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Heimleitung will Höherstufung, Pfleger nicht

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  • Heimleitung will Höherstufung, Pfleger nicht

    Hallo Forum,

    meine Mutter (Stufe 1) wohnt wg. Demenz im Heim und das Heim will jetzt mehr Geld wg. erhöhten Aufwands (Nachweis durch Erhebung des Heims). Die Einstufung in 2 hat der MDK abgelehnt, u.a. weil nicht mal Inkontinenz vorliegt.

    Inkontinenzmittel werden erstens auf der Rechnung monatlich extra ausgewiesen und zweitens sehen die Pfleger überhaupt keinen Mehraufwand - komisch, oder?

    Ich könnte das Inkontinenzthema ansprechen, müsste aber wg. der abweichenden Meinungen die Pfleger in die Pfanne hauen, wenn ich bei der Heimleitung den erhöhten Aufwand anzweifle, denn meine Meinung ist ja die eines Laien.

    Was würdet Ihr mir raten? Gibt es "objektive" Mittel, um dem Wunsch der Heimleitung nach mehr Geld (muss ich zahlen) entgegen zu treten? Die Einschätzung des MDK ist ja wohl kein echtes Argument....

    Danke für jede Idee!!


  • Re: Heimleitung will Höherstufung, Pfleger nicht


    Hallo,

    ist leider oft in jedem Bundesland anderst geregelt. Teilweise auch vom Heim aus.
    Bei uns zahlt der Kunde die Pflegestufe, die auch der MDK festlegt - heißt: wenn ein Antrag auf Höherstufung nicht durchgeht, beleiben auch die Kosten beim Alten.
    Das Heim kann ja nicht einfach behaupten, der Aufwand sei hoch genug für eine 2. Würde da schon noch genauer nachfragen und vor allem im Heimvertrag mal genau nachlesen, wie es in dem Heim geregelt wird.
    Was Inko betrifft: Bereits wenn der Bedarf einer Inkounterlage besteht, besteht die Möglichkeit die Pauschale der Krankenkassen bzw.das Rezept dafür zu beantragen.
    Vielleicht sind ja nur bei Nacht Hilfsmittel nötig?

    Ganz leiben Gruß
    Wildrose

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    • Re: Heimleitung will Höherstufung, Pfleger ni


      Hallo User,

      verbindlich für die Abrechnung ist die zur Zeit festgelegte Pflegestufe und nicht eine "Selbsteinschätzung" des Pflegeaufwandes durch den Heimleiter. Das Pflegeheim hat zwar die Möglichkeit einen Widerspruch gegen die Einschätzung des MDK-Gutachtens einzulegen, oder einen weiteren Höhereinstufungsantrag zu stellen, solange dies jedoch zu keinem neuen Ergebnis kommt, ist ausschließlich - in diesem Falle - nach Pflegestufe I abzurechnen. Achten Sie bitte darauf, dass ein "angeblicher" Mehraufwand in der Pflege Ihnen nicht "verdeckt" durch die Investionskosten in Rechnung gestellt werden.
      Weiterhin ist es unzulänglich in der Rechnung Inkontinenzartikel abzurechnen, wenn keinerlei Inkontinenz bei Ihrer Mutter vorliegt. Das grenzt an Betrug. Verweisen Sie in einem Gespräch mit der Heimleitung auf das Gutachten des MDK, in dem sicherlich festgehalten wurde, dass keine Inkontinenz vorliegt.

      Mit freundlichen Grüßen
      Vera Reinsfelder

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      • Re: Heimleitung will Höherstufung, Pfleger nicht


        Bei Demenz kann natürlich ein erhöhter Pflegeaufwand vorliegen, der über der PfSt 1 liegt. Eine Höherstufung abzulehnen, nur weil keine Inkontinenz vorliegt, ist kein Grund. Da geht es noch um andere Punkte, die, wenn gut dokumentiert wurde, vom MDK auch in der Regel anerkannt werden.
        Aus diesem Grund ist auch evtl. ein Widerspruch sinnvoll. Häufig lehnt der MDK nach einer ersten Begutachtung eine Ein- oder Höherstufung erst einmal ab.
        Wenn keine Inko vorliegt, kann ein Heim das auch nicht berechnen.(Wie schon zuvor erwähnt, wird das auch attestiert und von der Krankenk. übernommen). Hier wäre einmal nachzuhaken. Ich kenne aber auch Fälle, in denen keine tatsächliche Inko vorlag, aber dennoch Vorlagen -vorsichtshalber- in Kombination mit Boddy verwendet werden mussten, weil der Demente zwar selbst zur Toilette ging, aber immer wieder sich, die Toilette und seine Kleidung verunreinigte, da er nicht zurecht kam.
        Die Pflegekräfte in Heimen müssen sich -leider- um zuviele Bewohner gleichzeitig kümmern und wenn sie auch ihre zu Pflegenden gut beobachten, sie können nicht ständig hinter jedem einzeln hinterher sein. Es gibt hier meistens zu bestimmten, festgelegten Zeiten Toilettenführungen (was jedoch individuelle Hilfe zu anderen Zeiten nicht ausspart!). Diese Regelmäßigkeiten verhindern Inkontinzenz, sparen Inko-Mittel und die meisten Bewohner gewöhnen sich an diese festen Zeiten. Das kann bei Dementen aber manchmal nicht klappen.
        Fragen Sie hier doch einmal gezielt nach und lassen Sie sich Einsicht in das Doku geben.
        Sollte jedoch das Heim willkürlich Dinge berechnen, die unrechtmäßig sind, bitten Sie die Heimaufsicht doch einmal um Kontrolle.

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        • Re: Heimleitung will Höherstufung, Pfleger nicht


          Wow, das waren jetzt ja ziemlich ausführliche Antworten - viiiielen Dank!!!!
          Das Heim ist noch nicht wieder auf mich zugekommen, aber sobald etwas in der Richtung passiert, halte ich Euch auf dem Laufenden.
          Besonders interessant waren die Hintergründe zum Thema Inkontinenz - wer ahnt denn, was da alles bedacht werden muss....

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