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Führerschein abgeben

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  • Führerschein abgeben

    Hallo,
    mein Vater leidet an Alzheimer und ich mache mir immer mehr Sorgen wenn es um das Auto fahren geht. Leider wohne ich nicht in der selben Stadt wie meine Eltern, wenn ich jedoch mal zu Besuch biin und mein Vater dann Auto fährt wird mir manchmal ganz Angst und Bange. Ich möchte nicht Schuld sein, wenn es durch seine Krankheit zu einem Unfall mit Verletzten kommt. Wie kann ich ihn schonend darauf vorbreiten, dass es besser wäre den Führeschein abzugeben? Ich hatte schon mal den Versuch gestartet, dass meine Mutter mit einem kleinen Auto ab sofort fahren muss und mein Vater ist der Beifahrer, aber darauf haben sie sich nicht eingelassen.
    Hat jemand Erfahrung wie ich das am besten anstelle? Und wo kann ich mich da hinwenden? Gibt es eine Anlaufstation, wo Alzheimer-Patieneten auf ihre Fahrtüchtigkeit getestet werden können und man ihnen am Ende der Fahrstunde empfiehlt/anordnet den Führerschein abzugeben?
    Sicher ist das ein harter Schritt, aber wenn es kracht heißt es "....man hätte ihm schon viel früher den Führerschein abnehmen müssen...."
    Vielen Dank für eine Antwort! Ich habe zwar schon ein wenig gegoogelt, bin jedoch dieses Thema betreffend leider nicht fünig geworden.
    Viele dankbare Grüße
    briemanz


  • Re: Führerschein abgeben


    Hallo....

    ohja daß kenne ich auch. Bei uns war es genauso. Wir hatten alle Angst, daß etwas passieren könnte. Wenn man aber was gesagt, kam nur einpatzige Antwort , von wegen er könne nicht mehr fahren. Er würde ja schließlich schon solange fahren und hätte noch nie einen Unfall. Ja , bis jetzt...Und was , wenn es dann passiert? Dann ist es zu spät. Uns wurde die Entwscheidung ein Glück abgenommen, weil mein Vater in die Pschyatrie eingewiesen wurde, weil er sich aufgrund seiner Demenzkrankheit plötzlich weigerte zur Dialyse zu gehen. Dort war man ganz erschrocken darüber, daß er noch fahren würde und man hat ihm dort über den Arzt den Führerschein abgenommen. Er ist auch seitdem nichtmehr zuhause , sondern in einem Pflegeheim, weil er einen ganz starken Schub bekam und meine Mutter mit ihm nichtmehr fertig geworden wäre.
    Also, so richtig weiterhelfen konnte ich wahrscheinlich nicht, aber vielleicht reden sie mal mit dem Arzt ihres Vaters und schildern ihm ihre bedenken, vielleicht kann der ihnen sagen, was man machen kann.

    Viel Erfolg....

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    • Re: Führerschein abgeben


      Hallo Briemanz, vielleicht sollten Sie es über Ihre Mutter versuchen. Als ich bei meinem Mann bemerkte, dass er einfach das Auto nicht mehr beherrscht, bei grüner Ampel gebremst und andere Unsicherheiten gezeigt hat, da habe ich einfach das Auto aus der Garage gefahren und ihm die Beifahrerseite aufgemacht. Ich habe gesagt, heute will ich mal fahren. Und so nach und nach hat sich das eingebürgert. Der Schlüssel war ihm nicht mehr zugänglich. Wenn er häufig in die Garage lief, war manchmal auch das Auto weg (hatte ich irgendwo entfernt geparkt). Bei uns ging das. Mein Mann hat bis heute den Führerschein als Papier, obwohl er seit 4 Jahren nicht mehr gefahren ist und inzwischen auch nicht mehr laufen kann. Es muss also nicht zwangslaufig die Abgabe des geliebten Lappens sein. Wenn Ihr Vater natürlich so ein Autonarr ist und Frauen für ihn nicht ans Steuer gehören, ist es sicher schwierig. Also ich denke, Sie sollten Ihre Mutter als "Verbündete" gewinnen und gegebebfalls auch den Arzt einweihen. Grüsse Preston

