sicher auch verursacht durch die bekannte Besserung zu Beginn der ersten Therapieen nach der Diagnose.
Auch ich versorge meine Mutter alleine, kann aber wohl noch nicht so mitreden, weil meine Mutter eher am Anfang des mittleren Stadiums ist. Tag-Nacht-Rhythmus stimmen in etwa. Sie kann sich noch im Zweiergespräch gut unterhalten, wenn auch kaum etwas erinnern. Begebenheiten, die sie emotional berühren, behält sie eher.
Eine Freundin, die Ergotherapeutin ist, erarbeitet mit ihr zusammen Dinge, die mit dem Garten zu tun haben und wir konnten eine Ergotherapeutin bekommen, die auch tiergestützte Therapie macht (bringt einen Hund mit). Es lohnt sich, nach guten Ergotherapeuten zu suchen. Bei beiden wußte meine Mutter noch nach einer Woche, wer das war. Ansonsten vergisst sie Begegnungen/Therapeuten schon spätestens nach 30 Min, auch wenn diese regelmäßig kommen.
Der Unterschied war: Beide sind gut ausgebildet im Umgang mit Demenzkranken und in der Integrativen Validation und haben auf tieferer Gefühlsebene meine Mutter erreicht. Gefühle bleiben wohl noch lange erhalten und sind nach meinem Eindruck ein großes "Kapital" und eine Brücke, um Zugang zu gewinnen.
! ! ! ! Das Wichtigste, was ich gelernt habe: Möglichst loslassen vom eigenen Denkmuster und sich mit hineinnehmen lassen in die Denkwelt des Demenzkranken. Er soll die Begegnung "führen".
Ich hatte viele Monate von meiner Ebene heraus versucht, meine Mutter "zurechtzubiegen" und sie (ungewollt) mit meinen eigenen Problemen angesichts der schwierigen Situation konfrontiert. Sie spürte meine Verzweiflung und das hat sie noch mehr in die Depression getrieben.
Jetzt versuche ich, sie trotz allem wieder "Mutter" sein zu lassen. In meiner inneren Einstellung, sehe ich sie nicht mehr als völlig hilflos an. Das gibt ihr wiederum mehr Sicherheit für sich selbst, dass sie nicht in allem "unfähig" ist und doch noch Dinge bewältigen kann, wenn auch unter großen Anstrengungen und mit Hilfe.
Allzu schnell überträgt man die körperliche und organisatorisch notwendige Hilfe auch auf die seelische Seite. Ich stelle mir vor, dass das dem Kranken noch mehr Kraft raubt, wenn er seinen Gefühlen nicht mehr trauen kann, weil andere meinen, sie müssten über seine Gefühle bestimmen und diese ständig korrigieren und in bestimmte Bahnen leiten ! ! !
Zwei praktische Beispiele, wo ich umgedacht habe: sie räumt gerne herum. Sobald ich ein Werkzeug benutzt habe, fragt sie schon, ob sie es wegräumen kann, oder sie legt mit Leidenschaft überall Handtücher zum Trocknen hin. Zuerst hat mich das belastet, jetzt sehe ich es als ihren Weg, sich "sinnvoll" zu beschäftigen. Es beruhigt sie. Also lasse ich es geschehen und sortiere dann später im richtigen Augenblick behutsam die wichtigsten Dinge wieder an ihren Platz, aber immer in mehreren Stufen (ein- und ausschleichend sozusagen).
Und noch ein Tipp: Humor aktivieren. Ich habe begonnen, möglichst viele Gelegenheiten zum Scherzen zu suchen und festgestellt, es tut einem selbst auch gut.
Übrigens, auch ich hatte vor der Erkrankung einen großen emotionalen Abstand zu meiner Mutter, das hat sich sehr geändert.
Im Augenblick habe ich für mich die Situation angenommen, obwohl dadurch seit 2 Jahren meine berufl. Selbstständigkeit fast ganz unmöglich geworden ist und Urlaub usw. schon lange nicht mehr in Sicht ist. Ich bin aber innerlich eins damit (auch durch meinen christl. Glauben) in dem Wissen, es ist jetzt mein Platz - das hilft enorm. Wenn man selbst zufrieden ist, strahlt das aus und man lernt unendlich viel über das Leben. Wenn das gar nicht gelingen will, ist es sicher für beide Seiten besser und vollkommen richtig, nach anderen Betreuungsmöglichkeiten oder mehr Hilfsangeboten zu suchen.
LG, Eva Franziska
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