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      • Re: Führerschein abgeben


        Hallo,
        auch mir ist das Thema "Auto aufgeben" noch in lebhafter Erinnerung. Mein Vater (72) ist seit 5 Jahren an vask. Demenz erkrankt. Meine Mutter fährt kein Auto, also war es auch hier ein großer/schwieriger Schritt. Aber nachdem meine Mutter eingesehen hat, dass es einfach nur noch gefährlich ist, Vater fahren zu lassen (er fuhr verkehrt herum in den Kreisverkehr, missachtete rechts vor links, nahm beim Einfahren in die Garage die Mauer mit, etc.) musste diese Entscheidung vor ca. 2 Jahren getroffen werden. Bei uns lief es zum Großteil über den Hausarzt, der meinem Vater ganz klipp und klar sagte, dass er ihn anzeigen werde, wenn er das Auto nicht aufgibt. Denn er und auch wir als Angehörige machen uns strafbar, wenn wir ihn mit dem Wissen um seine Einschränkungen durch seine Krankheit nicht am Fahren hindern!
        Mutter kaufte dann für beide die Karte ab 60 für den Verkehrsverbund, damit waren sie mobiler als zum Schluss mit dem Auto, denn Vater wollte ja auch nicht mehr weit weg fahren, da er sich sehr schnell unsicher und überfordert fühlte.

        Bei Ihnen ist es ja eigentlich "nur" die Einschränkung, dass Vater auf dem Beifahrersitz Platz nehmen muss. Als allerersten Schritt müssen Sie sicher Ihre Mutter von der Notwendigkeit überzeugen, denn ohne ihre Mithilfe wird es nicht gehen!

        Viele Grüße
        Andrea

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        • Re: Führerschein abgeben


          Hallo,

          das Autofahren war das erste ernsthafte Problem, das wir mit der Krankheit unseres Vaters (jetzt 82, vaskuläre Demenz) hatten. Schon vor ca. 10 Jahren sagte ich zu meiner Mutter, dass ich nicht möchte, dass meine Kinder mit Opa autofahren und sie entgegnete mir, dass meine Schwester Gleiches zu ihr gesagt hätte. Wir hatten also beide die gleiche Empfindung. Mein Vater war immer ein Sonntagsfahrer, aber nun war er noch unsicherer geworden. Er ging sogar vorher die Strecken ab, die er fahren wollte. Bevor wir aber überhaupt von einer Demenz ahnten, bekam er Probleme mit den Augen, er sah doppelt. Vorsichtige Hinweise von uns, dass man so nicht autofahren sollte, wischte er weg. Er wüsste schon, welches Bild richtig ist! Wir hatten Angst um unsere Mutter (kann nicht fahren) und natürlich um andere Verkehrsteilnehmer. Er war immer ein vorsichtiger Mensch, der Risiken scheut. Dann kam der Schlaganfall und er fuhr nur wenige Wochen danach wieder, obwohl es eine Sperrzeit gibt. Und dann bekam er diese Ohnmachtsanfälle im Sitzen. Aber alles kein Thema. Er ist 50 Jahre unfallfrei gefahren und hat kein Problem. Der Arzt war leider keine Hilfe. Er hat wohl geglaubt, wir wollen unseren Vater entmündigen. Es blieb nur die rabiate Methode. Meine Schwester hat ihm bei einem Besuch bei ihr (nach einem Ohnmachtsanfall) das Auto, Schlüssel und Papiere weggenommen. Das hat ihn mächtig getroffen, aber es ging nicht anders. Inzwischen kann ich ihn aber verstehen. Alles, was er früher mal konnte, war ihm schon entglitten. Noch überwiegend unbemerkt von uns. Das Autofahren war seine letzte Bastion. Wenn er jetzt auf das Autofahren angesprochen wird, erzählt er, der Arzt hätte es ihm verboten. Das ist auch das Einzige, was er akzeptiert hätte. Ich denke, dass es das jetzt auch glaubt. Meine Schwester war allerdings lange Zeit die "Böse", aber ich bin ihr unendlich dankbar. Das Auto hat dann meine Nichte bekommen, so hatte er irgendwie das Gefühl noch war Gutes getan zu haben. Garage und alles mit dem Auto zusammenhängende haben wir ganz schnell verkauft, damit der Bezug verschwindet.
          Eine Zeitlang hat er sogar davon gesprochen, dass sie keine finanziellen Probleme hätten, da das Auto ja jetzt weg ist. Sehr kontraproduktiv waren übrigens Freunde und Verwandte, die ihm nach dem Schlaganfall immer wieder zugeredet haben, Auto zu fahren. In dieser Grauzone bis zur festgestellten Demenz kann man schwer argumentieren.
          Ich wünsche Ihnen, dass Sie nicht die rabiate Variante wählen müssen.

          Gudrun

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          • Re: Führerschein abgeben


            Hallo die 2.,

            Sie sollten hier im Onmeda-Forum noch mal die Suche benutzen (Führerschein, Führerscheinentzug). Da sind auch so Tricks beschrieben, das Auto zu manipulieren, dass es nicht anspringt, den Schlüssel wegzunehmen, aber auch einen Führerscheinentzug zu beantragen.

            Gruß Gudrun

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            • Re: Führerschein abgeben


              Hallo,
              erstmal vielen Dank für die netten Infos und Mitteilung von eigenen Erfahrungen!!

              Ich habe den Neurologen meines Vaters auf das Auto fahren angesprochen, ob man über den TÜV o.ä. eine "offizielle" Möglichkeit zum Fahrtest bekommen kann. Ich möchte ungern die böse Tochter sein, die ihm das Auto wegnimmt....Eine Hilfe war mir der Arzt leider in keinster Weise. Weder in diesem Thema noch auf meine Frage, ob es in unserem Umkreis Angebote gibt wo in Gruppen Demenzkranke unter Anleitung etwas geistig und sportlich gefordert werden. Auch keine Ahnung. Das ist echt schade!! Sicherlich gibt es generell viele Informationen zu diesem Thema ( ich lese gerade das Buch von "Stiftung Warentest" über Demenz), aber im Grunde ist man doch auf sich allein gestellt. Na, ja, dann werde ich mich mal mit dem Allgemeinmediziner in Verbindung setzen....vielleicht kann er meinem Vater ins Gewissen reden.? Ich habe schon überlegt das Auto einfach während meine Eltern im Urlaub sind zu verkaufen und dann zu sagen es war kaputt und die Reparatur hätte sich nicht gelohnt....aber ich weiß nicht ob mein Vater mir das abnimmt....
              Na ja, es ist nur schwer - ich kann mit meiner Mutter NIE allein reden, da er ständig an ihrem Rockzipfel hängt, somit können wir uns nicht austauschen und über den weiteren Werdegang sprechen.
              Vielen Dank nochmals!
              briemanz

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              • Re: Führerschein abgeben


                Sehr geehrte/r briemanz,

                als Ergänzung zu den vorangegangenen Tips und Erfahrungen möchte ich darauf hinweisen, daß es die Möglichkeit zur freiwilligen Überprüfung der Fahrtauglichkeit durch den TÜV gibt. Diese ist allerdings nicht umsonst.
                Adressen von Selbsthilfegruppen finden Sie nach PLZ geordnet unter www.alzheimerforum.de oder www.deutschealzheimer.de.

                Mit freundlichen Grüssen,

                Spruth

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